Annett Engel in Berlin vor Meike Kröger
Am ersten Tag der Norddeutschen Meisterschaften in Berlin gewann Annett Engel vom SC Potsdam am Samstag mit 1,86 Metern den Hochsprung. Dahinter kam Meike Kröger (LG Nord Berlin) mit 1,83 Metern auf Platz zwei. Deren Vereinskollege Carsten Schlangen holte sich den Titel über 800 Meter ab, und die Berlinerin Maren Schulze meldete sich mit 11,60 Sekunden über 100 Meter zurück.
Als die Hochspringerinnen am Nachmittag zum Wettkampf antraten, gab es in der Zielkurve so gut wie keinen Schatten mehr. Bei Temperaturen über 30 Grad und parallel laufendem Deutschland-Spiel bei der Fußball-WM boten Annett Engel und Meike Kröger einen spannenden Wettkampf. Annett Engel setzte sich mit 1,86 Metern durch und scheiterte nur knapp an 1,90 Metern. "Jetzt trainiere ich noch ein bisschen, dann ist noch eine Steigerung möglich", sagte die Potsdamerin strahlend. Bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (17./18. Juli) soll die Latte dann mindestens bei 1,90 Metern liegen bleiben.Nachdem Meike Kröger die 1,86 Meter zum dritten Mal gerissen hatte, lag sie erst einmal minutenlang enttäuscht und mit der Stirn nach unten auf ihrem Handtuch - aber immerhin im Schatten der Anzeigetafel. Sie war früh in den Wettkampf eingestiegen und versuchte sich nach ihrer Verletzung an ihre Form aus der Halle heranzutasten. Da war Meike Kröger über zwei Meter gesprungen. Zu ihrem zweiten Freiluftwettkampf in dieser Saison wollte sie lieber nichts sagen.
Carsten Schlangen locker zum Titel
Als Abwechslung vom Trainingsalltag nahm Carsten Schlangen seinen Start über 800 Meter. In der ersten Runde hielt er sich noch zurück, um dann nach vorne zu gehen und sicher zu gewinnen. Die Uhr blieb bei 1:49,57 Minuten stehen. Carsten Schlangen war dabei in der zweiten Runde schneller als in der ersten. "Ich hätte mir auch eine schnellere erste Runde vorstellen können", meinte der Berliner nach dem Rennen. "Aber so war es auch okay."
Im Hochsprung der Männer versuchte sich Benjamin Lauckner (LAC Erdgas Chemnitz) außer Konkurrenz springend dreimal vergeblich an 2,28 Metern, der Norm für die EM in Barcelona (Spanien, 27. Juli bis 1. August). "Im Anlauf bin ich bei großen Höhen noch zu wild", analysierte Benjamin Lauckner. "Vielleicht klappt es bei den Deutschen." Mit seinen 2,25 Metern war der Chemnitzer trotzdem zufrieden. Den norddeutschen Titel holte sich Steve Hanisch (LG Nike Berlin) mit 2,11 Metern.
Maren Schulze endlich wieder richtig schnell
Über 100 Meter der Frauen unterbot Maren Schulze (LG Nord Berlin) in 11,60 Sekunden ihre elf Jahre alte Bestzeit um fast zwei Zehntel. Zweite wurde 400-Meter-Läuferin Janin Lindenberg (SC Magdeburg) in 11,63 Sekunden. "Dass Janin neben mir war, hat geholfen", sagte Maren Schulze. Nach ihrem Lauf griff sie gleich zum Handy, um ihren Freunden von der guten Zeit zu erzählen. "Morgen will ich die Schnelligkeit über 200 Meter mitnehmen", erklärte die Berlinerin. "Diese Strecke ist mir wichtiger."
Eine gute Zeit lief Diana Sujew (SC Potsdam) über 800 Meter. Für ihren Sieg brauchte sie 2:05,51 Minuten. In der ersten Runde hatte Schwester Elina Sujew das Tempo gemacht, danach war Diana alleine. "Zwischen 400 und 800 Metern war das Rennen etwas verbummelt", berichtete Diana Sujew. "Wenn ich mal im Feld mitlaufen kann, ist eine noch bessere Zeit möglich."
Fußball-WM am Würstchenstand
Ein spannendes Rennen gab es über 400 Meter Hürden der Frauen. Am Ende hatte Jill Richards vom SCC Berlin in 57,51 Sekunden gerade einmal sieben Hundertstel Vorsprung auf die Deutsche Meisterin Jonna Tilgner vom Bremer LT.
Ab 16 Uhr bildete sich eine Menschentraube am Würstchenstand - allerdings nicht nur wegen der Hamburger und Schnitzelbrötchen, sondern wegen des Fernsehers dort, auf dem das Deutschlandspiel lief. Die deutschen Siegtore bekam aber sowieso jeder im Stadion sofort mit, wegen des lauten Jubels der durch Berlin schallte. Natürlich wurden die Zwischenstände auch im Stadion durchgesagt.
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