Ariane Friedrich ohne Olympia-Norm in Erfurt
Nicht auf das zwischenzeitlich heiß gehandelte Schutterwald, nicht auf Saarbrücken, sondern auf Erfurt fiel die Wahl von Ariane Friedrich und ihren Trainer Günter Eisinger für den Wettkampf am Samstag. Doch zur Olympia-Norm reichte es für die Frankfurter Hochspringerin bei den Landesmeisterschaften in der alten Heimat nicht.
Nach locker übersprungenen 1,88 Metern versuchte sich die Deutsche Meisterin vor ein paar hundert Zuschauern vergeblich an 1,93 Metern, die eine Zwischenstation zu den 1,95 Metern, die als Olympia-Norm gefordert sind, bilden sollten.Angesichts ihres wieder auf elf Schritte umgestellten Anlauf bewertete Ariane Friedrich den Wettkampf als „Experiment für Helsinki“. Bei der Europameisterschaft in Finnland (27. Juni bis 1. Juli) hat die WM-Dritte von 2009 nun ihre nächste Chance.
Ohne Medienrummel
Sie und ihr Trainer hatten ein kleines Geheimnis aus dem Wettkampfort gemacht, "weil Ariane die Norm möglichst ohne großen Medienrummel schaffen soll", so Günter Eisinger, zugleich Manager.
"Die Rückkehr zum langen Anlauf mit elf Schritten hat nicht auf Anhieb geklappt. Aber ich spüre Reserven, das macht mich doch zuversichtlicher", meinte die frühere Hallen-Europameisterin, die nach dem Achillessehnenriss in diesem Jahr ein Comeback gefeiert hatte.
Hoffen auf gutes Wetter
Am Montag wird die Athletin der LG Eintracht Frankfurt zu den Europameisterschaften nach Helsinki (27. Juni bis 1. Juli) fliegen. Die Norm (1,92 m) für die EM hatte Ariane Friedrich zweimal geschafft. In der finnischen Hauptstadt, wo am Mittwoch die Qualifikation ansteht und am Donnerstag das Finale, hofft sie nun auf gutes Wetter, um die 1,95 Meter für London zu bewältigen.
In Erfurt waren die Bedingungen in Ordnung. "Das Wetter war eigentlich gut mit Sonne und 24 Grad. Aber die Umstellung von neun auf elf Schritte Anlauf hat nicht auf Anhieb geklappt. Nun hoffen wir, dass die Temperaturen bei der EM besser werden als vorausgesagt", sagte Günter Eisinger, dem vom finnischen Wetterbericht Regengefahr und nur 15 Grad prophezeit worden waren.
Sollte Ariane Friedrich die Norm auch bei der EM nicht schaffen, will Günter Eisinger eine letzte Chance am 1. Juli in Eberstadt bei Heilbronn nutzen. Drei Tage später findet in Frankfurt/Main die letzte Nominierungssitzung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für London statt.
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mit Material des Sport-Informations-Dienstes (sid)