| Mehrkampf Talence

Arthur Abele und Carolin Schäfer greifen nach dem Jackpot

Im französischen Talence könnten sich Europameister Arthur Abele und Vize-Weltmeisterin Carolin Schäfer am kommenden Wochenende den Sieg in der IAAF-Mehrkampf-Challenge und 30.000 US-Dollar Preisgeld sichern. Auch Tim Nowak will eine starke Saison mit einem weiteren guten Zehnkampf abschließen.
Silke Bernhart

Sie haben bei den Europameisterschaften in Berlin die Zuschauer von den Sitzen gerissen. Jetzt werden sie sich noch ein letztes Mal in dieser Saison durch zehn beziehungsweise sieben Disziplinen quälen und hoffen am Ende auf den Jackpot: Arthur Abele (SSV Ulm 1846) und Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) fehlt noch ein Mehrkampf, um sich in der Wertung der World Combined Events Challenge 2018 des Weltverbands IAAF zu platzieren. Der Sieg dort wäre 30.000 US-Dollar wert, 20.000 und 15.000 US-Dollar gibt’s für Rang zwei und drei.

Mit 8.481 Punkten aus Ratingen und 8.431 Punkten beim Gewinn der EM-Goldmedaille hat Arthur Abele bereits zwei starke Zehnkämpfe zu Ende gebracht. Nur 7.465 Punkte müssen her, um den in der Challenge-Wertung führenden Norweger Martin Roe von der Spitze zu verdrängen. Eher noch sollte der Ulmer aber den unter neutraler Flagge startenden Ilya Shkurenyev und den Ukrainer Vitaliy Shuk auf der Rechnung haben. Die Zweit- und Drittplatzierten der EM absolvieren in Talence ebenfalls ihren dritten Zehnkampf der Saison – mit mehr als 400 Zählern Rückstand nach zwei Wettbewerben müssen sie aber auf einen Patzer von Arthur Abele hoffen.

Ähnlich ist die Ausgangslage für die EM-Dritte Carolin Schäfer: Da sie im Kugelstoßen von Götzis (Österreich) ohne gültigen Versuch geblieben war, ist auch sie erst mit zwei Siebenkämpfen in der Challenge-Wertung notiert. 6.248 Punkte fehlen zur Führenden Erica Bougard (USA) – im Normalfall kein Problem für die EM-Dritte von Berlin, die seit 2015 in jedem Siebenkampf mehr als 6.400 Punkte sammeln konnte. "Ich bin gespannt, was mein Körper noch auf die Bahn zaubert!" lautet ihr Ausblick auf <link https: www.facebook.com carolinschaeferofficial _blank>Facebook.

Alle Augen auf Kevin Mayer

Dafür, dass die Athletinnen und Athleten im letzten Mehrkampf der Saison noch einmal alle Kräfte mobilisieren, werden neben den Preisgeldern auch die enthusiastischen Zuschauer und die starke Konkurrenz sorgen. Besonders im Zehnkampf der Männer liest sich die Teilnehmerliste fast wie jene der EM von Berlin, mit den Top Drei des EM-Podiums sowie zwei weiteren Athleten, die sich in den Top Ten platzieren konnten.

Mittendrin und zugleich ganz an der Spitze: Weltmeister und Lokalmatador Kevin Mayer (Frankreich). Er war bei der EM im Weitsprung ohne gültigen Versuch geblieben und hat 2018 noch keinen Zehnkampf beendet. Ob er in Talence Vollgas gibt? Dann trauen ihm viele ein Ergebnis in Richtung 9.000 Punkte und damit sogar den Weltrekord von Ashton Eaton (USA; 9.045 Pkt) zu. Er selbst weist dieses Ziel für Talence allerdings vehement zurück. "Ich habe nicht viel Spielraum", sagt er, "ich müsste in allen zehn Disziplinen nahe an meinen Bestmarken bleiben. Das kann man sich vorher nicht vornehmen."

Tim Nowak vor dem vierten Zehnkampf

Insgesamt acht der angekündigten Zehnkämpfer haben in dieser Saison schon 8.000 Punkte und mehr gesammelt. Zu ihnen zählt auch Tim Nowak (SSV Ulm 1846), der bereits seinen vierten Mehrkampf absolvieren wird. „Es war eine lange Saison, aber ich fühle mich sehr gut“, sagt er. „Ich habe in vielen Disziplinen eine sehr gute Routine entwickelt, das wird den Nachteil der körperlichen Müdigkeit wettmachen.“ Vielleicht ein gutes Omen: Im Vorjahr hatte er in Talence eine neue Bestleistung aufgestellt.

Im Siebenkampf führt Carolin Schäfer die Meldeliste mit deutlichem Vorsprung an, denn Europameisterin Nafissatou Thiam (Belgien), Vize-Europameisterin Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien) und auch die EM-Vierte Ivona Dadic (Österreich) haben ihre Saison bereits beendet. So könnte die größte Konkurrentin der Frankfurterin aus Tschechien kommen: Katerina Cachová war in Berlin mit 6.400 Punkten EM-Sechste geworden, knapp vor Xénia Krizsán (Ungarn) und Verena Preiner (Österreich), die ebenfalls in Talence starten.

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