DLV-Präsidium tagte in Darmstadt
Bei einer Sitzung des DLV-Präsidiums wurden am Wochenende in Darmstadt die Eckpfeiler für die künftige personelle, inhaltliche und strukturelle Leistungssportkonzeption im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) einstimmig verabschiedet. Bei einem anschließenden Treffen mit DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop und Generalsekretär Frank Hensel haben die Landesverbandspräsidenten einstimmig der neuen Ausrichtung des Leistungssports im DLV zugestimmt und ihre Unterstützung zugesichert.
Dr. Clemens Prokop stellte die neuen Leitlinien vor (Foto: Imago)
Damit Frank Hensel sich als Generalsekretär und Sportdirektor künftig voll und ganz auf den Leistungssport konzentrieren kann, wird ab 1. Oktober 2004 Georg Kemper, der bisher beim Nationalen Olympischen Komitee (NOK) als Abteilungsleiter für internationale Fragen tätig war, zum Geschäftsführer berufen und beim DLV die Steuerung von Verwaltung und Personalführung verantworten. "Künftig setzen wir auf eine personifizierte Eliteförderung, verschärfen die Nominierungsrichtlinien, verkleinern die Kader, starten eine Qualifizierungs-Offensive für Trainer und wollen eine Regionalisierung der Leistungssportförderung. Personifizierte Eliteförderung bedeutet für uns, dass wir einem ausgewählten Kreis von Athleten mit der Orientierung Olympia 2008 einen Eliteförderungs-Vertrag anbieten, in dem sich der DLV verpflichtet, den Athleten optimale Leistungssport-Bedingungen zu garantieren, beginnend von der Finanzierung der Heimtrainer bis hin zu einer dualen Karriereplanung. Unser mittelfristiges und langfristiges Ziel in der Leistungssport-Konzeption wird es sein, bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 sowie bei der WM 2009 bei den Platzierungen von Platz eins bis drei zu den Top Fünf der Welt zu zählen", betonte Dr. Clemens Prokop.
Qualifizierungs-Offensive für Trainer
Bezüglich der Qualifizierungs-Offensive für Trainer werden die jeweiligen an den DLV gebundenen Trainer zu regelmäßigen Fortbildungen verpflichtet, wobei insbesondere das internationale Know-How eingebracht werden soll. Außerdem sollen die Qualifizierungs-Möglichkeiten auch einem breiten Kreis von nicht vertraglich an den DLV gebundenen Trainern angeboten werden, um ein Netzwerk von hochqualifizierten Trainern zu schaffen und durch die Entwicklung einer dynamischen Vereinslandschaft mittel- und langfristig wieder die Leichtathletik auf hohem Niveau zu sichern. "Was die Regionalisierung der Leistungssportförderung betrifft, werden wir eine engere Vernetzung der Landes- und Bundesförderung herbeiführen und verstärkt die besten Athleten in Trainingsmaßnahmen auf regionaler Ebene zusammenführen", erklärte Dr. Clemens Prokop.
Bei der Spitzensporttagung am kommenden Wochenende in Kienbaum (24. bis 26. September) sollen die neuen Leitlinien vorgestellt werden. Der DLV plant im Rahmen der Spitzensporttagung in der Sportschule Kienbaum eine Pressekonferenz zur künftigen Leistungssportförderung.