Annika Drazek trumpft wieder groß auf
Acht Tage nach ihrem Doppelsieg bei den Westfälischen U18-Meisterschaften in Dortmund präsentierte sich Annika Drazek (TV Gladbeck) am Sonntag auch bei den Westfälischen U20-Titelkämpfen in der Bielefelder Seidenstickerhalle in Topform.

„Mein Start und mein Lauf waren in Ordnung. Ich wäre gerne unter 7,50 Sekunden geblieben. Trotzdem bin ich mit meiner Vorstellung zufrieden“, erklärte die U18-WM-Siebte.
Vor ihrem 60 Meter-Auftritt hatte Annika Drazek versucht, einmal ihre Möglichkeiten über 200 Meter auszuloten. Dabei musste sie zwar der glänzend aufgelegten Gina Lückenkemper (LAZ Soest, 24,41 sec) den Vortritt lassen, doch für sie war in erster Linie die Zeit wichtig.
Nicht auf die Hürden fixiert
Und da hatte die Gladbeckerin allen Grund zur Freude, denn sie steigerte sich gegenüber ihrer bisherigen Bestleistung um 62 Hundertstelsekunden.
„Ich wollte mit meinem 200 Meter-Start ein Zeichen setzen, dass ich nicht nur auf die kurze Sprintstrecke und den Hürdensprint fixiert bin. Die 60 Meter Hürden habe ich daher bewusst ausgelassen und werde sie erst wieder bei den Westdeutschen Meisterschaften in Leverkusen laufen“, erklärte Annika Drazek.
Auf den Mittelstrecken dominierte Janine Lins (TV Wattenscheid 01) mit 2:16,24 Minuten über 800 Meter und 4:55,10 Minuten über 1.500 Meter. Die B-Jugend-DM-Fünfte über 800 Meter hatte von Wattenscheid-Coach Markus Kubillus die Order bekommen, auf beiden Strecken, die zeitlich fünfeinhalb Stunden auseinander lagen, lediglich „auf Sieg“ zu laufen.
Lilli Schnitzerling reichen vier Meter
Im Hürdensprint freute sich Laura Mossakowski (TV Gladbeck) über ihre neue persönliche Bestzeit von 8,75 Sekunden (bisher 8,77 sec). Grund zum Jubeln hatte auch Vanessa Mark (Teutonia Lanstrop), die als Mehrkämpferin im Hochsprung mit 1,72 Metern einen neuen Hausrekord (bisher 1,69 m) aufstellte. Im Weitsprung hatte Saskia Lutschak (LG Lemgo) als neue Titelträgerin überhaupt nicht mit ihrer neuen persönlichen Bestweite von 6,01 Metern gerechnet, denn sie stand vorher mit 5,72 Metern zu Buche.
Lilli Schnitzerling (LG Lippe-Süd) war tags zuvor noch in Wuppertal (4,12 m, an 4,22 m knapp gescheitert) gesprungen, so dass für sie die Spannung ein wenig raus war. Dennoch reichte ihre Höhe von 4,00 Metern zu einem sicheren Titelgewinn im Stabhochsprung.
Im Sprintbereich der männlichen Jugend U20 räumten die Sprinter des TV Wattenscheid 01 alles ab. Über 60 Meter lag Jonas Lohmann in der neuen persönlichen Bestzeit von 6,93 Sekunden vor seinen beiden Teamkollegen Maurice Huke (6,98 sec) und Maximilian Ruth (6,98 sec).
Wattenscheid dominiert Sprints
„Obwohl mein Start nicht optimal war, bin ich mit meiner Leistung natürlich zufrieden, denn 2011 hatte ich eine Verletzung nach der anderen und nun scheint es richtig zu laufen“, bemerkte der 18-Jährige, der früher einmal für Westfalen Liesborn startete.
Die 200 Meter-Entscheidung war eine klare Angelegenheit für Maurice Huke in 21,93 Sekunden. „Für den frühen Zeitpunkt geht die Leistung für mich in Ordnung, denn ich bin in der Anfangsphase verhalten gelaufen und hatte leichte Probleme in der zweiten Kurve“, berichtete der Schützling von Slawomir Filipowski.
Bei soviel Dominanz in den Einzel-Sprintwettbewerben wäre alles andere als ein Sieg des TV Wattenscheid 01 (Huke, Lohmann, Ruth, Schneider) in der 4x200 Meter-Staffel (1:27,92 min) eine große Überraschung gewesen.
Über den Bruder zum Stabhochsprung
Spannend gestaltete sich der Stabhochsprung, den Pirmin Planer (LG Lippe- Süd) mit 4,60 Metern (2011: 4,40 m) vor dem höhengleichen Marvin Gregor (LC Paderborn) gewann. Pirmin Planer, der früher einmal Fußball und Tennis spielte, war vor fünf Jahren über seinen zwei Jahre jüngeren Bruder Paul zur Leichtathletik gekommen.
Im Kugelstoßen erfreute Mehrkämpfer Andreas Karrasch (LC Paderborn) mit der Weite von 15,90 Metern, mit der er vor Titelverteidiger Yannic Apel (LG Olympia Dortmund, 15,46 m) gewann.
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