Arne Gabius mit Hausrekord zur WM
Mit einem Riesen-Rennen über 5.000 Meter hat Arne Gabius (LAV Stadtwerke Tübingen) am Samstagabend in Heusden-Zolder (Belgien) seine Klasse unter Beweis gestellt. 13:12,50 Meter sind Hausrekord und WM-Norm. Diana Sujew (LT Hamburg) verpasste über 1.500 Meter in der persönlichen Bestzeit von 4:05,62 Minuten die Norm für die WM in Moskau (Russland; 10. bis 18.August) um winzige zwölf Hundertstel.

Die geforderten 13:15,00 Minuten - für den 32-Jährigen greifbar. Dass der allein an der Spitze agierende Albert Rop (Kenia; Siegerzeit 12:59,43 min) bei 3.000 Metern schon 90 Meter vor dem da als 13. in 8:02 Minuten passierenden Deutschen Meister lag - sekundär.
"Perfektes Rennen"
"Playing alive" stampft es aus den Lautsprecherboxen, als Arne Gabius zwei Runden vor Schluss die Fahrt beschleunigt. 12:17 Minuten zeigt die Uhr eingangs der Schlussrunde. Und dann brennt der Mediziner buchstäblich ein Trommelfeuer ab. Eine 55er Schlussrunde - Wahnsinn.
"Ein perfektes Rennen", jubelt der letztendlich Sechstplatzierte. "Bei der Deutschen Meisterschaft in Ulm war ich krank, doch ab Mittwoch ging es bergauf und jetzt bin ich bei 98 Prozent meiner Leistungsfähigkeit", so der Langstreckler, froh darüber, dass "die ganze Normen-Diskussion abgehakt ist".
Über St.Moritz nach Moskau
Er ziehe sich nun nach St. Moritz zurück und werde sich dort optimal auf Moskau vorbereiten. Oft habe man ihm in den letzten Wochen gesagt, bei ihm sei wohl einiges falsch gelaufen. "Doch jetzt antworte ich: alles richtig gemacht", erzählt ein selbstbewusster Arne Gabius. Er sehe sich nun jedenfalls in vielem bestätigt.
Der Deutsche Vize-Meister Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) machte im B-Lauf als Sechster eine gute Figur. Der 25-Jährige kam mit dem Saisonrekord von 13:34,54 Minuten dicht an seine Bestzeit heran.
Diana Sujew kampfstark
Mit einer starken Schlussphase erkämpfte Diana Sujew (Laufteam Haspa-Marathon Hamburg) über 1.500 Meter Rang fünf. Ihren Hausrekord verbesserte sie auf 4:05,62 Minuten. Am WM-Ticket fehlten nur zwölf Hundertstel. "Ein sehr gutes Rennen, das an der Spitze zwischendurch sogar zu schnell war", meinte die 23-Jährige. "Ich bin zum Glück nicht mitgegangen und habe mir zwischendurch gesagt: bleib ruhig und locker. Das hat sich am Ende ausgezahlt."
Elina Sujew marschierte bis 1.200 Meter wacker, musste dann aber dem furiosen Tempo Tribut zollen. Als Neunte wurde sie mit 4:09,58 Minuten notiert. Am Freitag in Bottrop will das Zwillings-Tandem nun den WM-Start perfekt machen. Die DM-Siebte Thea Heim (LG Telis Finanz Regensburg) verbesserte sich im Vorprogramm als Sechste auf 4:15,67 Minuten.
Sebastian Keiner läuft Bestzeit
Über 1.500 Meter freute sich DLV-Vizemeister Sebastian Keiner (Erfurter LAC) über die Verbesserung auf 3:37,75 Minuten. In dem von Jordon McNamara (USA; 3:35,39 min.) dominierten Rennen schaffte der Umsteiger Rang acht. Der DM-Dritte Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) schraubte im B-Lauf als Sechster seine Jahres-Bestzeit auf 3:39,31 Minuten. Eingangs der Schlussrunde hatte er noch couragiert die Spitze übernommen.
Über 800 Meter hängte sich der Deutsche Meister Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) mutig rein und biss bis zuletzt. Als Neunter blieb der erhoffte Lohn aber aus: In 1:46,86 Minuten verpasste der 25-Jährige den Saisonrekord um fünf Hundertstel. An der Spitze lief Abdulaziz Mohammed (Saudi Arabien) in 1:44,36 Minuten Bestzeit. Im B-Lauf über die doppelte Stadionrunde steigerte der DM-Dritte Patrick Schoenball (ABC Ludwigshafen) als Fünfter seine Jahres-Bestzeit auf 1:48,10 Minuten.
Josephine Terlecki gewinnt
Josephine Terlecki (SC Magdeburg) gewann das Kugelstoßen mit 18,22 Meter. Ihre Klubkollegin Nadine Kleinert (SC Magdeburg) stieß mit 17,85 Meter die drittbeste Weite. Der vorjährige Deutsche Meister über 400 Meter Eric Krüger (SC Magdeburg) landete in 46,70 Sekunden auf Rang sechs. Vorn weg preschte David Verburg (USA;45,43 sec). Der daheim natürlich frenetisch gefeierte belgische Rekordhalter Jonathan Borlee wurde in 45,62 Sekunden Dritter. 200-Meter-Hallenmeister Maximilian Kessler (SCC Berlin) kam als Vierter auf 21,21 Sekunden.
Speerwurf-Sieger Roman Avramenko (Ukraine) rückte mit 84,23 Meter bis auf 25 Zentimeter an seine persönliche Bestleistung heran. Mary Saxer (USA) schwang sich im Stabhochsprung über 4,60 Meter. Im 800-Meter-Lauf der Frauen überraschte die Neu-Niederländerin Sifan Hassan mit einer Steigerung auf 2:00,86 Minuten.
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