| Nike+ Run Club

Arne Gabius geht auf doppelte Rekordjagd

Bislang hält Carsten Eich die deutschen Rekorde über 10 Kilometer und im Halbmarathon. In den kommenden zwei Wochen will ihm Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg) beide Bestmarken streitig machen. Nach einem dreiwöchigen Trainingslager in Kenia wähnt sich der 34-Jährige in guter Verfassung, um beim Paderborner Osterlauf (26. März) und beim Halbmarathon in Berlin (3. April) Geschichte zu schreiben.
pm/pr

23 Jahre ist es her, dass Carsten Eich den Paderborner Osterlauf in blitzschnellen 27:47 Minuten absolvierte – das ist bis heute nicht bloß Streckenrekord, sondern auch deutscher Rekord. Diese Bestmarke möchte Arne Gabius am Ostersamstag gerne knacken. „Wir werden jedenfalls schnell angehen, in Richtung einer Zeit unter 28 Minuten“, beschreibt der 34-Jährige seine Ziele beim ältesten bestehenden Volks- und Straßenlauf in Deutschland. „Ob es dann aber tatsächlich mit dem Rekord klappt, wird sich zeigen.“

Die Form zumindest stimmt. Drei Wochen war Arne Gabius im Trainingslager in Kenia gewesen. „Ich bin auf einem guten Weg. Von den Ausdauerwerten her bin ich in der Form von Frankfurt“, sagt er. Dort war er im vergangenen Oktober 2:08:33 Stunden gelaufen und hatte damit den 27 Jahre alten deutschen Rekord von Jörg Peter (2:08:47 h) unterboten.

„Die Umfänge im Trainingslager waren wirklich gut“, berichtet der Läufer. 240 Kilometer in der ersten Woche, 230 in der zweiten, in der dritten dann ein „toller 30-Kilometer-Lauf“ mit Florence Kiplagat (Kenia), der zweifachen Halbmarathon-Weltmeisterin und aktuellen Weltrekordhalterin über diese Distanz. Besonders gefreut hat sich Arne Gabius, dass sein Coach Renato Canova während des Trainingslagers die ganze Zeit an seiner Seite weilte. „Das war wirklich eine sehr gute Betreuung." Zwar hat der Hamburger als Autodidakt an sich kein Problem damit alleine zu trainieren, „aber ab und zu ist es gut, wenn mal jemand einen fachmännischen Blick darauf wirft. Es schleichen sich ja doch Fehler ein.“

Demonstration des Marathon-Tempos in Berlin

Seit Montag ist Arne Gabius wieder in Deutschland. Einer seiner ersten Termine war am Samstagnachmittag in Berlin, wo er zusammen mit 120 Mitgliedern des <link http: www.nike.com de de_de c running nike-run-club _blank>Nike+ Run Club eine Runde durch den Tiergarten drehte. Das Tempo war gemäßigt, so dass sich die Teilnehmer noch unterhalten und Fragen an den Profi stellen konnten. „Für eine kurze Strecke sollte ich aber auch mal mein Marathon-Tempo demonstrieren“, erzählt Arne Gabius – 200 Meter in 36,5 Sekunden.

In zwei Wochen wird er wieder in Berlin sein. Am 3. April steht der Berliner Halbmarathon an, in diesem Jahr so etwas wie eine inoffizielle deutsche Meisterschaft. Denn neben Arne Gabius haben sich mit Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg), Julian Flügel (Asics Team Memmert), André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf), Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01), Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) und Manuel Stöckert (SC Ostheim/Rhön) etliche deutsche Spitzenläufer für einen Start in der Hauptstadt entschieden.

Letzter Test vor dem London-Marathon

Je nachdem, wie es eine Woche vorher in Paderborn gelaufen ist, will Arne Gabius in Berlin gleich den nächsten deutschen Rekord kassieren. Die nationale Bestmarke über 21,0975 Kilometer hält ebenfalls Carsten Eich, der 1993 an der Spree 60:32 Minuten gelaufen war. „Natürlich ist das ein Ziel, aber dafür muss alles passen. Die Strecke in Berlin ist flach und schnell, aber es muss zum Beispiel auch das Wetter mitspielen.“

Der Berliner Halbmarathon ist für Gabius zugleich der letzte Test vor dem London-Marathon am 24. April. Das hochkarätig besetzte Rennen in der britischen Hauptstadt ist sein erstes über 42,195 Kilometer seit dem Rekordlauf in Frankfurt am Main. Die Zeit soll an der Themse wieder ähnlich schnell werden, doch eines will Arne Gabius anders anstellen: „Nach dem Frankfurt-Marathon war ich echt müde und kaputt. Es hat danach zwei Monate gedauert, bis ich wieder richtig Lust aufs Laufen hatte. Diesmal möchte ich relativ schnell wieder ins Training einsteigen.“ Nur zwei Wochen nach London beginnt für ihn die heiße Phase der Olympiavorbereitung.

Über Amsterdam nach Rio de Janeiro

Wettkämpfe auf der Bahn sind bis zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien; 12. bis 21. August) nicht vorgesehen. Die 10.000 Meter hätten ihn zwar noch einmal gereizt, doch es findet sich keine geeignete Startgelegenheit. „Damit hat es sich erledigt“, erklärt Arne Gabius.

Geplant ist dafür die Teilnahme an den Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande; 6. bis 10. Juli), in deren Rahmen in diesem Jahr erstmals auch ein Halbmarathon ausgetragen wird. „Die EM liegt sechs Wochen vor Olympia, das ist perfekt. Es gibt keinen Grund dort nicht zu starten“, sagt der Läufer. Neben einer Einzel- wird es in Amsterdam auch eine Team-Wertung geben, mit fünf Läufern pro Nation – eine zusätzliche Chance für die deutschen Asse. „Wenn alle fit sind und gut durchkommen, können wir unter die besten Fünf kommen“, meint Arne Gabius. Auf eine bestimmte Zeit oder Platzierung will er sich jedoch nicht festlegen, auch weil der Saisonhöhepunkt ein anderer ist: „Die ganze Vorbereitung ist auf Rio ausgerichtet.“

An der Copacabana will Arne Gabius erneut bester Europäer werden – eine Position, die er bereits im vergangenen Jahr in der Weltjahresbestenliste innehatte. Gerne würde der Hamburger aber auch die Kenianer und Äthiopier ein wenig ärgern. „Die haben eine harte Qualifikation und müssen schon früh im Jahr in Topform sein, um überhaupt bei Olympia starten zu können." Möglicherweise zeige die Leistungskurve im August deshalb bei dem ein oder anderen schon wieder nach unten. Gabius meint: „Ich glaube, dass in Rio einiges möglich ist.“

<link http: www.nike.com de de_de c running nike-run-club _blank>Mehr zum Nike+ Run Club

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024