Andreas Thorkildsen hält 100 Meter für machbar
Müssen die Rekordbücher im Speerwurf irgendwann wieder neu geschrieben werden? Geht es nach Olympiasieger Andreas Thorkildsen, dann ist das nicht ausgeschlossen. "100 Meter zu werfen, das ist in der Zukunft nicht unmöglich", meinte der Norweger am Donnerstag im Vorfeld des Golden-League-Auftakts im heimischen Oslo.
Andreas Thorkildsen denkt an Magisches (Foto: Chai)
Der 24-Jährige, der noch einige Jahre seiner Karriere vor sich hat und bislang 90,13 Meter als Bestleistung vorweisen kann, bekannte aber auch: "Noch zehn Meter mehr, das ist ein langer Weg. Es wird mehr und mehr schwieriger, wenn man mal die 90 Meter erreicht hat. Es hängt ganz von den Bedingungen, vom Wind, gutem Wetter, einem perfekten Tag ab. Eine Menge Dinge müssen zusammenkommen."An die magische 100-Meter-Marke hat der aktuelle Weltrekordhalter Jan Zelezny bereits herangeschnuppert. Von dem Tschechen sind zumindest schon drei Wettkämpfe notiert, bei denen er weiter als 95 Meter warf. Seine Bestmarke, erzielt vor zehn Jahren, steht bei 98,48 Metern.
Kampfrichter mit Problemen
100-Meter-Würfe gab es in der Leichtathletik allerdings schon. Bis in den Achtziger Jahren waren noch anders ausgelegte Speere üblich, die solche Weiten möglich machten. Der Potsdamer Uwe Hohn warf 1984 damit 104,80 Meter weit, was der bereits vorgeschlagenen Regeländerung, die 1986 mit der Verlagerung des Schwerpunktes des Speeres vorgenommen wurde, Nachdruck verlieh.
Der Antrag auf die Regeländerung zum IAAF-Kongress 1986 war von der sehr großen Schwierigkeit für die Kampfrichter ausgelöst worden, den Landepunkt der häufig mit der ganzen Speerlänge und ohne findbaren Eindruck landenden Segelspeere auszumachen. Manche Kampfrichter warfen sich damals der Länge nach auf den Boden, um die Landung des Speers genau zu orten.