Keine Olympiamedaille für Maria Mutola
Die Olympiasensation ist perfekt! 800-Meter-Weltmeisterin und Titelverteidigerin Maria Mutola (Mozambique) ist in Athen im Finale gescheitert. Auf den letzten Metern verlor sie die hart erkämpfte Führung und war am Ende nur Vierte. Ihre Trainingskollegin Kelly Holmes, die sich am Anfang des Laufes am meisten zurückgehalten hatte, sicherte sich auf der Zielgerade den Titel.
Maria Mutola ging in Athen leer aus (Foto: Chai)
Der taktische Verlauf des Rennens war keine Überraschung. Die US-Amerikanerin Jearl Miles-Clark suchte ihr Heil in der Flucht und sorgte bis in die Zielkurve hinein für ein pfeilschnelles Tempo. Maria Mutola und Kelly Holmes tasteten sich dann heran und attackierten eingangs der Zielgerade. Sechs Läuferinnen kämpften anschließend erbittert um die drei Medaillen. Kopf an Kopf sprinteten schließlich die beiden Trainingskolleginnen dem Ziel entgegen, mit dem einzig guten Ende für Kelly Holmes (1:56,38 min), denn Maria Mutola (1:56,51 min) wurde im Finish noch von Hasna Benhassi (Marokko; 1:56,43 min) und Jolanda Ceplak (Slowenien; 1:56,43 min) um acht Hundertstel überlaufen.
Verdiente Siegerin
"Nachdem Kelly und ich zusammen trainieren, kennt sie meine Schwächen", suchte Maria Mutola neben ihrer Verletzung in der Vorbereitung nach weiteren Erklärungen für ihre bittere Niederlage. Sie blieb aber in ihrer ersten Reaktion erstaunlich sportlich und fair: "Kelly Holmes hat diese Goldmedaille verdient."
Eine punktgenaue Feststellung. Es war nämlich der erste große Titel für die bereits 34-jährige Britin, die auf den Plätzen zwei und drei schon zahlreiche Olympia-, WM- und EM-Medaillen gesammelt hatte, und es war der erste Olympiasieg Großbritanniens im 800-Meter-Lauf der Frauen seit 1964. Damals gewann Ann Packer.
Fassungslos
"Als ich im Ziel war, konnte ich es nicht glauben. Ich habe es mir so sehr gewünscht und so lange davon geträumt, da war ich richtig geschockt, als es jetzt passiert ist. Ich musste es von den anderen hören, bis ich es überhaupt fassen konnte", sagte Kelly Holmes nach ihrem Goldlauf, der ganz nach ihrer taktischen Marschroute verlief. "Die letzten 50 Meter war es dann aber eine verdammt harte Schlacht."
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