Arnstadt bietet erlesenes Frauenfeld
Acht Frauen mit einer Bestleistung von mindestens zwei Metern, der erste Auftritt der Frankfurterin Ariane Friedrich in diesem Winter in Deutschland nach ihrer langen Verletzungspause, Premiere für Olympiasiegerin Tia Hellebaut (Belgien) beim traditionsreichsten Hochsprung-Meeting der Welt - in diesem Jahr liegt die Aufmerksamkeit für den „Hochsprung mit Musik“ in Arnstadt eindeutig auf dem Frauenfeld. Was nicht heißt, dass auch die Männerkonkurrenz Hochkarätiges zu bieten hat.
Aber zunächst zu den Frauen. Weltmeisterin Anna Chicherova (Russland) wird, wenn sich keine unvorhersehbaren Änderungen ergeben, am 4. Februar in Arnstadt ein Frauenfeld anführen, das einer Weltmeisterschaft würdig wäre. Selbst Athletenmanager Günter Eisinger kann sich, so übermittelte Hochsprung-Urgestein Hubertus Triebel, nicht erinnern, jemals außerhalb einer WM oder von Olympischen Spielen solch eine hochkarätige Konkurrenz gesehen zu haben.Stolz präsentierte der Sportdirektor, inzwischen 75 Jahre alt und immer noch mit altem Elan dabei, die vorläufige Starterliste, die - bei aller deutscher Hoffnung auf ein möglichst schnelles Wiedererstarken von Ariane Friedrich - wohl in Anna Chicherova eine Favoritin hat.
Obwohl von russischer Seite die Frage nach der Höhe einer möglichen Weltrekordprämie übermittelt wurde, wollen die Organisatoren diesmal von einer Fixierung auf einen neuen Bestwert nichts wissen. Die schlechten Erfahrungen vom vergangenen Jahr, als der gesamte Wettkampf auf den Russen Ivan Ukhov aufgebaut war, wirken noch nach.
Wieder Nummer eins werden
Damals war das Arnstädter Hochsprungmeeting, das zum 36. Mal ausgetragen wird, vom ersten Platz in der Liste der weltbesten Spezialmeetings auf Rang fünf abgerutscht. Den schon mehrfach erreichten Spitzenplatz zurückzuerobern ist erklärtes Ziel der Arnstädter. Und sollte tatsächlich - wie 2006 - am Ende ein Hallen-Weltrekord in den Ergebnislisten stehen, werde er das Geld für die Prämie schon zusammenbekommen, zeigte sich Hubertus Triebel optimistisch.
Nun zur Männerkonkurrenz. In der steht neben Publikumsliebling Ivan Ukhov auch Weltmeister Jesse Williams (USA), der vorab schon über Facebook mitteilte, sich sehr auf Arnstadt zu freuen. Der Dresdner Raúl Spank wird im Feld der sieben Männer mit seiner Bestleistung von 2,33 Metern auf Rang sechs geführt, hofft aber, sich vor deutschem Publikum besser zu präsentieren, als es das Papier erwarten lässt.
Seit Wochen ausverkauft
Sollten sich in den nächsten Tagen noch Springer durch große Höhen anbieten, halten die Arnstädter die Nachverpflichtung von maximal zwei Männern für möglich.
Die Halle mit ihren 1.200 Plätzen ist schon seit Wochen ausverkauft. Traditionsgemäß wird der Hochsprung-Tag in Arnstadt mit einem Nachwuchs-Wettbewerb eröffnet, bei dem einige der größten Talente Thüringens, darunter auch Mitglieder des gastgebenden Fördervereins, ihr Können im Umfeld der Großen ihres Sports zeigen können.
Einen Liveticker vom Meeting, das am 4. Februar um 13.30 Uhr mit der Vorstellung des Starterfeldes beginnt, bietet der Förderverein unter www.hochsprung.de an.
Starterfeld 2012 (Stand 24. Januar 2012)
FRAUEN
Anna Chicherova (RUS)
Ariane Friedrich (D)
Chaunte Howard Lowe (USA)
Tia Hellebaut (BEL)
Antonietta Di Martino (ITA)
Irine Gordeyeva (RUS)
Emma Green (SWE)
Svetlana Shkolina (RUS)
MÄNNER
Ivan Ukhov (RUS)
Jesse Williams (USA)
Jaroslav Baba (CZE)
Aleyej Dmitrik (RUS)
Dmitri Demjanuk (UKR)
Raul Spank (D)
Sergey Mudrov (RUS)