| Wien-Marathon

Anna Hahner startet mit Nummer eins

Wird es wieder ihr Rennen? Anna Hahner (run2sky.com) geht am Sonntag (12. April) als Vorjahressiegerin beim Marathon in Wien (Österreich) an den Start. Sie erwartet starke Konkurrenz aus Afrika. Bei den Männern will der Äthiopier Getu Feleke wieder gewinnen.
Jörg Wenig

Getu Feleke hat sein Versprechen gehalten, das er nach seinem Triumph beim Vienna City Marathon mit der Streckenrekordzeit von 2:05:41 Stunden gegeben hatte. Es ist noch nicht so lange her, da hielt man eine derartige Zeit auf der Wiener Strecke für nicht machbar. Während der Presskonferenz der Sieger versprach der Äthiopier, 2015 zurückzukommen.

Das machte der Titelverteidiger wahr. „Ich freue mich wieder in Wien zu sein, denn ich mag diese Stadt. Ich kenne und schätze die Strecke, die Organisation und die Unterstützung der Zuschauer“, erklärte Getu Feleke, der 2009 bereits sein Marathondebüt in der österreichischen Hauptstadt gelaufen war. Damals erreichte er 2:11:42 Stunden. Am Sonntag will der Äthiopier seinen eigenen Streckenrekord angreifen.

Günstige Wetterprognosen für ein schnelles Rennen

Abgesehen von einem leichten Wind sind die Wetterprognosen für Sonntag zurzeit günstig, so dass die Veranstalter auf ein schnelles Rennen hoffen. Während die Tempomacher auf eine Zielzeit von etwa 2:05 Stunden eingestellt werden sollen, hofft der 28-jährige Feleke sogar auf ein noch besseres Ergebnis. „Wenn das Wetter gut ist, dann möchte ich meine persönliche Bestzeit angreifen“, erklärte er.

In Rotterdam (Niederlande) war Feleke 2012 als Zweiter 2:04:50 Stunden gelaufen. „Sind die Bedingungen nicht ideal, möchte ich zumindest den Kursrekord brechen und eine Zeit unter 2:05:30 erreichen.“ Die Jahresweltbestzeit hält zurzeit der Sieger von Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) Lemi Berhanu (Äthiopien) mit 2:05:28 Stunden.

Getu Feleke nach Plänen von Renato Canova

Nachdem Getu Feleke vor einem Jahr in Wien gewann, bereitete er sich auf einen Start beim Frankfurt-Marathon vor. „Aber dann erlitt ich eine Verletzung am Bein und musste auf das Rennen in Frankfurt verzichten. Es dauerte lange, bis diese ausgeheilt war, so dass ich danach mit dem Training für Wien begann.“

Mit einem zweiten Platz beim Halbmarathon in Barcelona (Spanien) in 60:45 Minuten meldete sich der Äthiopier dann im Februar zurück. „Dieses Resultat zeigte mir, dass ich in guter Form bin“, sagte Getu Feleke, der inzwischen auch von Renato Canova seine Trainingspläne erhält. Der Italiener betreut unter anderen Kenenisa Bekele (Äthiopien) sowie Lisa und Anna Hahner, die am Sonntag ebenfalls als Titelverteidigerin in Wien antritt.

Sisay Lemma erholt von Dubai

Während Getu Feleke der große Favorit ist, könnten zwei andere Äthiopier ebenfalls gute Leistungen erzielen: Sisay Lemma und Siraj Gena dürften sich dem Tempo von Feleke anschließen. Lemma steigerte sich in diesem Jahr in Dubai auf 2:07:06 Stunden und Gena hat einen persönlichen Rekord von 2:08:31 Stunden. „Ich habe mich nach Dubai gut erholt und bin jetzt in besserer Form als vor dem Dubai-Marathon“, sagte Lemma.

Die Äthiopier müssen aber zumindest einen Kenianer auf der Rechnung haben: Duncan Koech geht mit einer persönlichen Bestzeit von 2:07:53 Stunden ins Rennen. Im vergangenen Jahr war er in Wien bereits Vierter (2:09:17 h). „Es ist ein großer Vorteil, dass ich die Strecke kenne und weiß, dass ich die zweite Hälfte schneller laufen kann als die erste. Ich möchte am Sonntag meine Bestzeit unterbieten“, sagte Duncan Koech.

Anna Hahner mitten drin in starkem Feld

Während die Veranstalter kurzfristig einige verletzungsbedingte Absagen für das Männerrennen - darunter Gebo Burka (Äthiopien), Josphat Keiyo (Kenia) und Paulo Paula (Brasilien) - hinnehmen mussten, sind bei den Frauen alle Top-Athletinnen am Start. Titelverteidigerin Anna Hahner trifft dabei auf eine Reihe von Läuferinnen, die in ihrem Leistungsbereich liegen dürften. Darunter ist Caroline Chepkwony.

Die Kenianerin wurde vor einem Jahr erst 300 Meter vor dem Ziel von Anna Hahner überholt und belegte Rang zwei in 2:29:18 Stunden. „Ich hatte Magenkrämpfe und bin im Ziel fast zusammengebrochen“, erklärte Chepkwony, die damals medizinisch versorgt werden musste. „Ich erwarte einen spannenden Wettkampf am Sonntag. Ich kann nicht sagen, dass ich gewinnen werde. Aber ich hoffe, eine gute Leistung zu bringen und meine Bestzeit zu unterbieten“, sagte die Kenianerin, die bisher 2:27:27 Stunden erreichte. Damit ist sie etwas langsamer als Anna Hahner (2:26:44 h).

Fate Tolas erster Marathon nach Babypause

Schnellste Läuferin im Feld ist die zweimalige Wien-Siegerin Fate Tola (2011 und 2012), die eine persönliche Bestzeit von 2:25:14 Stunden aufweist. Die Äthiopierin, die mit Musa Roba-Kinkal verheiratet ist, von der Deutschen Marathon-Rekordlerin Irina Mikitenko betreut wird und die deutsche Staatsbürgerschaft anstrebt, wird ihren ersten Marathon nach einer Schwangerschaft laufen.

Während Tola sicher noch nicht wieder in Topform ist, hofft die Schweizerin Maja Neuenschwander auf eine Steigerung ihrer Bestzeit (2:29:49 h). Zu den Favoritinnen zählt auch die Kenianerin Esther Chemtai (Bestzeit: 2:28:41 h).

<link http: www.laufen.de articles>Wie sich Anna Hahner auf den Wien-Marathon vorbereitet hat und was ihre Ziele sind, lesen Sie auf laufen.de.

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