Anika Leipold schrammt an EM-Norm vorbei
Beinahe hätte es für Anika Leipold mit der Norm für die Europameisterschaften in Göteborg (Schweden, 7. bis 13. August) geklappt. Die Schwerinerin flog am Montag beim Meeting in Wesel auf sehr gute 6,55 Meter und verfehlte die Weitsprung-Norm des DLV damit nur um fünf Zentimeter. Die Norm (6,20 m) für die Junioren-WM in Peking (China, 15. bis 20. August) überbot sie bereits zum dritten Mal.
Weit in die Grube ging es für Anika Leipold (Foto: Gantenberg)
Die 19-Jährige verbesserte ihre Bestleistung, die sie erst vor einer Woche mit 6,35 Metern in Jena aufgestellt hatte, damit noch einmal um 20 Zentimeter. Ihre Bestweite erzielte sie im fünften Durchgang bei leichtem Gegenwind (-0,3 m/s). "6,40 bis 6,45 Meter hatte ich mir schon zugetraut", sagte sie nach dem Wettkampf. "Vor der Hallensaison war ich verletzt gewesen. Danach haben wir viele Läufe gemacht, das zahlt sich jetzt in Schnelligkeit aus. Außerdem bin ich dieses Jahr im Kopf freier und gehe jeden Wettkampf mit Freude an."Insgesamt landete die Zehnte der Junioren-WM 2004 fünfmal jenseits der 6,30 Meter. Ein Sprung über 6,60 Meter sollte also durchaus im Bereich des Möglichen sein. Mit 6,55 Metern verdrängte sie außerdem Claudia Tonn (LC Paderborn), die bisher mit 6,50 Metern die deutsche Jahresbestenliste angeführt hatte. Das große Ziel für diese Saison lautet bei Anika Leipold Junioren-WM. "Dort will ich unter die ersten Fünf", macht sie ihre Ziele klar.
Anika Leipold sprang im Jugend-Wettbewerb sogar weiter als die Frauen. Dort setzte sich die Deutsche Hallenmeisterin des vergangenen Jahres, Kathrin van Bühren (KSV Kevelaer), mit 6,35 Metern durch. Der Sieg bei den Männern ging an den Olympia-Zweiten von 1996, James Beckford (Jamaika). 8,08 Meter war die Tagesbestweite des 31-Jährigen, soweit war er diese Saison noch nicht geflogen. Oliver Koenig (LAZ Leipzig) schob sich mit 7,87 Metern noch vor den Leverkusener Nils Winter (7,83 m).
Auch Charles Friedek knapp unter Norm
Angenehme Bedingungen mit einer leichten Brise und zeitweise sogar etwas Sonne hatte viele Zuschauer zum Anfeuern an die Anlage gelockt. Diese konnten sich über den Dreisprung-Sieg von Charles Friedek freuen. Der Leverkusener bestritt seinen ersten Wettkampf seit der Qualifikation bei den Weltmeisterschaften, wo er sich einen Bänderriss zugezogen hatte. Mit 16,68 Metern blieb er nur zwölf Zentimeter unter der vom DLV geforderten Norm für die Europameisterschaften in Göteborg (Schweden, 7. bis 13. August).
Spannend war der Dreisprung der Frauen. Drei Athletinnen lagen letztendlich nur vier Zentimeter auseinander. Die deutsche Meisterin Silvia Otto (Team Erfurt) hatte mit 13,22 Metern das bessere Ende auf ihrer Seite, nach 13,20 Metern landete die eigentliche Mehrkämpferin Annelie Schrader (MTV Ingolstadt), und wiederum zwei Zentimeter weniger konnte Katja Demut (TuS Jena) verbuchen.
Stark präsentierte sich auch Mehrkämpfer Dennis Leyckes (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen). Er gewann den Stabhochsprung der Männer überlegen mit 5,42 Metern und stellte damit eine neue pesrönliche Bestleistung auf.
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