Annika Becker krönt DM - Herms schlägt Schumann
"Die Rahmenbedigungen im Lohrheidestadion waren optimal", freute sich DLV-Vize-Präsident Rüdiger Nickel zum Ende der Deutschen Meisterschaften, die am letzten Tag durch den Europarekord von Stabhochspringerin Annika Becker gekrönt wurden. Überraschungssieger über 800 Meter war Rene Herms, der Nils Schumann niederkämpfte.
Mit Schwung zum Europarekord - Annika Becker (Foto: Kiefner)
4x400 Meter Männer (Finale)Wie im Vorjahr geht der Deutsche Meistertitel der Langstaffeln an die LG Olympia Dortmund. In 3:06,69 Minuten siegten Michael Dragu, Sebastian Aryee, Jörg Krick und Ingo Schultz, vor der Staffel des TV Wattenscheid 01 (3:07,01 Minuten). Den dritten Rang sicherte sich der VfL Wolfsburg in 3:08,03 Minuten.
4x400 Meter Frauen (Finale)
Wie einst in Athen verhalf Grit Breuer der Staffel des SC Magdeburg zum deutschen Meistertitel. Corinna Fink, Ivonne Teichmann, Eileen Müller und Breuer liefen in 3:32,11 Minuten zudem eine neue deutsche Jahresbestleistung für Vereinsstaffeln. Das Team Erfurt verwies dahinter in 3:33,88 Minuten den Titelverteidiger TSV Bayer Leverkusen um eine Hundertstel Sekunde auf den dritten Rang.
Dreisprung Männer (Finale)
Mit 40 Zentimeter Vorsprung auf den Zweitplatzierten Andreas Pohle (Team Erfurt) holte sich Charles Friedek vom TSV Bayer Leverkusen den Titel. 16,70 Meter setzte der Weltmeister von Sevilla mit seinem zweiten und seinem fünften Versuch bei kühler Witterung in die Grube. Dank 16,23 Meter kam der Berliner Thomas Moede zu Bronze.
4x400 Meter Jugend (Finale)
Der SC Neubrandenburg sicherte sich überlegen den Deutschen Meistertitel. Bei 3:15,36 Minuten blieb die Uhr für die siegreiche Jugendstaffel stehen. Dahinter wurde das Quartett vom SCC Berlin (3:17,59 Minuten) Zweiter. Den dritten Rang belegte die LG Nord Berlin (3:17,66 Minuten).
800 Meter Männer (Finale)
In einem packenden Zweikampf erspurtete sich René Herms in neuer deutscher Jahresbestleistung von 1:45,86 Minuten den Deutschen Meistertitel. Auf der Zielgeraden lagen er und Nils Schumann (1:46,06 Minuten) noch Kopf an Kopf, bevor der für die LG Asics Pirna startende Athlet den Olympiasieger niederkämpfen konnte. Die Bronzemedaille sicherte sich der Rostocker Christian Köhler in 1:48,56 Minuten.
Speerwurf der Frauen (Finale)
Mit ihrem letzten Versuch holte sich überraschenderweise Dörthe Friedrich ihren ersten deutschen Meistertitel. Mit 64,46 Meter verwies die Karlsruherin die bis dahin durchweg führende Favoritin Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen) um drei Zentimeter auf Rang Zwei. Mit 59,00 Metern sicherte sich Jana Woytowska aus Halle die Bronzemedaille.
110 Meter Hürden der Männer (Finale)
Florian Schwarthoff errang in 13,69 sec seinen zwölften Deutschen Meistertitel. In Abwesenheit des Favoriten Mike Fenner, der aus Rücksicht auf seine lädierte Achillesehne bereits auf den Zwischenlauf verzichtete, verwies der für den OSC Berlin startende Franke, den Kölner Claude Edorh (13,82 sec) und den Jenaer Thomas Blaschek (13,87 sec) auf die Plätze.
100 Meter Hürden der Frauen (Finale)
Alte und neue Deutsche Meisterin ist Kirsten Bolm. Im Finale siegte sie in 13,04 Sekunden vor Tina Klein (13,33 Sekunden) und Juliane Sprenger (13,43 Sekunden). Kirsten Bolm dominierte dieses Finale wie zu erwarten war. Mit ihr hat der DLV eine aussichtsreiche Athletin für die Europameisterschaften in München.
