| Halbmarathon Doha

Arne Gabius und Hendrik Pfeiffer gegen Mo Farah

Drei deutsche Läufer starten am Freitag in Doha in das Wettkampf-Jahr 2018. Mit gänzlich unterschiedlichen Zielen machen sich Arne Gabius und Hendrik Pfeiffer im Rennen mit Europarekordler Mo Farah auf die Halbmarathon-Strecke. Melina Wolf (geb. Tränkle) hat einen Startplatz im Wettbewerb der Frauen ergattert.
Jörg Wenig

Arne Gabius (TherapieReha Bottwartal) beginnt seine Wettkampfsaison gleich zu Jahresbeginn: Am Freitag (12. Januar) startet der Deutsche Marathon-Rekordler beim Doha-Halbmarathon und trifft dort unter anderen auf den britischen Superstar Mo Farah.

Es ist das erste Mal, dass das Rennen in Katar spitzensportlich stark besetzt ist. Und auch für Arne Gabius ist es eine Premiere, denn im arabischen Raum, wo derzeit angenehme Temperaturen zum Laufen herrschen, ist er noch nie bei einem Straßenrennen gestartet. Mit Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) ist ein zweiter deutscher Topläufer in Doha am Start. Er könnte bei einer entsprechenden Leistung als erster DLV-Athlet einen Start beim EM-Marathon in Berlin so gut wie buchen.

Erster Formtest vor Marathon-Vorbereitung

„Ich freue mich auf das Rennen in Doha. Es passt gut in meine Saisonplanung, denn am Montag beginnt meine Vorbereitung auf einen Frühjahrs-Marathon. Es ist schön, eine Abwechslung vom Training zu haben und die Form testen zu können“, sagte Arne Gabius bei einer Pressekonferenz in Doha.

Es ist noch nicht klar, wo der 36-Jährige den nächsten Marathon laufen wird. Allerdings wird es wohl nicht bei einem deutschen oder europäischen Rennen sein. Zuletzt hatte sich Arne Gabius beim Mainova Frankfurt-Marathon Ende Oktober mit einer Zeit von 2:09:59 Stunden zurückgemeldet. Am Main war er 2015 auch den deutschen Rekord von 2:08:33 Stunden gelaufen.

Im Halbmarathon hat Arne Gabius noch Nachholbedarf. Hier steht seine Bestzeit bisher bei 62:09 Minuten. Diese Zeit erreichte er gleich bei seinem Debüt über die 21,0975-Kilometer-Distanz in New York (USA) 2014. Die wesentlich flachere Strecke in Doha wäre sicherlich geeignet für persönliche Rekorde, allerdings bleibt abzuwarten, in welcher Form Arne Gabius so früh im Jahr schon wieder ist. „Wir haben hier auch keine Tempomacher, so dass man nicht mit sehr schnellen Zeiten rechnen kann. Ich will einfach Spaß haben“, sagte Arne Gabius.

Hendrik Pfeiffer: Von Doha nach Berlin?

Während der Marathon bei den Europameisterschaften in Berlin (7. bis 12. August) für Arne Gabius kein Thema sein wird, soll dieses Rennen für Hendrik Pfeiffer der Jahres-Höhepunkt werden. Der 24-Jährige hatte im Oktober bei seinem Sieg in Köln in 2:13:42 Stunden die Norm unterboten. Für die Nominierung ist nun noch ein Leistungsnachweis bis zum 20. Mai gefordert. Rennt Hendrik Pfeiffer am Freitag in Doha zumindest 65:30 Minuten, hat er das Berlin-Ticket praktisch in der Tasche – denn dass mehrere andere deutsche Marathonläufer in diesem Frühjahr schneller laufen als er, ist unwahrscheinlich. Seine Halbmarathon-Bestzeit steht bei 63:42 Stunden.

Klarer Favorit ist am Freitag Mo Farah. Der Brite, der bei Olympischen Spielen insgesamt vier Goldmedaillen über 5.000 und 10.000 Meter gewann, hält mit einer Zeit von 59:32 Minuten auch den Europarekord über die Halbmarathondistanz. Farah, der den nicht unumstrittenen US-Trainer Alberto Salazar verlassen hat und nun von Gary Lough, dem Ehemann und früheren Trainer der Marathon-Weltrekordlerin Paula Radclilffe betreut wird, bereitet sich auf den London-Marathon am 22. April vor. Zu beachten sein werden am Freitag auch die US-Amerikaner Ryan Vail und Abdi Abdirahman.

Bei den Frauen starten unter anderen die Britin Gemma Steel und die Italienerin Sara Dossena. Mit Melina Wolf (LG Region Karlsruhe), besser bekannt unter ihrem Mädchennamen Tränkle, steht eine deutsche Läuferin aus der erweiterten nationalen Spitze auf der Startliste. Sie hat eine Halbmarathon-Bestzeit von 73:45 Minuten.

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