Anti-Doping-Initiative im Seniorenbereich
Drei positive Fälle bei den Deutschen-Senioren-Mannschaftsmeisterschaften (DAMM) in Lübeck sind Anzeichen dafür, dass auch der Seniorensport vom Doping nicht verschont bleibt. Der für den Seniorensport im Deutschen Leichtathletik-Verband zuständige Vizepräsident Dieter Massin, gleichzeitig auch Präsident des Europäischen Senioren-Verbandes (EVAA), zeigt sich verärgert darüber, dass manipulierende Seniorensportler eine ganze Altersgruppe und eine weltweit expandierende Bewegung in Verruf zu bringen in der Lage sind.
Dieter Massin startet eine Anti-Doping-Initiative im Seniorenbereich (Foto: Schieferdecker)
Andererseits sind die positiven Kontrollen geeignet, all den Seniorensportlern Motivation zu geben, die sich eine manipulationsfreie Leichtathletik auf die Fahnen geschrieben haben. "Und das ist die überwiegende Mehrzahl der Senioren", ist Dieter Massin aufgrund der engen Kontakt, die er zu den Seniorensportlern hat, überzeugt. Dennoch müssen die Bemühungen, durch verstärkte Kontrollen mehr Sicherheit und Transparenz zu schaffen, ausgedehnt werden, denn der Seniorensport ist auch in Zukunft freizuhalten von einem Manipulationsimage. Hierzu sollen vermehrte Kontrollen, aber auch verstärkte Aufklärung dienen.
Dem Doping-Kontroll-System unterwerfen
Jeder Seniorensportler, der am Wettkampfbetrieb des Deutschen Leichtathletik-Verbandes und seiner Unterorganisationen teilnimmt, müsse wissen, so Dieter Massin, dass er sich damit auch dem Doping-Kontroll-System unterwerfen. Kein anderer Verband betreibe soviel Aufklärungsarbeit wie der Deutsche Leichtathletik-Verband, denn sämtliche Hilfen kann jeder Seniorensportler im Internet abrufen (www.leichtathletik.de).
Diese seien vor allem für die Seniorensportler hilfreich, die wegen gesundheitsbedingter Probleme Medikamente einnehmen müssen und nicht wissen, ob sie bei einer Wettkampfteilnahme ein Risiko eingehen. Besonders ausgearbeitete Medikamenten-Anfragen, eine vollständige Wirkstoff-Verbotsliste sowie sämtliche einschlägigen Regelungen des DLV und des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) sind abrufbar.
Aktion geplant
Darüber hinaus bieten die internationalen Verbände WMA und EVAA Antragsmöglichkeiten für Medizinische Ausnahmegenehmigungen (www.evaa.nu bzw. www.world-masters-athletics.org).
Zusammen mit dem Vorsitzenden der Anti-Doping-Kommission des DLV, Theo Rous, und bei persönlicher Beratung will Dieter Massin in Kürze eine Aktion starten, die offensiv mit diesem Thema umgehen wird. Zudem plant er diese Initiative auf den Bereich der EVAA auszudehnen und dort im "Masters' Development Program" vorrangig zu behandeln.