Aries Merritt läuft Hürden-Weltrekord
Der US-Amerikaner Aries Merritt drehte zum Ende der Sommersaison noch einmal voll auf. Beim mit 47.000 Zuschauern ausverkauften Diamond League-Finale in Brüssel (Belgien) sprintete der Olympiasieger über 110 Meter Hürden in 12,80 Sekunden zu einem neuen Weltrekord.
Aries Merritt hatte in diesem Sommer schon mehrfach angedeutet, dass er bei guten Bedingungen und einem perfekten Rennen den Weltrekord angreifen kann. In Brüssel stimmte dann in seinem zehnten Rennen der Saison unter 13 Sekunden alles.Der 27-Jährige blieb bei nur geringem Rückenwind (+ 0,3 m/sec) in 12,80 Sekunden gleich um sieben Hundertstel unter der vier Jahre alten Bestmarke des Kubaners Dayron Robles.
Aries Merritt war total erstaunt über seine drastische Steigerung: „12,85 waren mein Ziel. 12,85 ist mein Pin-Code, 12,85 ist das Passwort für meinen E-Mail-Account. Das zeigt, dass ich mit dieser Zeit absolut nicht gerechnet habe. Ich wollte eine gute Saison nur mit einer weiteren Zeit unter 13 Sekunden beenden, ich kann nicht glauben, dass ich so schnell wa. Diese Zeit ist ein Schock. Es war ein perfektes Rennen vom Start bis ins Ziel."
Alles zusammengekommen
Der Amerikaner, der vor fünf Tagen beim Berliner ISTAF Diskus-Olympiasieger Robert Harting nach dessen Einlage in London noch "Unterricht" im Hürdenlauf gegeben hatte, stellte fest: "Nach einer Reihe von Verletzungen habe ich endlich mein Potenzial freilegen können. Es ist das erste Jahr, in dem alles zusammenkam."
Als Zweiter hatte Weltmeister Jason Richardson (ebenfalls USA) in 13,05 Sekunden wie der Rest des Feldes keine Chance. Dritter wurde wie bei Olympia Hansle Parchment (Jamaika; 13,14 sec).
Usain Bolt ist platt
Minuten später rannte der sechsmalige Olympiasieger Usain Bolt über 100 Meter in 9,86 Sekunden seine nur fünftbeste Saisonzeit. Der Jamaikaner, der zunächst seine Spikes in dei Zuschauer schleuderte und dann auf seiner weiteren Ehrenrunde ebenfalls ordentlich gefeiert wurde, erklärte: "Gestern habe ich schon zu meinem Trainer gesagt, dass ich mich platt fühle."
Landsmann und Trainingskollege Yohan Blake, der vor einem Jahr in Brüssel über 200 Meter sensationell in 19,26 Sekunden aufgetrumpft hatte, lief in 19,54 Sekunden seine zweitbeste Zeit des Jahres nach den 19,44 Sekunden beim Olympiasilber. "Im letzten Jahr haben mich andere gepusht. Heute musste ich alleine laufen", analysierte Yohan Blake. "Mit stärkeren Gegnern wäre ich sicher schneller gelaufen."
Schnelle 10.000 Meter
Eine Jahres-Weltbestzeit über 10.000 Meter erreichte in 26:51,16 Minuten der Kenianer Emmanuel Bett. Hinter ihm blieben vier weitere Läufer unter der bisherigen Saisonbestmarke, auf den Rängen zwei und drei auch seine Landsleute Vincent Chepkok (26:51,68 min) und Kenneth Kipkemoi (26:52,65 min).
Emmanuel Kipkemei Bett sagte: "Ehrlich gesagt habe ich nicht erwartet, dass ich dieses Rennen gewinnen könnte. Aber bei der immensen Konkurrenz in Kenia ist es wichtig, solche Läufe zu bestimmen."
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mit Material des Sport-Informations-Dienstes (sid)