Athleten in Kenia vor großen Problemen
Die nach wie vor angespannte politische und von gewalttätigen Unruhen begleitete Lage in Kenia stellt in- und ausländische Athleten vor große Probleme. Inzwischen mehren sich Meldungen von Läufern, die nicht mehr das Haus verlassen wollen, weil sie um ihre Sicherheit fürchten. Damit ist ein geregeltes Training derzeit ebenso fast unmöglich wie das Reisen zu Wettkämpfen.

Cross-Weltmeisterin Lornah Kiplagat (Niederlande), die in Iten ein Hochleistungszentrum unterhält, hatte schlaflose Nächte. Gerade die internationalen Athleten mussten unter diesen Umständen ausgeflogen und in Sicherheit gebracht werden. Ihr Ehemann und Manager Pieter Langerhorst beschrieb die Lage als „sehr, sehr ernst“. Man bemühte erfolgreich die niederländische Botschaft in Nairobi, die dann einen Flieger für 35 Personen zur Evakuierung auf den Weg schickte.
Geschäfte geschlossen
Der ebenfalls als Manager in die kenianische Szene involvierte James Templeton sagte zur Situation: „Die nächsten Tage und Wochen sind kritisch, wenn die Gewalt nicht unter Kontrolle gebracht werden kann. Die Lage wird sich verschlimmern, je mehr Morde passieren und Rache geübt wird. Geschäfte sind bereits geschlossen, Leute ohne Essen.“
Die Zustände überschatten derzeit in der Läuferszene alle sportlichen Ambitionen. So schrieb der Ex-Athlet Martin Keino in einer Kolumne: „Leichtathletik hat keinen Vorrang, so lange Menschen sterben und man Angst um sein einst sicheres und friedvolles Leben haben muss.“
Seit den Wahlen am 27. Dezember wurde von insgesamt rund 300 Toten in Kenia berichtet. 250.000 Menschen sind auf der Flucht. Die Vereinten Nationen entsenden inzwischen Hilfslieferungen in das Läuferland.