Ariane Friedrich - „Olé olé Bronze“
Wie bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr in Berlin gewann die Frankfurter Hochspringerin Ariane Friedrich am Sonntagabend bei den Europameisterschaften in Barcelona Bronze. Im Interview spricht die 26-Jährige über den Wettkampf und ein alles andere als einfaches Jahr, das bislang hinter ihr liegt.
Ariane Friedrich, herzlichen Glückwunsch zur Medaille. Sind Sie zufrieden?Ariane Friedrich:
Bronze juchuh, aber 2,03 Meter hätte ich ja auch schaffen können. Das war schon ärgerlich, aber es ist halt so.
Aber freuen können Sie sich schon, oder?
Ariane Friedrich:
Ja, auf jeden Fall. Mich ärgert halt, dass ich bei 2,01 Metern gepfuscht habe.
Der Anfang lief ja super. Sie sind alles Höhen bis 1,99 Meter im ersten Versuch gesprungen…
Ariane Friedrich:
Ja, das stimmt. Die Konzentration habe ich danach auch nicht verloren. Daran lag es auf keinen Fall. Ich war aber schon in den letzten Wettkämpfen sehr unbeständig. Daher war das irgendwie typisch für diese blöde Saison. Aber im März hatte ich nicht einmal geglaubt, dass ich überhaupt im Sommer springen kann. Von daher: Olé olé Bronze.
Welche Probleme haben Sie da genau ausgebremst?
Ariane Friedrich:
Wollen Sie das wirklich alles wissen?
Die Kurzfassung vielleicht?
Ariane Friedrich:
Zuerst hatte ich eine Entzündung des Ischiasnervs. Die habe ich immer noch. Die kommt und geht wie sie will. Das ist wirklich ärgerlich. Danach war die Patellasehne entzündet und hat meinen Start bei der Hallen-WM in Doha verhindert. Dann bin ich im Training noch auf das rechte Knie gefallen und hatte ein Loch im Knie. Es war wirklich schwierig.
Und wie sehr behindert Sie dieser entzündete Ichiasnerv im Moment?
Ariane Friedrich:
Ich bin im Moment jeden Tag bei der Physiotherapie. Wenn ich länger ohne Sitzkeil sitze, bekomme ich Probleme. Heute beim Springen habe ich aber gar nichts gemerkt. Ich war wirklich topfit, daran lag es auf keinen Fall. Aber ich bin im Moment halt eine einzige laufende Baustelle.
Haben Sie für dieses Jahr trotzdem noch weitere Starts geplant?
Ariane Friedrich:
Ja, bei vier oder fünf Wettkämpfen werde ich auf jeden Fall noch an den Start gehen.
Vor dem dritten Versuch haben Sie mit sich selbst geredet. Was haben Sie sich da gesagt?
Ariane Friedrich:
Das bleibt jetzt mein Geheimnis. Man muss ja nicht alles ausplaudern.
Zumindest am Ende des Wettkampfs waren Sie ja wieder in der Position der Jägerin, die Sie ja lieber mögen als die der Gejagten…
Ariane Friedrich:
Ja, in dieser Rolle fühle ich mich wesentlich wohler, als wenn alle denken, dass ich das Ding hier locker mache. Mein Trainer Günter Eisinger und ich haben im Vorfeld ja auch immer wieder betont, dass es schwer wird, hier eine Medaille zu gewinnen.
Hatten Sie die Schwedin Emma Green auf der Rechnung, die jetzt Silber gewonnen hat?
Ariane Friedrich:
Ja, wir hatten sie mit auf der Rechnung. Wir hatten gehört, dass sie gut drauf sein soll, daher war das keine Überraschung für uns.
Sie sind mit auffälligen pinken Schuhen gesprungen. Ist das eine Sonderanfertigung für Sie?
Ariane Friedrich:
Ja, das sind sie. Und ich finde sie toll.
Mehr rund um die EM:
Ergebnisse | leichtathletik.TV | Zeitplan | Twitter
DLV-Teambroschüre | EM-Buch | TV-Termine
Die große EM-Vorschau - Männer | Die große EM-Vorschau - Frauen../index.php?NavID=1&SiteID=28&NewsID=28770&Year=2010&IsArchive=1