| Nordrhein-Hallenmeisterschaften

Anschauungsunterricht von Pawel Wojciechowski

Pawel Wojciechowski, der frühere Stabhochsprung-Weltmeister aus Polen, hat am Samstag bei der Nordrhein-Hallenmeisterschaft außer Wertung locker 5,50 Meter geschafft. Lokalmatador Robin Schembera testete über 800 Meter erfolgreich für den Hallen-Länderkampf nächsten Samstag. Auch die beiden Kölner Christine Salterberg und Miguel Rigau sowie Tobias Mausbach vom TV Herkenrath zeigten sich fit für Glasgow.
Harald Koken

Stabhochspringer Pawel Wojciechowski (Polen) hat als Gast der Nordrhein-Hallenmeisterschaften Anschauungsunterricht erteilt. Außer Wertung agierend nahm der in Bydgoszcz beheimatete Weltmeister von 2011 bis 5,50 Meter alle Höhen im ersten Durchgang. Bei 5,65 Metern blieb die Latte dann nicht mehr liegen. Den Titel holte Hendrik Gruber (TSV Bayer 04 Leverkusen). Der Vorjahres-Dritte der Hallen-DM flog im zweiten Anlauf über 5,35 Meter. 5,50 Meter waren dann noch zu hoch für den 28-Jährigen.

Marvin Caspari, der Deutsche Vize-Meister, sah bei dieser Höhe alles andere als aussichtslos aus. Im dritten Versuch bewältigte 5,35 Meter brachten ihm Silber. Tobias Scherbarth (beide TSV Bayer 04 Leverkusen), der amtierende Deutsche Meister, haderte zuerst mit der Lattenüberquerung und dann mit dem Anlauf. Unter dem Strich blieben ein gültiger Versuch über 5,20 Meter und Platz drei.

Robin Schembera prima in Schuss

Eine Woche vor dem Hallen-Länderkampf in Glasgow (Schottland; 24. Januar), bei dem der DLV auf Teams aus Großbritannien, Frankreich und Schottland trifft, unterzog Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) sich einem 800-Meter-Formtest. Bis kurz vor Streckenhälfte ließ der sechsmalige Deutsche Meister seinen neuen Vereinskollegen Patrick Schoenball Tempo machen. Nach einer 53er-Zeit für 400 Meter und 1:20 Minuten für 600 Meter stürmte der 26-Jährige in 1:48,70 Minuten ins Ziel - nur eine Sekunde über der Norm für die Hallen-EM. Sie soll alsbald erfüllt werden.

Leicht und locker lief Christine Salterberg (LT DSHS Köln) zu zwei Siegen - beide in persönlichen Bestzeiten. Die Lehramts-Studentin, über 400 Meter Hürden letzten Sommer Deutsche U23-Meisterin und Dritte bei den Frauen, steigerte sich zunächst als klare Siegerin über 60 Meter Hürden auf 8,32 Sekunden. Zweieinhalb Stunden später zeigte die 20-Jährige auch über 200 Meter mit der Verbesserung auf 24,11 Sekunden den Konkurrentinnen die Fersen. „Meine erste Berufung bei den Großen“, freute sich die 20-Jährige über ihre (Nach)-Nominierung für den Vier-Nationen-Vergleich in Glasgow.

Rigau und Mausbach stark

Auch bei den Männern ging der Nordrhein-Titel auf der Hallenrunde an das Team der Sporthochschule Köln. In 21,91 Sekunden zeigte sich Miguel Rigau gut in Schuss für den Länderkampf am Samstag. Viertelmeiler Tobias Mausbach rechtfertigte eindrucksvoll seine Berufung ins DLV-Team. Von Beginn an nahm der 24-Jährige vom TV Herkenrath das Heft in die Hand, um in 48,31 Sekunden als souveräner Sieger ins Ziel zu spurten.

„Ich habe gespürt, dass Jonas Hanßen von hinten Druck macht und bin für meine Verhältnisse sehr zügig angegangen“, zollte der Maschinenbau-Student seinem gerade der Jugendklasse entwachsenen Widersacher vom SC Myhl LA Respekt. Der 19-Jährige, über 400 Meter Hürden Vierter der U20-WM, folgte als Zweiter in 48,73 Sekunden. Bei den Frauen hielt sich Frederike Hogrebe (TSV Bayer 04 Leverkusen; 55,51sec) schadlos. Souverän die Vorstellung von Fabian Schneider (LT DSHS Köln; 8,17 sec), dem über 60 Meter Hürden erfolgreichen Titelverteidiger.

Hochspringer Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) wirkte nicht so frisch wie bei seinen 2,23 Metern in der Vorwoche in Herzebrock-Clarholz. Nach sicher bewältigten 2,17 Metern kam der Deutsche Hallen-Vizemeister der letzten beiden Jahre jetzt nicht mehr über 2,20 Meter. „Vize“ Torsten Sanders, der Deutsche U23-Meister, versuchte sich an seiner Freiluft-Bestleistung von 2,17 Metern. Übersprungene 2,15 Meter sind gegenüber seinem vorwöchigen Einstand im Leverkusener Trikot indes eine Steigerung um acht Zentimeter.

Klaassen und Klosterhalfen siegen

Lena Klaassen kam als 800-Meter-Siegerin mit 2:07,27 Minuten dicht an ihre Bestzeit heran. U18-Leistungsträgerin Konstanze Klosterhalfen (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) rannte mit einem beeindruckenden Solo dem 800-Meter-Sieg in 2:11,41 Minuten entgegen.

In den 400-Meter-Finals der U20 wurden die Langhürdler Joshua Abuaku (LAV Oberhausen; 50,24 sec) und Alina Kuß (ART Düsseldorf; 57,65 sec) ihren Favoritenrollen gerecht, ebenso U18-Ass Simon Heweling (Weseler TV; 22,20 sec) über 200 Meter. Dreispringerin Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) setzte sich mit 12,99 Meter durch. U18-Kugelstoßerin Annina Brandenburg (ART Düsseldorf) verbesserte sich um 16 Zentimeter auf 14,45 Meter.

Bei der gleichzeitig ausgetragenen NRW-Meisterschaft im Winterwurf hatte Paul Hützen (TSV Bayer 04 Leverkusen) fast zehn Meter Vorsprung. Der 23-Jährige schleuderte den Hammer auf 62,69 Meter. Sein Teamgefährte Dominik Klaffenbach brachte das Sechs-Kilo-Gerät der U20 auf 57,24 Meter. Michelle Döpke (Leichlinger TV; 53,34 m), im Vorjahr im Sommer und Winter nationale U18-Meisterin, kann mit dem ein Kilo schwereren Hammer der älteren Konkurrenz noch deutlich zulegen. Christopher Koch (TV Wattenscheid 01; 47,84 m) gewann den Diskuswurf der U20, Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen; 52,85 m) den der Frauen.  

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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