Arne Gabius schafft es unter die ersten Acht
Zum ersten Mal seit 19 Jahren hat es am Sonntag wieder ein deutscher Läufer bei einer Hallen-WM über 3.000 Meter unter die ersten Acht geschafft. Der Tübinger Arne Gabius lief in Istanbul (Türkei) in 7:45,01 Minuten auf Platz acht. Noch nie war ein Deutscher bei diesen Meisterschaften schneller. Bernard Lagat (USA; 7:41,44 min) verteidigte erfolgreich seinen Titel.
Nachdem er sich im Vorlauf anfangs noch zurückgehalten hatte, reihte sich Arne Gabius diesmal in der Mitte des zwölfköpfigen Feldes ein. Auf den ersten 2.000 Metern hielt sich der Deutsche Hallenmeister ständig zwischen Platz fünf und sieben auf, auf Tuchfühlung zu den dunkelhäutigen Läufern.Als diese, angeführt von den Kenianern Augustine Kiprono Choge und Edwin Cheruiyot Soi, drei Runden vor Schluss das Tempo verschärften, musste Arne Gabius allerdings etwas abreißen lassen. Der 30-Jährige hielt aber Platz acht. Mit 7:45,01 Minuten wurde für ihn die drittschnellste 3.000-Meter-Zeit seiner Karriere gestoppt.
Seine Weiterentwicklung, gerade in diesem Winter, lässt sich auch an seinem Abschneiden vor vier Jahren festmachen. Bei der Hallen-WM in Valencia (Spanien) war Arne Gabius noch abgeschlagen Zwölfter geworden.
Bernard Lagat tritt an und siegt
Jetzt lag er rund dreieinhalb Sekunden hinter dem US-Amerikaner Bernard Lagat (7:41,44 min), der mit seinem Antritt hundert Meter vor Schluss den Kenianern Augustine Kiprono Choge (7:41,77 min) und Edwin Cheruiyot Soi (7:41,78 min) eine Niederlage beibrachte und seinen Titel verteidigte.
Im Ziel gehörte dann auch ein zufriedener und strahlender Arne Gabius zu den ersten Gratulanten. Dieser hatte allen Grund zur Freude. Er war über 3.000 Meter als erster Deutscher seit 19 Jahren wieder unter die ersten Acht gekommen. Damals hatte Mirko Döring in Toronto (Kanada) eine solche Platzierung erreicht.
Für kurze Zeit konnte sich Arne Gabius sogar über Platz sieben freuen. Doch die Disqualifikation von Edwin Cheruiyot Soi wurde wieder zurückgenommen.
STIMME ZUM WETTKAMPF:
Arne Gabius:
So macht das Laufen Spaß. Ich bin sehr zufrieden und habe an die Tür zur Weltspitze angeklopft. Mir wurde gerade gesagt, dass ich im Finale der Schnellste ohne afrikanische Wurzeln war. Das ist doch was. Noch schöner wäre es, Sechster geworden zu sein. Das hat mir Professor Helmut Digel nach dem Vorlauf prophezeit. Der letzte Tick fehlt mir noch. Ich kann den letzten Kilometer noch nicht in unter 2:25 Minuten laufen, die ganz vorne machen das. Daran werde ich bis zum Sommer arbeiten. Ich nehme jetzt jedenfalls ganz viel Schwung mit in die Vorbereitung auf die Freiluft-Saison. Eigentlich wollte ich schon am kommenden Dienstag nach Kenia ins Höhentrainingslager fliegen, aber das habe ich um zwei Wochen verschoben. Nach dieser Hallensaison muss ich jetzt erst mal ein wenig runterkommen.
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