Ariane Friedrich lässt Jackpot-Traum platzen
Die Frankfurter Hochspringerin Ariane Friedrich ließ am Freitagabend in Brüssel (Belgien) mit einem Sieg die Träume der Kroatin Blanka Vlasic auf die Hälfte des Eine-Million-Dollar-Jackpots platzen. Die kenianische 800-Meter-Läuferin Pamela Jelimo, die in der belgischen Hauptstadt wie bei allen vorherigen Golden League-Meetings die Schnellste war, war damit alleinige Gewinnerin der Goldbarren.
Bis 1,97 Meter nahm Ariane Friedrich alle Höhen im ersten Versuch, während Blanka Vlasic sichtlich Probleme hatte und zahlreiche Fehlversuche anhäufte. Beide Springerinnen flogen im zweiten Versuch über 2,00 Meter und konnten sich danach nicht mehr steigern. „Nach den Olympischen Spielen wollte ich heute vor allem zeigen, was ich kann, wenn ich gesund bin. Für mich ist es Wiedergutmachung und Genugtuung“, sagte die 24 Jahre alte Deutsche Meisterin.„Blanka wird mich dafür nicht abgöttisch lieben, aber so ist der Sport.“ Die Kroatin zeigte sich als faire Verliererin und gratulierte Ariane Friedrich. Olympiasiegerin Tia Hellebaut (Belgien), die vom Publikum mit Sprechchören gefeiert wurde, sprang mit ebenfalls 2,00 Metern auf den dritten Rang.
Pamela Jelimo wieder nicht zu schlagen
Der einen Leid war der anderen Freud. Pamela Jelimo gewann ihr Rennen in 1:55,16 Minuten und trat damit die Nachfolge von Stabhochspringerin Yelena Isinbayeva (Russland) und Viertelmeilerin Sanya Richards (USA) an, die sich im vergangenen Jahr den Jackpot geteilt hatten. Nicht zuletzt ein begeistertes Publikum in einem ausverkauften Stadion und eine Trommelband sorgten trotz zeitweisem Regen und gerade einmal 18 Grad für den krönenden Abschluss der Golden League-Serie in der belgischen Hauptstadt.
Ein stimmungsvoller Höhepunkt der Veranstaltung war das 100-Meter-Finale der Frauen. Im letzten Rennen ihrer Karriere setzte sich Kim Gevaert vor heimischem Publikum in 11,25 Sekunden durch und wurde sowohl vor als auch nach dem Rennen von den jubelnden Zuschauern im ausverkauften König Baudouin-Stadion mit Standing Ovations gefeiert. „Danku Kim, Merci Kim“, stand auf Schildern, die Kinder zur Siegerehrung ins Stadion trugen.
Tyson Gay muss passen
Aus dem heiß ersehnten 100 Meter-Dreikampf zwischen Weltmeister Tyson Gay (USA), Olympiasieger und Weltrekordler Usain Bolt sowie Ex-Weltrekordler Asafa Powell (beide Jamaika) wurde „lediglich“ ein Zweikampf, nachdem der US-Amerikaner am Vorabend seinen Start wegen muskulärer Probleme abgesagt hatte.
Auch wenn Usain Bolt das vom Stadionsprecher angekündigte „Rocket Race“ gewann, in 9,77 Sekunden hatte er deutlich mehr Mühe als bei seinem Olympiasieg und der erhoffte neue Weltrekord blieb aus. Asafa Powell, der in Lausanne 9,72 Sekunden gesprintet war, führte lange Zeit, um dann in 9,83 Sekunden Zweiter zu werden.
Jahresbester schlägt Olympiasieger
Nachdem Tempomacher Patrick Langat (Kenia) über 3.000 Meter Hindernis seinem Landsmann Paul Kipsiele Koech nach getaner Arbeit noch einen Klaps mit auf den Weg gab, lief dieser die letzten beiden Runden einsam an der Spitze. Der Jahresbeste, der sich nicht für Olympia qualifiziert hatte, siegte in 8:04,99 Minuten, nur er selbst war in diesem Jahr bereits schneller. „Ich freue mich unheimlich, den Olympiasieger geschlagen zu haben“, sagte er. Olympiasieger Brimin Kipruto blieb in 8:10,26 Minuten nur der zweite Rang.
Wie schon bei den Olympischen Spielen, wo Meseret Defar (Äthiopien) als Favoritin gehandelt und nur Dritte geworden war, kassierte die Ex-Weltrekordlerin auch in Brüssel über 5.000 Meter eine Niederlage. Auf den letzten Metern musste die 24-Jährige (14:25,52 min) noch die Kenianerin Vivian Cheruiyot vorbeiziehen lassen, die in 14:25,43 Minuten einen neuen Meetingrekord aufstellte.
Kamghe Gaba mit schweren Beinen
„200 Meter lief es noch ganz gut, dann wurden die Beine verdammt schwer“, sagte 400-Meter-Läufer Kamghe Gaba (LG Eintracht Frankfurt), der in 46,67 Sekunden genau eine Sekunde hinter seiner Saisonbestleistung blieb und Achter wurde. Das Rennen gewann der Olympia-Zweite Jeremy Wariner (USA) in 44,44 Sekunden.
Platz fünf im Stabhochsprung teilten sich Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Carolin Hingst (USC Mainz), die beide ihre Anfangshöhe von 4,40 Metern im ersten Versuch übersprangen, sich dann aber nicht mehr steigern konnten. Anastasija Reiberger (ABC Ludwigshafen) verließ die Anlage ohne gültigen Versuch, während Olympiasiegerin Yelena Isinbayeva 4,72 Meter zum Sieg reichten. Sie hatte den Wettkampf erst begonnen, nachdem alle anderen Springerinnen bereits ausgeschieden waren.
Der Leverkusener Sebastian Bayer sprang im Weitsprung mit 7,79 Metern auf den fünften Rang. In einem spannenden Hürdensprintfinale nahm die siegreiche Jamaikanerin Delloreen Ennis-London in 12,65 Sekunden der US-Amerikanerin LoLo Jones zwei Hundertstelsekunden ab.
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