Ariane Friedrich - Ruhe und dann WM
Ausgerechnet die Generalprobe gegen die große Rivalin ging für Hochspringerin Ariane Friedrich zweieinhalb Wochen vor der WM in Berlin (15. bis 23. August) verloren. Doch als die Frankfurterin beim Super Grand Prix-Meeting im Fürstentum Monaco nach 15 Erfolgen in Serie den Nimbus der Unbesiegbarkeit gegen Weltmeisterin Blanka Vlasic (Kroatien) eingebüßt hatte, war von Trauer keine Spur.
Im Gegenteil: Ariane Friedrich freute sich über eine Weltklasse-Flugshow mit 2,03 Metern, die zu später Stunde nur aufgrund der Fehlversuchsregel verloren ging. „Normalerweise bin ich zu dieser Zeit schon im Bett, deshalb wäre ich auch mit zwei Metern zufrieden gewesen“, sagte die 25-Jährige, die Blanka Vlasic in diesem Jahr schon dreimal schlug. „Eine so gute Saison hatte ich noch nie, jetzt brauche ich noch ein bisschen Ruhe, dann kann die WM kommen.“Es wirkte fast so, als seien die Hallen-Europameisterin und Trainer Günter Eisinger am nächsten Morgen beim Spaziergang durchs Steuerparadies sogar erleichtert: „Wir haben die ganze Zeit auf diese Niederlage gewartet. Wir sind froh, dass der Moment noch vor der WM gekommen ist.“ Dem zweiten Platz zum Trotz: Aus Monte Carlo bringt Friedrich neues Selbstbewusstsein mit. „Sie hat gezeigt, dass sie zur Weltspitze gehört. Egal unter welchen Bedingungen“, sagte ihr Trainer.
3:1-Siege gegen Blanka Vlasic binnen sechs Monaten bringt die deutsche Rekordlerin zum WM-Showdown mit. Doch die Zahl sagt nichts über das wahre Kräfteverhältnis der beiden dominierenden Hochspringerinnen, die in einer eigenen Liga sind. „Einige wollten ja im Vorfeld schon die sichere Goldmedaille an Ariane vergeben. Ich sage aber: Darum muss sie hart kämpfen“, meint Coach Günter Eisinger, dessen Schützling die Weltrangliste mit 2,06 Metern anführt, während Blanka Vlasic mit 2,05 Metern Zweite ist.
Quelle: Sport-Informations-Dienst