Ariane Friedrich in Glasgow über zwei Meter
Die Frankfurterin Ariane Friedrich ist und bleibt in blendender Verfassung. Auch am Samstagnachmittag beim Hallen-Länderkampf in Glasgow (Großbritannien) stellte sich die Blondine auf Weltklasse-Niveau vor. Als erste deutsche Hochspringerin seit der Leverkusenerin Daniela Rath vor vier Jahren meisterte sie die magischen 2,00 Meter.

Sein Schützling war nach den 1,97 Metern von den Hessischen Meisterschaften in Stadtallendorf und den 1,99 Metern vor einer Woche im tschechischen Hustopece in einem selbstbewusst und unbekümmert gestalteten Wettkampf reif für den Satz in den exklusiven Club der Zwei-Meter-Springerinnen. „Sie ist damit jetzt in einem Bereich gelandet, in dem sich nur Ausnahmespringerinnen bewegen“, merkt der Coach an.
Mentale Stärke
Als entscheidend für den Durchbruch der 24-Jährigen kristallisiert sich momentan ihre mentale Stärke heraus. Auch von den Störeffekten, die ein internationaler Wettkampf mitbringt, war Ariane Friedrich vor und in Glasgow nicht aus der Ruhe zu bringen.
Die anspruchsvollen Höhen hemmen sie nicht, ganz im Gegenteil. „Sie macht sich deshalb keine großen Gedanken, sie hat keine Blockade im Kopf“, sagt Günter Eisinger, der darin aber ein Ergebnis der beharrlichen Arbeit sieht. „Man muss dafür Geduld haben, das ist ein riesig langer Weg. Ariane hat in den vergangenen fünf Jahren einfach viel gelernt.“
Beschwerliche Anreise
Auch die lange und unerwartet beschwerliche Anreise nach Schottland warf die Athletin nicht aus der Bahn. Zwölf Stunden dauerte die freitägliche Tour von Frankfurt nach Glasgow aufgrund eines verpassten Anschlussfluges in Amsterdam (Niederlande). Um die Wartezeit sinnvoll zu überbrücken, wurde dort kurzum noch eine Möglichkeit zum Krafttraining organisiert. Erst um 23 Uhr traf Ariane Friedrich schließlich in Glasgow ein.
Am Wettkampftag bekam sie durch die Nachricht, dass sie die Russin Yelena Slesarenko mit einem Zwei-Meter-Sprung im Saisonvergleich übertrumpft hatte, noch einen zusätzlichen Kick. „Jetzt bin ich schon wieder Zweite“, meinte sie daraufhin zu ihrem Trainer mit Blick auf die Weltjahresbestenliste. Doch die Antwort gab Ariane Friedrich wenig später auf ihre Weise mit dem den Fernvergleich wieder egalisierenden Satz über die 2,00 Meter.
Entscheidendes Jahr
Damit sind auch die Weichen für den Start in einer Woche beim Hochsprung-Meeting in Arnstadt (2. Februar) gestellt. Dort kann es jetzt beim dritten Auftritt von Ariane Friedrich hoch hinaus gehen.
Insgesamt warnt Günter Eisinger aber mit Blick auf das Zusammentreffen mit der versammelten Weltspitze vor zu großen Erwartungen. „In Arnstadt ist die Creme de la Creme. Wir müssen die zwei Meter grundsätzlich erst einmal bestätigen, deshalb wollen wir in der nächsten Woche das Niveau halten und vielleicht noch etwas draufsetzen.“
Für ihn ist auf dem Erfolgsweg der Universiade-Zweiten ein „ganz entscheidendes Jahr“ angebrochen. Auch deshalb sagt er im Hinblick auf die kommenden Wochen: „Ich hoffe, wir können bis zur Hallen-WM in Valencia den Ball flach halten und weiterhin halbwegs in Ruhe arbeiten.“
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