Stabhochsprung der Frauen (Finale)
Annika Becker Supergirl!!! Als alle Konkurrentinnen, auch Yvonne Buschbaum (4,50 Meter) und Carolin Hingst (4,50 Meter) bereits die Stäbe einpackten, sprang sie dreimal hintereinander neuen Deutschen Rekord! Sie steigerte sich von 4,65 Meter auf 4,72 Meter und dann sogar auf 4,77 Meter, was gleichzeitig neuen Europarekord bedeutete. Das Publikum hielt den Atem an, als die zurückhaltende, rothaarige Athletin von der LG Rotenburg Bebra 4,82 Meter - also Weltrekord - aufliegen lies. Dass sie diese Höhe dreimal riss, tat der Sensation keinen Abbruch! Herzlichen Glückwunsch, Annika!
200 Meter der Männer (Finale)
Unter dem Jubel des Wattenscheider Publikums machte Marc Blume auch das 200 Meter Finale zum Heimspiel. Die anderen Finalisten, auch Vorjahressieger und Vereinskamerad Alexander Kosenkow, hatten keine Chance gegen Blume, der mit 20,87 Sekunden wieder unter der EAA-Norm blieb. Mit ihm dürfte es auch über 200 Meter ein Wiedersehen in vier Wochen in München geben. Hinter Blume landeten Steffen Otto (21,21 Sekunden) und Rasgawa Pinnock (21,30 Sekunden).
200 Meter der Frauen (Finale)
Rockmeier vor Rockmeier, Gabi vor Birgit, 23,43 Sekunden gegen 23,55 Sekunden. Die gleiche Reihenfolge wie im Jahr zuvor, nur die Zeiten waren etwas langsamer, der Gegenwind war's. Nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Favoritin Sina Schielke dominierten die Rockmeier-Zwillinge diesen Endlauf. Für Gabi rückt eine Nominierung über 200 Meter in die Nähe des Möglichen. Die Bronze-Medaille ging an Nicole Marahrens in 23,64 Sekunden.
Hochsprung der Männer (Finale)
Weltmeister Martin Buß verteidigte seinen Titel und löste sein EM-Ticket in einem Aufwasch. Seine Siegeshöhe, die 2,25 Meter im zweiten Versuch, sind neue deutsche Jahresbestleistung und EAA-Norm zugleich. Die 2,28 Meter riss er dreimal. Seine Konkurrenten, Roman Fricke und Christian Rohden, blieben an den 2,18 Meter hängen und belegten die Ränge Zwei und Drei.
1. Martin Buß: 2,25 Meter
2. Roman Fricke: 2,18 Meter
3. Christian Rhoden: 2,18 Meter
4. Alois Schwarzmeier: 2,14 Meter
5. Anton Riepl: 2,10 Meter
6. Sebastian Kneifel: 2,10 Meter
7. Rainer Schubert: 2,10 Meter
8. Frank Volker Niklas: 2,05 Meter
Kugelstossen der Frauen (Finale
Zwanzig Meter wurden es dann doch nicht für Astrid Kumbernuss, aber ihre Siegesweite von 19,45 Metern konnte sich auch sehen lassen. Zweite wurde die Vorjahressiegerin Nadine Kleinert-Schmitt mit 18,56 Metern, dahinter platzierte sich die ebenfalls für die EM qualifizierte Nadine Beckel mit 18,26 Meter. Auf Wiedersehen in München!
1. Astrid Kumbernuss: 19,45 Meter
2. Nadine Kleinert: 18,56 Meter
3. Nadine Beckel: 18,26 Meter
4. Kathleen Kluge: 17,07 Meter
5. Aline Schäffel: 16,28 Meter
6. Karin Wurm: 16,00 Meter
7. Manuela Frauendorf: 15,67 Meter
8. Katja Krol: 15,59 Meter
1500 Meter der Frauen (Finale)
Friedrich oder da Fonseca? Dieses Duell hatte sich seit den Vorläufen am Freitag abgezeichnet. Nachdem sich die beiden Kontrahentinnen von Anfang an deutlich vom Rest des Feldes weggelaufen hatten, konnte die Chemnitzerin das Rennen auf den letzten 100 Metern für sich entscheiden. Die Uhr blieb für sie bei 4:10,99 Minuten stehen. Da sie damit unter den von der EAA geforderten 4:13 Minuten liegt, steht ihrer Teilnahme bei den EM nun nichts mehr im Weg. Kristina Da Fonseca-Wollheim erreichte 4:13,23 Minuten, hinter ihr kam Sylvia Thier mit 4:22,83 ins Ziel.
