Antje Möldner-Schmidt krönt Comeback mit Bronze
Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) hat bei der EM in Helsinki (Finnland) in 9:36,37 Minuten Bronze über 3.000 Meter Hindernis geholt. Die 28-Jährige schob sich in einem starken Finish noch an der neun Jahre jüngeren Frankfurterin Gesa Felicitas Krause (9:38,20 Minuten) vorbei, die Rang vier belegte. Der Sieg ging an die favorisierte Türkin Gülcan Mingir (9:32,96 min).
Die Läuferinnen belauerten sich, keine wollte länger für Tempo sorgen. Anfangs lief Antje Möldner-Schmidt vorne, dann Sanaa Koubaa (LG Stadtwerke Hilden), dann kontrollierte Gülcan Mingir das Feld. Nach zwei Kilometern ergriff schließlich die Ukrainerin Svitlana Shmidt die Initiative und zog im Gleichschritt mit der Türkin dem Feld davon.Die einzige, die versuchte, sich eine Weile an ihre Fersen zu heften, war Gesa Felicitas Krause. Antje Möldner-Schmidt schien eine Runde vor Schluss schon im Hintertreffen, doch sie holte Schritt um Schritt auf und überspurtete auf der Zielgeraden noch die U20-Europameisterin aus Frankfurt. Damit setzte sie endgültig einen Schlussstrich unter eine schwere Erkrankung, die sie anderthalb Jahren Pause gezwungen hatte.
Der Wettbewerb über 3.000 Meter Hindernis der Frauen stand in Helsinki erst zum dritten Mal im EM-Programm. Noch nie hatte es zuvor eine Deutsche unter die besten Acht geschafft. 2012 gelang dies gleich zwei Deutschen. Die dritte DLV-Athletin Sanaa Koubaa belegte in 10:02,33 Minuten Rang 14.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF
Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus)
Es war ein sehr schönes Gefühl, auch ein befreiendes. Ich musste eine harte Zeit überstehen und wieder ins Training kommen. Das Rennen war unrhythmisch. Ich habe den Anschluss ein bisschen verloren. Ich wusste aber, dass die Türkin ein Pfund draufhat, durch die 9:13, die sie schon gelaufen ist. Ich habe mir gesagt: Da brauchst du gar nicht mitgehen. In der Form bist du noch nicht. Ich habe mein Rennen gemacht und die letzten zwei Runden meinen Rhythmus gefunden. Erst am letzten Wassergraben habe ich gemerkt, das noch was geht. Da habe ich gedacht: Jetzt oder nie und dann ging es los.
Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt)
Es war nicht mein bestes Rennen dieses Jahr. Mir haben hinten raus Körner gefehlt. Es gab viel Geschubse, viele Positionskämpfe. Ich habe keine gute Postion finden können, bis es am Ende etwas schneller wurde und das Feld zerpflückt wurde. Ich habe mich bis in die letzte Runde gut gefühlt. Am Ende konnte ich aber nichts mehr draufpacken. Ein Rennen ist nicht hundert Meter vor Schluss zu Ende, sondern im Ziel. Ich habe auch oft Gegnerinnen auf der Ziellinie einkassiert, auch dieses Jahr schon. Diesmal hat es nicht geklappt. Ich bin froh, dass die Medaille im deutschen Team geblieben ist.
Sanaa Koubaa (LG Hilden)
Das Finale war Käse. Ich habe genau das Gegenteil von dem gemacht, was ich vor hatte. Ich bin nach vorne gegangen. Ich wollte frei laufen können, hatte das aber eigentlich weiter hinten vor. Es war schwer sich immer wieder einen Platz zu erkämpfen, auch der Gegenwind war überhaupt nicht mein Ding. Am Wassergraben hatte ich einen Strauchler. Mit Bestzeit im Endlauf gewesen zu sein, war schön. Dafür war es im Endlauf schlechter.
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