Arthur Abele mit Bestmarke nach Peking
Für den Ulmer Arthur Abele ist Ratingen ein gutes Pflaster. Im letzten Jahr beim dortigen Mehrkampf-Meeting nach vorne geprescht, ging er auch in diesem Jahr mit bemerkenswerter Nervenstärke aus der für die Olympia-Qualifikation entscheidenden Veranstaltung als bester Deutscher hervor. Der 21-Jährige musste sich am Wochenende vor 7.500 Zuschauern mit einer neuen Bestleistung von 8.372 Punkten nur dem gut aufgelegten Kubaner Leonel Suarez (8.451; Landesrekord) geschlagen geben.
Arthur Abele beeindruckte bis zum letzten Meter, die 1.500 Meter gewann er mit einem Start-Ziel-Sieg in neuem Meetingrekord von 4:15,32 Minuten. „Ich wollte das Ticket nach Peking erreichen, das habe ich geschafft“, sagte er erleichtert im Ziel, „Das Publikum war einfach der Hammer, es hat mich toll angefeuert.“ Dass es nicht zur Wiederholung des Vorjahreserfolges reichte, wurmte ihn indes nicht: „Der Kubaner war einfach besser.“Hinter Arthur Abele kämpften in der Schlussphase der zwei Tage die weiteren deutschen Olympiakandidaten nicht nur gegeneinander, sondern auch gegen die 8.242 Punkte, die der am Samstag ausgestiegene Frankfurter Pascal Behrenbruch vor drei Wochen in Götzis (Österreich) vorgelegt hatte.
Michael Schrader als Olympia-Realist
Diese zu übertrumpfen und sich so die Olympiatickets zwei und drei zu sichern, gelang schließlich André Niklaus (LG Nike Berlin; 8.273) ebenso wie Michael Schrader (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 8.248), der seine Bestleistung um etwas mehr als 50 Punkte steigerte.
„Ich habe im Winter gut durchtrainiert und konnte gut arbeiten“, stellte Michael Schrader als der aktuelle Aufsteiger im deutschen Zehnkampf-Lager fest, „seit dem letzten Zehnkampf in Bernhausen hatte ich auch genug Zeit, um mich zu regenerieren.“
Für die Olympischen Spiele in Peking (China) blieb er realistisch: „Wenn ich dort die 8.200 Punkte bestätige, dann wäre das eine super Leistung, mit der ich zufrieden sein könnte.“
André Niklaus greift neu an
Neu angreifen will dort der WM-Fünfte André Niklaus, der zum Ende des Ratingen-Wochenendes vor allem erleichtert war: „Einfach nur geschafft, das reicht. Jetzt trainiere ich noch einmal los.“
Beim Hauptstädter lief es insgesamt nicht nach Plan. Er hatte die zweite Hälfte bereits mit einem Strauchler über die Hürden begonnen („Da war ich mit dem Knie schon am Boden und habe die Hürde von unten gesehen“), musste sich dann in seiner Paradedisziplin, dem Stabhochsprung, mit 5,00 Metern zufrieden geben und verlor so an Boden.
Keine Ansprüche auf einen Startplatz in Peking konnte der Hallenser Norman Müller anmelden. Er war in der zweiten Halbzeit von seinem Kurs abgekommen und musste sich letztlich mit 8.032 Punkten und Rang sechs hinter dem Niederländer Eugene Martineau (8.233) zufrieden geben.
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