Anna Hahner: "Zeit für Marathon wird knapp"
Am 7. April schien die Saison von Anna Hahner (run2sky.com) beendet zu sein. Beim Berliner Halbmarathon zog sich die 23-Jährige einen Ermüdungsbruch in linken Fuß zu. Vergangenes Wochenende meldete sich Hahner mit einer Halbmarathon-Bestzeit (1:13:26 h) zurück.
Anna Hahner, Halbmarathon-Bestzeit nur rund fünfeinhalb Monate nach einem Ermüdungsbruch. Wie geht das?Anna Hahner:
Ich lag ja nicht auf der faulen Haut. Ich musste zwar sechs Wochen lang Gips tragen, aber schon da habe ich mich mit Aquajogging fitgehalten. Es wäre ja auch schlecht gewesen, meinen für den Berliner Halbmarathon austrainierten Organismus komplett runterzufahren. Danach folgten viele Rennradkilometer. Zunächst nur mit einbeiniger Belastung, später bis zu 500 Kilometer pro Woche. Rund 17 Wochen nach dem Ermüdungsbruch durfte ich am 5. August dann wieder meine erste Laufeinheit bestreiten.
Haben Sie damit gerechnet, dass Sie am Samstag beim Greifenseelauf in der Schweiz Ihre Bestmarke steigern würden?
Anna Hahner:
Das nicht. Aber die Trainingseinheiten haben gezeigt, dass die Form stimmt. Natürlich fehlt es noch an der Spritzigkeit, doch das ist beim Halbmarathon ja nicht so entscheidend. Darum hat mir mein Trainer Renato Canova geraten, ruhig mutig anzulaufen. Das habe ich getan und wurde dafür mit 1:13:26 Stunden belohnt.
Mit dem Hausrekord im Rücken ist doch bestimmt noch ein Herbst-Marathon für Sie möglich …
Anna Hahner:
Ich würde gern laufen, ich liebe den Marathon. Nur muss man sich auf diese Distanz anders vorbereiten, und die Zeit dafür wird knapp. Zwar bin ich in der letzten Woche erstmals wieder 30 Kilometer im Training gelaufen und komme auf 150 Wochenkilometer, doch das reicht noch lange nicht. Außerdem sollte man bedenken, dass ich erst 23 Jahre alt bin. Da ist nach einer solchen Verletzung eine Portion Vorsicht gefragt.
Könnte Sie der Frankfurter Marathon-Chef Jo Schindler vielleicht zu einem Start überreden? Das Rennen findet ja erst am 27. Oktober statt.
Anna Hahner:
Ich werde ohnehin in Frankfurt sein, da meine Zwillingsschwester Lisa dort wieder startet. Wir haben es nie ausgeschlossen, gemeinsam bei einem großen Marathon zu starten. Wie gesagt: Lust hätte ich schon!
Quelle: Leichtathletik - Ihre Fachzeitschrift