1500 Meter der Männer (Finale)
Der Vorjahreszweite Franek Haschke setzte sich vom Start weg an die Spitze und bestimmte das Tempo. Nach einer Runde hatte er bereits einen Vorsprung von 15 Metern herausgelaufen und drückte weiter auf die Tube. Nach 3:43,02 Minuten war die One-Man-Show zu Ende und Franek Haschke Deutscher Meister 2002. Hinter ihm setzte sich Philipp Legath gegen Mark Rapp durch.
1. Franek Haschke: 3:43,02 Minuten
2. Philipp Legath: 3.45,22 Minuten
3. Mark Rapp: 3:45,71 Minuten
4. Martin Allgeyer: 3:45,96 Minuten
5. Christian Güssow: 3:46,71 Minuten
6. Christopher Chayriguet: 3:47,41 Minuten
7. Jonas Stifel: 3.47,42 Minuten
8. Franz Theimer: 3.49,51 Minuten
3000 Meter Hindernis der Männer (Finale)
Filmon Ghirmai lieferte sich auf den letzten 150 Metern ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Europameister Damian Kallabis, bei dem erst 10 Meter vor der Ziellinie klar war, dass der Newcomer neuer Deutscher Meister ist. Spannender ging es nicht mehr, nachdem das Favoritenfeld bis zur letzten Runde dicht beieinander geblieben war und erst dann mit dem Schlußspurt loslegte. Der Pliezhauser Löwe blieb nach Kallabis Antritt an ihm dran und kämpfte sich zum Sieg.
1. Filmon Ghirmai: 8:35,77 Minuten
2. Damian Kallabis: 8:35,95 Minuten
3. Ralf Aßmus: 8:37,47 Minuten
4. Raphael Schäfer: 8:37,56 Minuten
5. Christian Knoblich: 8:39, 73 Minuten
6. Steffen Preuk: 8:40,45 Minuten
7. Jochen Dieckfoß: 8:45,04 Minuten
8. Torsten Grube: 8:46,61 Minuten
100 Meter Hürden der Frauen (Vorlauf)
Den ersten Vorlauf gewann Kirsten Bolm überlegen vor Sabine Braun, die kurz zuvor noch ihren sechsten Versuch im Weitsprung gehabt hatte. Kurz vor dem Ziel schied die bislang Zweite Annika Meyer aus.
Im zweiten Vorlauf setzte sich Youngster Tina Klein gegen Juliane Sprenger durch.
Der letzte Vorlauf wurde von der Siebenkämpferin Mona Steigauf dominiert. Hinter ihr Judith Ritz und Katja Keller.
1. Vorlauf:
1. Kirsten Bolm: 13,08 Sekunden Q
2. Sabine Braun: 13,66 Sekunden Q
3. Katrin Van Bühren: 13,70 Sekunden q
4. Katja Gotthardt: 13,86 Sekunden
2. Vorlauf:
1. Tina Klein: 13,39 Sekunden Q
2. Juliane Sprenger: 13,42 Sekunden Q
3. Corina Rehwagen: 13,66 Sekunden q
4. Karin Ertl: 13,75 Sekunden
3. Vorlauf:
1. Mona Steigauf: 13,46 Sekunden Q
2. Judith Ritz: 13,70 Sekunden Q
3. Katja Keller: 13,80 Sekunden
4. Katja Fust: 13,88 Sekunden
Diskuswurf der Männer (Finale)
Lokalmatador Michael Möllenbeck gewann mit einem Wurf auf 65,83 Meter die Konkurrenz vor Tolga Köseoglu (62,03 m) und Torsten Schmidt (60,69 m).
