Annika Suthe möchte zweimal reisen
Für Annika Suthe, Teilnehmerin des zweijährigen Workshop-Programms der ReiseBank-Akademie, wird es in den nächsten Tagen richtig ernst. Und zwar sportlich. Die Speerwerferin vom TV Mettingen steht unmittelbar vor zwei großen Wettkampf-Highlights, den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig und der Junioren-WM in Grosseto.
Annika Suthe hat in diesem Sommer eine glänzende Figur abgegeben (Foto: ReiseBank Akademie)
Mit ihrer Weite von 61,38 Meter bei den Werfertagen in Halle/Saale im Mai in diesem Jahr verbesserte sie nicht nur den deutschen Rekord der weiblichen Jugend A (bisher 57,75 m), sondern knackte gleichzeitig die geforderten Normen für die Junioren-WM im italienischen Grosseto (51,00 m) und für die Olympischen Spiele in Athen (60,50 m)."Ich bin froh, die Normen bereits sehr früh geschafft zu haben. Im letzten Jahr musste ich um die Teilnahme an der U20-EM in Tampere (Finnland) bis zuletzt kämpfen". Die 61,38 Meter bedeuteten außerdem neue persönliche Bestleistung. Ihre alte Hausmarke lag bisher bei 56,71 Meter und stammte ebenfalls aus diesem Jahr.
Norm für Olympia war nicht geplant
"Eigentlich waren nicht die Olympischen Spiele, sondern die Junioren-WM mein Ziel für diese Saison", freut sich die 18-jährige Athletin darüber, möglicherweise mit auf den Zug in Richtung Athen aufspringen zu können.
"Wenn ich bei den Deutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende in Braunschweig unter die ersten Drei komme, dann bin ich dabei." Doch diese Hürde stellt sie sich nicht ganz einfach vor, denn die restliche nationale Konkurrenz neben Steffi Nerius hat ebenfalls noch Ambitionen auf ein Olympia-Ticket. "Wenn es klappt, dann bin ich einfach froh, dabei sein zu dürfen", möchte Annika Suthe sich für den möglichen Auftritt bei den "Großen" kein persönliches Leistungsziel setzen.
Um auf den Punkt fit zu sein, hat sie extra für diesen Tag die Deutschen Jugend-Meisterschaften am letzten Wochenende in Jena sausen lassen. "So konnte ich richtig durchtrainieren", entschuldigt die 1,76 Meter große Sportlerin ihre Abwesenheit. "Am Sonntag fliegen wir bereits nach Grosseto und am Dienstag geht es für mich schon los. Dafür muss ich mich etwas schonen, denn drei Wettkämpfe innerhalb kurzer Zeit sind zu viel."
Familie zur Unterstützung
Nach dem vierten Platz bei der U20-Junioren-EM im vergangenen Jahr liebäugelt sie in diesem Jahr mit einer Medaille. "Ich möchte auf jeden Fall in den Endkampf und dann - mit etwas Glück - nehme ich Angriff auf das Treppchen", beschreibt sie ihren Plan für die diesjährige Junioren-WM.
Zum Daumen drücken reist der Rest der Familie Suthe zum Wettkampf nach Italien. Das bedeutet doppelte Unterstützung, denn Vater Robert ist gleichzeitig ihr Trainer. Durch ihn ist die derzeitige Nummer eins der DLV Jugend-Bestenliste auch bereits sehr früh zur Leichtathletik gekommen. Trainiert wird einmal am Tag fünf bis sechs Mal in der Woche in Mettingen, wo Suthes auch zu Hause sind.
"Ich möchte in diesem Jahr versuchen, meine Würfe zwischen 57 und 60 Metern zu stabilisieren", so Annika Suthe über die angestrebte Leistungsentwicklung mit der Hoffnung, auch weiterhin vom Verletzungspech verschont zu bleiben. "Bis auf leichte Ellenbogenprobleme, die keinerlei Einschränkungen mit sich brachten, hatte ich bisher keine Probleme", ist sie auch weiterhin optimistisch.
Wenn neben der Schule noch Zeit bleibt, dann trifft sie sich gern mit Freunden oder hört Musik. "Nach dem Abitur im nächsten Jahr möchte ich beruflich gern etwas mit Sport machen. Vielleicht in Richtung Physiotherapie. Genaues weiß ich aber noch nicht."
Medientraining
Um sich auf den sportlichen "Ernst des Lebens" vorzubereiten, hat sie sich bei der ersten ReiseBank-Akademie für Nachwuchsathleten beworben. "Ich war neugierig und möchte gern etwas Neues lernen, damit ich nicht unvorbereitet ins kalte Wasser springen muss", freut sich die junge Frau, dass sie ein Stipendium bekommen hat.
"Das Angebot hört sich sehr gut an und ich bin von der ersten Veranstaltung im Mai in diesem Jahr positiv überrascht. Wir sind eine lustige Truppe und es macht Spaß!" Beim dem Workshop-Wochenende ging es vor allem darum, den Umgang mit den Medien zu erlernen und die eigene Person sicher in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die Olympischen Spiele in Athen wären doch die beste Gelegenheit für Annika Suthe vor großer Kulisse das bereits Erlernte auszuprobieren.