| EM 2014

Arthur Abele - Der geborene Zehnkämpfer ist zurück

Sechs Jahre musste Arthur Abele warten. Jetzt ist der Ulmer Zehnkämpfer mit der Europameisterschaft in Zürich (Schweiz) wieder bei einem internationalen Großereignis mit dabei. Dazwischen lag eine lange Durststrecke voller Rückschläge und Verletzungen.
Christian Fuchs

Deshalb nennt Arthur Abele, der sich als einen "geborenen Zehnkämpfer" bezeichnet, wohl als erstes Ziel für die EM auch: "Vorgenommen habe ich mir durchzukommen. Das ist das oberste Ziel für mich, nachdem ich 2008 in Peking vor den 400 Metern aufgeben musste."

Doch Arthur Abele wäre nicht Arthur Abele, wenn er am Dienstag (11. August) nach einer Saisonbestleistung von 8.139 Punkten nicht mit breiter Brust ins Letzigrund-Stadion einmarschieren würde. "Mit den Leistungen im Vorfeld bin ich natürlich sehr euphorisch und mit viel Spaß dabei."

Er traut sich sogar zu, "im vorderen Bereich" mitzumischen. Dort wolle er sich etablieren, sagt der Schützling von Christopher Hallmann. Als Ziel hat er auch einen Platz unter den ersten Acht ausgegeben.

Auf zu neuen Höhen

Der 28-Jährige baut auf die internationale Erfahrung, die er 2007 bei der WM in Osaka (Japan) und im Jahr darauf bei den Olympischen Spielen in Peking (China) sammeln konnte. Er will die Aufregung im Griff haben.

Vor allem aber will er jene tiefen Täler hinter sich lassen, die er in den letzten Jahren durchschreiten musste, nachdem er 2008 in Ratingen noch mit einer Bestleistung von 8.372 Punkten brilliert hatte. "Ich schaue nicht mehr auf das Vergangene zurück. Das ist wie weggesprengt. Ich erhoffe mir jetzt Höhen und Berge, die ich erklimmen werde. Das ist das, was mich anspornt."

Gerade mit der EM-Qualifikation ist eine riesige Last von den Schultern des Blondschopfs abgefallen: "Jetzt werde ich befreit auflaufen und Gas geben."

Unterstützung im Team und auf den Rängen

Unterstützung bekommt er auch von seinen Zehnkampf-Kollegen Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) und Rico Freimuth (SV Halle), die bei der EM als Medaillenkandidaten gelten. "Wir sind ein eingeschworenes Team", stellt Arthur Abele fest. "Wir werden Mann gegen Mann kämpfen, wenn aber einer Problehme hat, sind wir füreinander da. Deshalb ist es ein Geben und Nehmen."

Er weiß aber allzu gut, dass am Ende für jeden einzelnen nur die Punktzahl zählt. "Dann sieht man, wer vorne dabei ist und wer einen etwas schlechteren Tag hatte." Damit es für ihn in Zürich keinen schlechten Tag gibt, bekommt er Unterstützung auf den Rängen. Er kann auf Verwandte, die ganz in der Nähe wohnen, zählen und auch aus seiner Heimat Ulm sei es "nur ein Katzensprung" in die Schweizer Metropole. "Diese Nähe ist definitiv ein Vorteil", weiß Arthur Abele.

Thomas Kurschilgen zollt Respekt

Er ist nun endlich wieder dort angekommen, wo er schon vor sechs Jahren war.  Es ist ein Lohn für eine harte und beharrliche Arbeit und ein besonderes Durchhaltevermögen. Das ringt auch dem DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen allen Respekt ab, wenn er sagt: "Es freut mich sehr, dass Arthur Abele nach etlichen Jahren der Nicht-Teilnahme, mit Verletzungsproblematiken und nicht optimalen Betreuungssituationen den Weg zurück gefunden hat."

"Sieger zweifeln nicht, Zweifler siegen nicht", lautet das Motto von Arthur Abele. Ein Sieger ist er alleine schon nach seinem Weg zurück in die europäische Spitzenklasse. Und für Zweifel ist in Zürich ohnehin kein Platz. Sein Auftritt bei der EM kann interessant werden!

 

 

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