Annika Suthe - Überraschend zum Europacup
Unverhofft kommt oft! Wenn dieser Spruch wie die Faust aufs Auge passt, so gilt das für Annika Suthe (TSV Bayer 04 Leverkusen), die am Montag für den Europacup in Malaga (Spanien; 28./29. Juni) nominiert wurde. Den Grundstein legte die Speerwerferin dafür am vergangenen Freitagabend beim 2. SoleCup in Schönebeck bei Magdeburg. Dort gewann sie die Frauen-Konkurrenz mit 60,17 Metern.
Annika Suthe holte sich im Aufeinandertreffen mit Christina Obergföll das Europacup-Ticket (Foto: Gantenberg)
Die 20-Jährige jubelte, selbst ein wenig überrascht! "Ich bin nicht in den Wettkampf gegangen, um mir das Ticket zu holen. Ich wollte einfach nur eine gute Leistung bringen", meinte Annika Suthe. Immer noch wird sie von einer Schulterverletzung behindert: "Die Schmerzen sind noch nicht weg, aber im Wettkampf habe ich sie nicht gespürt." Im zweiten Versuch ließ sie den Speer auf 60,17 Meter fliegen. "Aber danach habe ich ständig damit gerechnet, dass Christina Obergföll weiter werfen würde." Doch das geschah nicht, Annika Suthe blieb an der Spitze, die Vize-Weltmeisterin von der LG Offenburg wurde nur Dritte.
"Ich bin froh, mal wieder 60 Meter geworfen zu haben", sagte Annika Suthe, "ich bin zwar mit 58,75 Metern in Halle gut in die Saison gekommen, hatte danach aber nachgelassen." Ihrer Ansicht nach war es eine Kopfsache, denn "ich wusste, dass ich etwas drauf hatte."
Über Malaga zur EM?
Den Europacup nimmt sie dankbar an, auch als zusätzliche Chance, die Norm für die Europameisterschaft in Göteborg (Schweden; 7. bis 13. August) zu werfen. "Ich möchte nach Göteborg, das ist mein Jahresziel", meinte die Junioren-Vize-Weltmeisterin. Auch bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm möchte sie Mitte Juli gut abschneiden, obwohl sie zu bedenken gibt: "Da wird Steffi Nerius sicher wieder dabei sein."
Doch die Anwesenheit der WM-Medaillengewinnerinnen Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Christina Obergföll wird sie nicht irritieren, eher Ansporn sein. Schließlich hat sie 2004 schon mal 61,38 Meter geworfen. Sie weiß also, dass es weit gehen kann. Und dann könnte es für sie wieder heißen: Unverhofft kommt oft.