Antje Möldner wieder im Kreis des DLV-Teams
Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin wurde sie nach ihrem deutschen Rekord (9:18,54 min) und Platz neun über 3000 Meter Hindernis mit Standing Ovations vom Publikum gefeiert. Nur wenige Monate später wurde Antje Möldner (SC Potsdam) abrupt gestoppt.
"Nach ersten Untersuchungen im Anschluss an ein Trainingslager in Spanien erteilten mir die behandelnden Ärzte aufgrund einer Schwellung oberhalb des Schlüsselbeins ab dem 15. Januar ein striktes Sportverbot", erinnert sich die 26-Jährige im Gespräch mit leichtathletik.de. Die Diagnose lautete Lymphzellenerkrankung.Langsam an Leistungssport herantasten
Knapp elf Monate nach der Diagnose und einer gut überstandenen Operation hat sich die Potsdamerin zurück gemeldet und ist jetzt beim DLV-Trainingslager in Nikosia (Zypern) wieder im Kreis der Nationalmannschaft. "Dreimal die Woche darf ich inzwischen wieder laufen und zweimal wöchentlich mache ich Krafttraining."
Seit Anfang Oktober trainiert sie wieder und will sich langsam an die Welt des Leistungssports herantasten. Dabei hat sie ein großes Ziel: "Ich möchte bei den Olympischen Spielen 2012 in London im Endlauf stehen."
Während ihrer Krankheit hat sie erlebt, wie sich das Leben drehen kann und wer wahre Freunde im Leben sind: "Man hat schnell gemerkt, wer für mich da ist und wer nicht." Vor allem der Bundespolizei - ihrem Arbeitgeber - und dem SC Potsdam zollt sie dabei großes Lob: "Die haben immer zu mir gehalten und mich unterstützt."
Grundlagenarbeit
Auf Zypern gilt es jetzt erst einmal wieder an den Grundlagen zu arbeiten. Wann sie wieder starten wird, lässt sie offen. "Ich will mich nicht unter Druck setzen, denn ich weiß, dass ich ein zweites Leben geschenkt bekommen habe."
Die Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) hätte sie gern am Fernsehen verfolgt, doch zur selben Zeit absolvierte sie eine Reha. "Als ich dann die Zeiten gesehen habe, habe ich mich natürlich schon ein bisschen geärgert, da ich auf jeden Fall eine Chance gehabt hätte." Nach wie vor spielt der Leistungssport in ihrem Leben eine wichtige Rolle, dennoch möchte sie nichts überstürzen. Die Devise lautet deshalb Schritt für Schritt ans Ziel.
Deutsche Meisterschaften als Fernziel
"Wenn meine Blutwerte und meine Ausdauer stimmen, möchte ich im März mit ins Trainingslager nach Flagstaff (USA) reisen. Die Deutschen Meisterschaften könnten dann national im kommenden Jahr ein weiteres Ziel sein." Dabei ist klar, dass sie wieder auf ihrer Paradestrecke 3.000 Meter Hindernis starten möchte und nur wenige Rennen über 1.500 Meter absolviert.
Wenn es die Zeit erlaubt, geht sie inzwischen gerne Reiten. "Das ist einfach eine tolle Ablenkung, die mir gut tut." Und für das Jahr 2011 hat sie nur einen einzigen Wunsch: "Ich hoffe, dass 2011 besser wird als dieses Jahr."