Bester Dinge vor dem Mehrkampf-Klassiker in Ratingen: Vorjahressieger Arthur Abele (li.) und sein Trainer Christopher Hallmann
Arthur Abele erwartet harten Fight um die WM-Tickets
Die beiden Top-Zehnkämpfer Arthur Abele und Kai Kazmirek haben am Wochenende (24./25. Juni) beim Stadtwerke Mehrkampf-Meeting Ratingen die letzte Chance, sich noch für die Weltmeisterschaften in London zu qualifizieren. Beide waren in Götzis (Österreich) nicht am Start und müssen deshalb alles geben. „Ich will versuchen, die WM-Quali wieder in Ratingen klarzumachen“, sagte Arthur Abele am Donnerstag bei der Auftakt-Pressekonferenz am Düsseldorfer Flughafen.
Mindestens 8.100 Punkte sind für die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) von den deutschen Zehnkämpfern gefordert. Zwei Mehrkämpfer konnten diese Leistung beim ersten Nominierungswettkampf in Götzis (Österreich) schon deutlich überbieten: Der WM-Dritte Rico Freimuth (SV Halle; 8.365 Punkte) und der Hallen-WM-Dritte Mathias Brugger (SSV Ulm 1846; 8.294 Punkte).
Nicht am Start sein konnten dort der Ratingen-Sieger von 2016 Arthur Abele (SSV Ulm 1846) wegen einer Erkältung und der Olympia-Vierte Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied), der einen Tag vor Wettbewerbsstart umgeknickt war und nun wieder fit ist. Beide Top-Athleten müssen sich deshalb am Wochenende beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen mit einer starken Punktezahl für einen der drei WM-Startplätze empfehlen.
Kai Kazmirek wieder fit
Alle Qualifikationen für internationale Meisterschaften hat Arthur Abele, dessen Vereinskollege Mathias Brugger zugunsten der Schonung für einen möglichen WM-Start nicht von der Partie sein wird, beim Stadtwerke Mehrkampf-Meeting erreicht. Die Vorbereitung lief gut. „Wir haben in den Wurf-Disziplinen viel gemacht, da fühle ich mich sehr stark“, sagt Arthur Abele, der Meeting-Rekordler im Speerwurf. „Das wird ein harter Fight. Auch Rico will Vollgas geben“, verrät der Ulmer über seinen Konkurrenten aus Halle. Der hatte in Götzis bereits die WM-Norm deutlich übertroffen.
Dass die Form von Abele stimmt, kann sein Coach Christopher Hallmann bestätigen und ist sehr zuversichtlich. „Arthur braucht immer ein bisschen den Druck. In Ratingen entscheidet sich bei den Mehrkämpfern jedes Jahr, wer zum Top-Ereignis fährt“, sagt der DLV-Stützpunkttrainer aus Ulm. Auch der Olympia-Vierte Kai Kazmirek meldete sich nach überstandener Fußverletzung pünktlich fit für Ratingen.
Carolin Schäfer Favoritin, Jennifer Oeser visiert WM-Norm an
Aber die Entscheidung um die vorderen Plätze wird keine reine deutsche Angelegenheit. Unter den stattlichen zehn 8.000-Punkte-Zehnkämpfern sind auch der Olympia-Sechste Leonel Suarez (Bestleistung: 8.654 Punkte) aus Kuba und der amtierende Europameister aus Belgien Thomas van der Plaetsen. Prominentester Gast bei den Mehrkämpferinnen ist die WM-Achte aus den Niederlanden Nadine Visser, die bei der Hallen-EM im Einzel-Finale über 60 Meter Hürden stand.
Große Favoritin unter den sieben 6.000-Punkte-Siebenkämpferinnen im Feld ist Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt). Die Olympia-Fünfte will in Ratingen ihren ersten Sieg holen und zeigte sich in Götzis mit 6.836 Punkten – dem besten deutschen Resultat seit 25 Jahren – in herausragender Form. Damit ist ihr die WM-Teilnahme nicht mehr zu nehmen, ebenso wie Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt; 6.580 Punkte in Götzis), die aufgrund ihrer starken Weitsprung-Leistungen am Wochenende bei der Team-EM in Lille (Frankreich) startet.
Volles Stadion erwartet - Tickets an der Tageskasse
Am spannendsten wird unter diesen Vorzeichen der Siebenkampf von Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die zweimalige WM-Zweite (2009 und 2011) hat in dieser Saison noch kein Mehrkampf-Resultat stehen und will ihre letzte Chance nutzen. Für eine Überraschung in Richtung WM-Norm (6.200 Punkte) könnte die zuletzt auf 6.076 Punkte verbesserte Meike Arndt (TSV Bayer 04 Leverkusen) sorgen.
Die Vorbereitungen in Ratingen laufen auf Hochtouren, es soll den Athleten an nichts fehlen. „Das Mehrkampf-Meeting hat für unsere Stadt und unseren Verein einen hohen Stellenwert“, sagt Manfred Osterkamp, Präsidiumsmitglied des TV Ratingen und Organisationschef. „Wir gehen davon aus, dass das Stadion wieder voll wird und wir eine schöne Kulisse haben“, prognostiziert der Leitende Direktor Events des DLV Marco Buxmann.
Tickets gibt’s am Samstag ab 8:30 Uhr an der Tageskasse oder online über leichtathletik.de.
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