Ariane Friedrich fehlt die Sicherheit
2010 war sicherlich nicht das erfolgreichste Jahr von Ariane Friedrich – wobei die Frankfurterin trotzdem noch Resultate auf sehr hohem Niveau erzielte und EM-Dritte wurde. Immer wieder neue Verletzungen verhinderten allerdings herausragende Erfolge, wie sie die 26-Jährige noch im Vorjahr erzielt hatte.

Auch 2010 stand Ariane Friedrich beim Berliner ISTAF wieder ganz oben auf dem Podest, diesmal reichten der Hessin 1,97 Meter. „Bis dahin lief alles gut. Die Sprünge waren vielversprechend. Aber ausgerechnet bei 2,00 Metern gab es dann Unterbrechungen.“ Vor ihrem ersten Versuch über diese Marke wurde sie wegen des 100-Meter-Laufs aufgehalten. „Das hat mich böse gemacht, denn es gab keinen Grund dafür. Die Sprinterinnen waren noch gar nicht bereit.“
Nach Verletzungen fehlt die Sicherheit
Eine Unterbrechung, die Ariane Friedrich sonst vielleicht hingenommen und die 2,00 Meter trotzdem gemeistert hätte. „Aber im Moment fehlt mir einfach die Sicherheit im Kopf, und mich können Kleinigkeiten aus der Ruhe bringen. Und das war schon eine große Kleinigkeit“, erklärte sie. Die Sicherheit fehlt ihr vor allem wegen immer wieder auftretender Verletzungen, die ein zielgerichtetes Training nicht erlaubten. „Das hat sich wie ein roter Faden durch die Saison gezogen.“
Auch nach den Europameisterschaften war Ariane Friedrich wegen erneuter Rückenbeschwerden noch einmal in Sendenhorst zur Behandlung. Dass sie die Probleme ganz los wird, damit rechnet Ariane Friedrich gar nicht. „Hochsprung ist einfach so eine große Belastung für den Körper, dass ich immer Probleme haben werde. Ich kann nur versuchen, sie durch viele Stabilisationsübungen zu minimieren. Aber das braucht Zeit.“
Richtig heiß auf Eberstadt
Auch wegen ihrer Verletzungssorgen sah man Ariane Friedrich in dieser Saison bei keinem einzigen Diamond League-Meeting am Start. „Ich muss mit meinem Körper pfleglich umgehen, und die Diamond League-Meetings haben einfach nicht in meinen Plan gepasst. Außerdem springe ich nicht wegen ein paar Euro, sondern weil es mir Spaß macht“, sagte sie.
Auch beim Diamond League-Finale in Brüssel (Belgien) am kommenden Freitag (27. August) wird die Frankfurterin nicht springen. „Ich wäre gerne am Start gewesen, aber ich will zwei Tage später in Eberstadt gut springen“, erklärte sie ihren Verzicht. „Auf das Meeting bin ich richtig heiß“, verriet sie. Ihren Saisonabschluss wird Ariane Friedrich beim „Decanation“ in Annecy (Frankreich) feiern. „Und danach geht’s in den Urlaub. Den brauche ich dann auch dringend.“ Um gerüstet zu sein für neue Höhenflüge in 2011.