| Ostrava

Ashton Eaton sinnt auf Revanche

Zehnkampf-Weltrekordhalter Ashton Eaton trifft am Freitag beim World Challenge-Meeting in Ostrava (Tschechien) über 100 Meter und im Weitsprung auf zwei ganz besondere Gegner. Dabei will er auch Revanche nehmen am deutschen Blade Jumper Markus Rehm.
Christian Fuchs

Der US-Amerikaner gibt sich keinen Illusionen hin, wenn es für ihn im Sprint gegen Usain Bolt, den schnellsten Mann der Welt, geht. „Für mich ist es eine Ehre, neben ihm zu laufen. Ich weiß, ich habe keine Chance auf den Sieg. Aber ich werde alles versuchen und hoffe, so nahe wie möglich an ihm dranbleiben zu können. Ich bin gespannt, wie er sich bewegt und wie schnell er ist.“

Am liebsten würde der Olympiasieger diese Gelegenheit auch nutzen, um seine aktuelle Bestzeit von 10,21 Sekunden zu unterbieten. Das Potenzial dafür sieht er grundsätzlich: „Wenn ich nicht mehr daran glauben würde, dass ich mich verbessern kann, dann würde ich mit der Leichtathletik aufhören.“

Das gilt auch für seine Zehnkampf-Bestleistung, selbst wenn er nicht einschätzen kann, wie weit es über seinen aktuellen Weltrekord von 9.045 Punkten noch hinaus gehen könnte: „Vielleicht habe ich aber mein Potenzial noch nicht in allen Disziplinen ausgeschöpft.“

Ashton Eaton will ausgleichen

Auch im Weitsprung wird Ashton Eaton in Ostrava am Start sein. Dort gilt ein Augenmerk Markus Rehm. Mit dem Leverkusener hatte er es bereits im letzten Jahr in Hengelo (Niederlande) zu tun bekommen, dort aber gegen ihn verloren. Markus Rehm sprang 8,07 Meter weit, Ashton Eaton wurde mit 8,03 Metern Dritter.

„Jetzt habe ich eine neue Gelegenheit ihn zu schlagen und auf 1:1 auszugleichen“, sagte der 28-Jährige. Ein Problem, mit dem deutschen Blade Jumper in einem Wettkampf zu stehen, hat er nicht: „Es geht in der Leichtathletik für jeden darum, dass man als Athlet sein Bestmögliches erreicht. Zu den Prothesen habe ich persönlich keine spezielle Meinung. Nur wenn nachgewiesen werden sollte, dass dadurch ein Vorteil entsteht, halte ich ein anderes System für notwendig.“

Das Geheimnis der US-Zehnkämpfer

Im Rahmen der Pressekonferenz am Tag vor dem Meeting erklärte Ashton Eaton auch ein Geheimnis der US-Zehnkämpfer. „Bei uns kommen die guten Zehnkämpfer alle aus kleinen Städten mit nur wenig Bevölkerung. Deshalb probiert man viel aus. Ich habe auch American Football in der Offense und Defense oder Basketball gespielt. So lernt man die verschiedensten Fähigkeiten und natürlich auch die Disziplin.“

Außerdem seien sie alle „Fighter“, die selbst bei Rückschlägen noch härter an sich und am Erfolg arbeiten.

In diesem Jahr nutzt Ashton Eaton Einzelwettkämpfe wie in Ostrava oder auch dann beim Prefontaine Classic in Eugene (USA), um sich für die große Aufgabe Olympia zu rüsten. „Rio wird ein Wettkampf des höchsten Kalibers. Je mehr Erfahrungen man vorher auch bei Meetings gesammelt hat, desto besser.“

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