Arthur Abele: "Endlich wieder ein Höhenflug"
Mit Arthur Abele ist wieder zu rechnen! Drei Jahre war der Ulmer von Verletzungen ausgebremst. Im Juni feierte der Zehnkämpfer mit 8.151 Punkten ein vielversprechendes Comeback. Und bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Lage hat er sich am vergangenen Wochenende mit 8.251 Punkten endgültig in der deutschen Spitze zurückgemeldet. Was ihm dieser Wettkampf bedeutete und welche Ziele er nun verfolgt, das verriet der 27-Jährige im Interview.
Arthur Abele, nach so einer langen Verletzungspause muss Ihnen doch nach dem Titelgewinn von Lage ein Stein vom Herzen gefallen sein...Arthur Abele:
Auf jeden Fall! Das war ein genialer Wettkampf für mich. Der zweite Tag war schon immer mein stärkerer, aber dass es heute so hervorragend lief, war schon wunderschön. Über diesen Sieg habe ich mich riesig gefreut. Das war endlich wieder einmal ein Höhenflug.
Welches Fazit ziehen Sie nach den beiden Wettkampftagen auch im Hinblick auf 2014?
Arthur Abele:
Ich habe nun eine Bestätigung dafür, dass ich wieder fit bin. Allerdings fehlt mir noch einiges in den Sprüngen, weil ich sie bei meinen DM-Vorbereitungen nicht richtig trainieren konnte. Mein zweiter Tag hatte schon ein recht hohes Niveau. Wenn es mir gelingt, meine Defizite am ersten Wettkampftag auszumerzen, kann ich im kommenden Jahr wie schon 2008 ganz vorne mitmischen.
Wo stehen Sie jetzt - im Vergleich zu 2008?
Arthur Abele:
Vor fünf Jahren war ich schon deutlich besser drauf. Schließlich habe ich damals mit 8.372 Punkten meine bis heute gültige persönliche Bestleistung erzielt und konnte mich für die Olympischen Spiele in Peking qualifizieren. Den zweiten Wettkampftag konnte ich 2008 zwar nicht so gut wie am Wochenende in Lage gestalten, aber letztendlich sind für mich die Punkte ausschlaggebend, und da hatte ich vor fünf Jahren deutlich mehr Zähler auf dem Konto.
Wie beurteilen Sie Ihre Einzelleistungen von Lage?
Arthur Abele:
Am meisten habe ich mich über meine Resultate im Kugelstoßen [14,44 m], im Diskuswerfen [44,02 m] und im Speerwerfen [69,53 m] gefreut. In allen drei Disziplinen habe ich persönliche Bestweiten aufgestellt. Grandios waren für mich auch trotz meines Patzers an der vorletzten Hürde die 13,98 Sekunden über 110-Meter-Hürden.
Im Hochsprung haben Sie nach 1,91 Meter den Wettkampf abgebrochen, und auch im Weitsprung haben Sie mit lediglich zwei Versuchen Ihre Möglichkeiten nicht voll ausgeschöpft. Warum haben Sie diese Vorsichtsmaßnahmen ergriffen?
Arthur Abele:
Meine Vorbereitung auf Lage war alles andere als optimal. Ich habe nämlich immer noch einige Problemchen, die ich in Zukunft beseitigen muss. Allerdings konnte ich diese Reparaturarbeiten nicht im Sommer durchführen, sondern muss sie für den Winter aufschieben, weil dafür sehr viel Feinarbeit erforderlich ist. Daher war ich in Lage vor allem in den Sprüngen besonders vorsichtig und habe im Hoch- und Weitsprung den Wettkampf abgebrochen, als ich merkte, dass die Leistungen passten. So hatte ich am ersten Wettkampftag auch noch genügend Luft für die 400 Meter.
Trotz Ihrer langen Leidenszeit haben Sie den Glauben an sich nicht verloren. Auch Ihr Umfeld stand voll und ganz hinter Ihnen und hat Sie trotz aller Rückschläge immer wieder unterstützt. Bei wem müssen Sie sich besonders bedanken?
Arthur Abele:
Bei meiner Familie, die mich immer wieder aufgemuntert hat, bei dem Unternehmen imtec, das für mich Arbeitgeber und Sponsor zugleich ist, und natürlich auch bei meinen Trainern, die mich nie fallengelassen haben.
Nach Ihrer starken Vorstellung in Lage können Sie wieder Mut schöpfen. Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft vorgenommen?
Arthur Abele:
2014 möchte ich die anderen deutschen Jungs ein wenig ärgern und mich für die Europameisterschaften in Zürich qualifizieren. Auch wenn ich 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nach 2008 noch einmal Olympia-Luft schnuppern könnte, wäre das supergeil.
Starke 8.251 Punkte von Arthur Abele