DLV-Nachwuchs unterstreicht in Grosseto das Talent
Der Deutsche Leichtathletik-Verband kann mit dem Abschneiden bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Grosseto sehr zufrieden sein. Auch wenn es am abschließenden Sonntag keinen Edelmetallerfolg mehr zu verbuchen gab, kehrt die DLV-Mannschaft nach einem verdienten freien Tag übermorgen – wie vor vier Jahren aus Chile – mit stolzen zwölf Medaillen aus der Toskana zurück und hat damit das ausgegebene Ziel von Bundestrainer Wolfram Ruth (acht bis zehn Medaillen) sogar übertroffen.
Der DLV-Nachwuchs gab bei der Junioren-WM in Grosseto eine gute Figur ab (Foto: Möldner)
Außerdem wurde die Scharte der letzten Auflage in Kingston, als der DLV nur zweimal auf dem Podest vertreten war, eindrucksvoll ausgemerzt. Gewertet an der Medaillenausbeute war Deutschland damit die drittstärkste Nachwuchs-Nation hinter den USA und Russland, die ihrerseits aber wesentlich mehr Titelträger in den eigenen Reihen hatten.Sehr gut sah die DLV-Bilanz auch im Vergleich mit den anderen großen Leichtathletik-Nationen aus dem Westen Europas aus. Italien kam auf drei Medaillen, die Franzosen holten nur einmal Bronze und die Briten gingen sogar völlig leer aus.
Vor allem DLV-Juniorinnen stark
Mit Vivian Zimmer (Speer) und Lisa Ryshich (Stabhoch) holten zwei der Jüngsten in der deutschen Truppe die beiden Titel. Hinzu kamen vier Silber- und sechs Bronzemedaillen, wobei auffiel, dass mit Stephanie Lichtl nur eine auf der Bahn erobert wurde und der Großteil (neun Medaillen) von der weiblichen Mannschaft, die auch mit zahlreichen persönlichen Bestleistungen einen sehr guten Eindruck hinterließ, eingeheimst werden konnte.
Für das beste deutsche Einzelergebnis sorgte am letzten Tag die Potsdamer Hochspringerin Annett Engel. Die U18-Vize-Weltmeisterin stellte mit 1,87 Metern ihre Bestleistung ein, was am Ende Platz vier bedeutete. Trotz Problemen bei niedrigeren Höhen kämpfte sich die Ukrainerin Iryna Kovalenko (1,93 m), die im letzten Jahr in Sherbrooke bereits U18-Weltmeisterin geworden war, zum Sieg.
Drei Junioren-Weltrekorde für US-Staffeln
Der Abschlusstag wurde insgesamt von den Staffelentscheidungen überragt. Diese standen ganz im Zeichen der Vereinigten Staaten, die drei beeindruckende Junioren-Weltrekorde fixierten und damit auch in der Breite auf den Kurzstrecken mit ihren Talenten überzeugten.
Zunächst eilten über 4x100 Meter Dave Kimmons, Demi Omole, Ivory Williams und LaShawn Merritt zu einer neuen Bestmarke von 38,66 Sekunden, dann legten die US-Viertelmeilerinnen Alexandria Anderson, Ashlee Kidd, Stephanie Smith und Natasha Hastings in 3:27,60 Minuten nach.
Den dritten Rekord verbuchten schließlich die 4x400 Meter der Männer. Brandon Johnson, erneut LaShawn Merritt, Jason Craig und Kerron Clement kamen nach 3:01,09 Minuten an.
DLV-Sprinterinnen disqualifziert
Die von der gut anlaufenden Verena Sailer ins Rennen geschickte deutsche 4x100-Meter-Staffel der Juniorinnen – als Fünfte im Ziel - wurde disqualifiziert, wobei die Kölnerin Maike Dix sogar noch zu Sturz kam.
Jeweils auf dem respektablen vierten Platz erreichten die männliche 4x100-Meter- und die weibliche 4x400-Meter-Staffel des DLV die Ziellinie. Die Viertelmeilerinnen, bei denen die von der überzeugenden Anja Pollmächer auf den Weg geschickte Sara Battke auf die Vier nach vorne lief, markierten in 3:33,51 Minuten die schnellste deutsche Zeit bei einer Junioren-WM seit 1996.
Die Junioren-WM-Resultate aller Entscheidungen und aller Vorkämpfe mit DLV-Beteiligung finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...
Mannschaftsbroschüre:
Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat zur Junioren-WM in Grosseto eine 44-seitige Mannschaftsbroschüre veröffentlicht. Wer Interesse hat, mehr über das DLV-Team in Italien zu erfahren, kann die Publikation gegen einen mit 1,44 frankierten DIN-C-5-Rückumschlag beim DLV, Referat PR/Medien, Alsfelder Str. 27, 64289 Darmstadt anfordern. (Nur so lange Vorrat reicht)