1. Michael Möllenbeck: 65,83 Meter
2. Tolga Köseoglu: 62,03 Meter
3. Torsten Schmidt: 60,69 Meter
4. Michael Lischka: 60,02 Meter
5. Patrick Stang: 58,86 Meter
6. Olaf Többen: 56,34 Meter
7. Ralf Mordhorst: 55,93 Meter
8. Jörg Schulte: 55,54 Meter
Weitsprung der Frauen (Finale)
Olympiasiegerin Heike Drechsler konnte ihren Titel verteidigen. Noch wichtiger war jedoch, dass sie mit ihrem letzten Sprung auf 6,64 Meter erstmals in diesem Jahr die EM-Norm überbot. Zweite wurde Sabine Braun mit 6,51 Metern, hauchdünn vor Sofia Schulte (6,50 m).
1. Heike Drechsler 6,64 m
2. Sabine Braun 6,51 m
3. Sofia Schulte 6,50 m
4. Bianca Kappler 6,45 m
5. Susen Tiedtke 6,38 m
6. Mona Steigauf 6,31 m
7. Katja Keller 6,24 m
8. Karin Ertl 6,10 m
110 Meter Hürden der Männer (Zwischenläufe)
Den ersten Vorlauf konnte Florian Schwarthoff in 13,74 Sekunden vor Thomas Blaschek (13,91 sec) für sich entscheiden. Das zweite Rennen gewann Jan Schindzielorz (13,86 sec) vor Florian Seibold (13,92 sec). Jerome Crews schied aus, Mike Fenner fehlte wegen Achillessehnen-Problemen.
Qualifiziert:
Florian Schwarthoff 13,74 Sekunden
Thomas Blaschek 13,91 Sekunden
Claude Edorh 13,97 Sekunden
Torsten Engelmann 14,07 Sekunden
Jan Schindzielorz 13,86 Sekunden
Florian Seibold 13,92 Sekunden
Ivo Burkhardt 14,26 Sekunden
Eric Schroers 14,30 Sekunden
4x400-Meter-Staffel der weiblichen Jugend (Finale)
Es siegte die Staffel vom SC Potsdam I in 3:45,69 Minuten vor dem LAC Erdgas Chemnitz I (3:49,73 min) und dem LAZ Kreis Würzburg I (3:49,94 min).
200 Meter der Männer (Vorläufe)
Das erste Rennen entschied Mathias Mertens in 21,12 Sekunden für sich, gefolgt von Titelverteidiger Alexander Kosenkow (21,26 sec). Lokalmatador Marc Blume gewann den zweiten Vorlauf in 21,27 Sekunden vor Thomas Müller (21,41 sec).
1. Mathias Mertens 21,12 sec
2. Alexander Kosenkow 21,26 sec
3. Marc Blume 21,27 sec
4. Steffen Otto 21,31 sec
5. Thomas Müller 21,41 sec
6. Rasgawa Pinnock 21,43 sec
7. Sebastian Gatzka 21,56 sec
8. Joachim Kube 21,60 sec
200 Meter der Frauen (Vorläufe)
Titelverteidigerin Gabi Rockmeier gewann den ersten Vorlauf in 23,36 Sekunden vor ihrer Zwillingsschwester Birgit (23,38 sec). Dritte wurde Nicole Marahrens in 23,52 Sekunden. Im zweiten Rennen blieb die schnellste Deutsche in diesem Jahr, Sina Schielke, nach nicht einmal 100 Metern verletzt stehen. Es gewann ihre Vereinskameradin Sandra Möller in 23,99 Sekunden vor Kathleen Tschirch (24,09 sec). Ebenfalls qualifiziert fürs Finale: Anke Feller (23,81 sec), Katchi Habel (24,35 sec) und Sabine Siepelt (24,36 sec).
Hammerwurf der Männer (Finale)
Mit einem Wurf auf 76,05 Meter verteidigte Karsten Kobs seinen Meistertitel. Es war bereits der fünfte Meistertitel des Leverkuseners. Zweiter wurde sein Vereinskamerad Markus Esser (75,36 m), gefolgt von Holger Klose (74,68 m).