Deutsche Senioren Meisterschaften I in Schweinfurt
Für die jüngeren Senioren (30 bis 49 Jahre) war am letzten Wochenende das Willy-Sachs-Stadion in Schweinfurt wieder Austragungsort der diesjährigen Meisterschaften, als es vom Freitag bis Sonntag um deutsche Titelehren ging. Für einige wurden diese Wettkämpfe zugleich als Formtest für die noch in diesem Jahr anstehenden Senioren-Weltmeisterschaften im spanischen San Sebastian genutzt.
Trotz Verletzung noch Vizemeisterin - Steffi Träger (Foto: Flucke)
1. Wettkampftag FreitagAuftakt
Die Hürdenläufer und –läuferinnen bildeten den Auftakt der Meisterschaften. Bei den W30ern gewann Simone Bürgstein (LG Eppstein-Hornau) überlegen in 15,27 Sekunden, blieb aber mit 0,22 Sekunden hinter ihrer letztjährigen Bestmarke zurück. Etwas schneller unterwegs war Dr. Amona Schneeweis von der LG Eintracht Frankfurt mit 15,09 Sekunden bei den W35ern. Bei den W40ern musste sich die erfolgsverwöhnte Olga Becker (ABC Ludwigshafen) über 80 m Hürden 12,49 Sekunden von Heidi Ebner (TV Hauzenberg) 12,19 Sekunden geschlagen geben. Etwas schneller waren die W45er Damen mit Sigrid Böse (LG Neiße) in 12,44 Sekunden.
Pech
Pause – Eis – Kompression – Hochlegen - heißt die Devise, als es einige Sportkameradinnen erwischt hat, als das Verletzungspech über sie kam. So auch Anette Kopp, die im 800-Meter-Lauf der Seniorinnen W40 bei 600 Metern mit 30 Meter in Führung liegend ihren Lauf frühzeitig beenden musste. Weitere Pechvögel an diesem Nachmittag waren Steffi Träger (W40/Sportfreunde Neukieritzsch) die sich beim Stabhochsprung den Knöchel verletzte und Brigitte Mandel-Rieck (W40/LG Osnabrück), die an einer Hürde strauchelte und gefahrvoll stürzte.
Am Tag als der Regen kam …
… waren gerade die 5.000-Metr-Läuferinnen der Klasse W45 auf der Strecke und so setzte sich die Spitze leicht vom Feld ab. Waltraud Klostermann (SuS Schalke 96) und Astrid Bardenheuer (PSV Grün-Weiß Kassel) wechselten sich gut in der Führungsarbeit beim plötzlich herunter brechenden Platzregen ab und auf den letzten 300 Metern stand die Siegerin bereits fest: Waltraud Klostermann 18:09,36 Minuten vor Astrid Bardenheuer (18:13,72 min).
2. Wettkampftag Samstag
Alfred Achtelik entscheidet das Duell
Das Duell Wolfgang Ritte (LAV Bayer Uerdingen) gegen Alfred Achtelik (LAZ Rhede) nimmt an Dramatik zu, als die Latte auf 4,45 Metern liegt und beide im ersten Versuch reißen und dann aber beide diese Höhe überwinden. Wolfgang Ritte scheidet bei 4,50 Metern aus und Alfred Achteltik lässt die Latte nach übersprungenen 4,70 Metern auf die neue Europarekord-Höhe von 4,81 Meter legen, die er aber in diesem Wettbewerb noch nicht überspringt.
Neuer Deutscher Rekord
Beim Dreisprung der Klasse W45 verblüffte Christine Henneberger (TG Kitzingen) gleich beim ersten Versuch ihre Konkurrentinnen, als sie mit 10,98 Metern in Führung ging und auch im Endkampf mit zweimal 10,92 Metern ihre gute Form bestätigte. Damit verbesserte sie den bestehenden Rekord von Renate Behrens (Eintracht Hildesheim) aus dem Jahre 2003 um zwei Zentimeter.
Eine Klasse für sich
Man sollte schon meinen, dass Johann Hopfner (LLC Marathon Regensburg), der in diesem Jahr in Portugal bereits Straßen-Europameister über die Halbmarathon-Distanz wurde, in einer anderen Leistungsklasse lief. Im 5.000-Meter-Lauf der Klasse M45 holte er gegenüber dem übrigen Läuferfeld pro Runde kontinuierlich 30 Meter heraus und überrundete im Zielspurt seine weiteren Gegner Ronald Moritz (LC Dübener Heide; 16:25,07 min), Robert Pane (Mönchengladbacher LG; 16:26,11 min) und Thomas Schmidt (LSG Saarbrücken Sulzbachtal; 16:29,97 min). Die Siegerzeit von Johnann Hopfner war 15:13,76 Minuten.
Langstaffeln
Wurden noch vor Jahren die Langstaffeln der M 50-55 und M60-65 in mehreren Zeitläufen ausgetragen, stellten sich bei der 3x1.000-Meter-Staffel der M60er nur drei Vereine: LAC Quelle Fürth/München/Würzburg, LG Rhein-Wied und der Pulheimer Sportclub. Der Sieg ging in 10:11,88 Minuten an die Mannschaft des LAC Quelle. In der Altersklasse M50 kamen mit zwei Mannschaften des Pulheimer Sportclub sowie einer Mannschaft von Chemnitzer PSV, und "Laufzwang Wippetal" vier Mannschaften an den Start, die Staffel wurde zwingend von den Wippetalern in 8:52,84 Minuten gewonnen.
3. Meisterschaftstag Sonntag
Schnelle Sprints
Bereits über 400 Meter Hürden verbesserte Andreas Schulzen (M35/Rastatter TV) mit 55,27 Sekunden seine Leistung aus dem Jahre 2004 (55,44 sec). Bei den sommerlichen Temperaturen waren auch die Sprinter in ihren Finals auf Bestzeiten aus. So gingen die 100 Meter der M30 in 10,84 Sekunden an Steffen Bolich (TSV Baden Östringen), M35 in 11,18 Sekunden an Abdelazis Boukaia (LG Elmshonr) , M40 in 11,59 Sekunden an Guter Bernhard (LG Wetzlar) und M45 in 11,45 Sekunden an Thomas Riehm (LG Statt Hattersheim).
Starke Läuferfelder
Mit 17 Läufern über 1.500 Meter in der Klase M40 war dieser Lauf stark besetzt. Der Einlauf war, wie im 800-Meter-Lauf, Uwe Manns (Post.Sport Telekom Trier; 4:04,09 min) vor Dr. Michael Lichtlein (D.V. VfB Coburg; 4:07,27 min) und Albert Herzog (SV Gendorf Burgkirchen; 4:10.98 min).
Dank an die Ausrichter und Organisatoren
Herwig Leitner (Breitensportwart des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes) dankte auch im Namen von Anton Budde (DLV-Vizepräsident Wettkampf-, Breiten- und Freizeitsport) für die sehr gute Organisation in Schweinfurt und der Präsident des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes, Karl Rauh, überreichte Herbert Roth (Vorsitzender des BLV Kreis Schweinfurt-Haßberge) für diese gelungenen Meisterschaften eine Erinnerungsgabe. Nach den Senioren-Titelkämpfen 1997, 1999 und 2003 ist Schweinfurt eine feste Adresse für den Leichtathletik-Seniorenkreis geworden.