Ashton Eaton und Rico Freimuth auf Kurs
Freud und Leid lagen am ersten Tag des Zehnkampfes am Mittwoch bei Olympia in London (Großbritannien) dicht beieinander. Weltrekordler Ashton Eaton (USA; 4.661 Punkte) liegt auf Goldkurs. Rico Freimuth (Hallesche Leistathletik-Freunde; 4.206 Punkte) übernachtet auf Rang neun und kann noch in den Bereich seiner Bestleistung kommen. Gar nicht nach Plan lief es für Europameister Pascal Behrenbruch (4.108 Punkte) und Jan Felix Knobel (beide LG Eintracht Frankfurt; 3.938 Punkte), die auf den Plätzen 15 und 24 liegen.
Als einziger des deutschen Trios fand Rico Freimuth von Anfang an in den Wettkampf. Auf der ganzen Linie solide Leistungen brachten Platz neun nach dem ersten Tag. Über 400 Meter lief der 24-Jährige in 48,06 Sekunden zum Beispiel die zweitschnellste Zeit. Am zweiten Tag kann es Richtung 8.300 Punkte gehen.Pascal Behrenbruch erwischte keinen guten Tag und verlor in allen Disziplinen im Vergleich zu seinen Leistungen von Helsinki (Finnland), als er Europameister wurde. Im Hochsprung waren 1,96 Meter noch im Rahmen, 50,04 Sekunden über 400 Meter brachten den Frankfurter endgültig vom Kurs ab. Knapp 200 Punkte weniger sind nach dem ersten Tag auf dem Konto als bei der Bestleistung.
Gold scheint vergeben
Genauso schwer tat sich Jan Felix Knobel, der ebenfalls hinter seinen Ergebnissen aus Ratingen zurück blieb. Unterm Strich verlor er am ersten Tag gut 200 Punkte im Vergleich zur Vorleistung und muss kämpfen, um noch die 8.000-Punkte-Marke zu knacken.
Gold scheint schon nach dem ersten Tag vergeben zu sein: Wie erwartet führt Ashton Eaton klar und deutlich, sogar 9.000 Punkte sind noch in Reichweite. Dahinter liegt Landsmann Trey Hardee (4.441 Punkte) aussichtsreich auf Rang zwei und kann von Silber träumen. Dahinter deutet sich ein offenes Rennen um Bronze an.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Rico Freimuth (Hallesche LAF):
Ich bin sehr zufrieden mit dem Wettkampf. 4.200 sind am ersten Tag eine solide Leistung. Bei den 400 Metern haben mir auf den letzten hundert ganz schön die Körner gefehlt, aber ich bin couragiert angegangen. Ich bin zufrieden mit allen Disziplinen, auch mit dem Hochsprung. Es war dort mein dritter Wettkampf mit dem rechten Fuß. Ich versuche das in den kommenden Jahren zu stabilisieren. Ich habe damit gerechnet, das Ashton Eaton hier 8.800 macht. Mehr braucht er nicht für den Olympiasieg. Auch er merkt, dass der Zeitplan hier etwas anderes ist als in Eugene oder Götzis. Die drei Stunden Warten nach dem Hochsprung waren schon extrem. Morgen: kontrollierte Offensive. Am Ende vielleicht eine Top Ten-, Top Acht-Platzierung.
Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt):
Nach dem Hochsprung war ich schon wieder ein bisschen traurig, weil ich dort zwei Meter springen wollte. Dann sind wir vors Stadion gegangen mit dem Trainer, dann hat er mich ein wenig aufgebaut. Es kam auch die Familie vorbei, die Freundin, alle haben mir ausgerechnet, wie ich noch 8.500 machen könnte mit einer 49,0 und morgen einem richtig guten Tag. Daran habe ich geglaubt. Ich habe dann auch die ersten 200 Meter Druck gemacht. Dann kam der Hammer, es ging gar nichts mehr. Das spiegelt diesen Wettkampf wider, dass ich diese Power nicht mehr habe, die Emotion. Nachdem ich am 1. November Deutschland verlassen habe, habe ich alles gegeben. Ich habe so hart trainiert und mich so hart gequält im Training und das merke ich jetzt. Trotzdem heißt es nicht, dass die Europameisterschaft ein Fehler war. Das war das Beste, was ich machen konnte, weil ich Europameister bin. Das nimmt mir keiner.
Jan Felix Knobel (LG Eintracht Frankfurt):
Ich muss es reflektieren. Es war ein schlechter Einstieg. Ich habe danach in jeder Disziplin versucht, mich gut aus der Affäre zu ziehen. Es hat immer nicht ganz gereicht, um mich wieder aufzubauen. Es ist einfach schade, dass es so gekommen ist, dass es genau hier sein muss. Es sind halt auch Umstände, die man nicht trainieren kann. Ich betrachte das jetzt eigentlich als Probelauf für die nächsten vier Jahre. Eigentlich kam das alles zu früh. Die Vorbereitung war nicht optimal für mich. Mir fehlen Grundlagen. Mit absolutem Angriff habe ich die Qualifikation in Ratingen erreicht, aber irgendwann ist der Punkt erreicht, wo es nicht mehr geht.
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