Athleten von Regen in Lausanne nicht zu bremsen
Das Super Grand-Prix-Meeting in Lausanne stand am Dienstagabend im Zeichen des Regens, aber auch im Zeichen von Athleten, die sich davon nicht beirren ließen. Überwiegend nachhaltige Auftritte bekamen die Zuschauer geboten. Vier Weltjahresbestwerte wurden durch Allen Johnson, Felix Sanchez, Maria Mutola und Yelena Zadorozhnaya gesetzt. Steffi Nerius sorgte an ihrem 31. Geburtstag für einen deutschen Sieg.
Deji Aliu jubelte in Lausanne (Foto: Chai)
Deji Aliu zeigte über 100 Meter in 10,04 Sekunden gleich fünf US-Amerikanern, darunter auch Trials-Sieger Bernard Williams (10,10 sec) und Weltmeister Maurice Greene (10,11 sec), die Fersen. Damit bestätigte der Nigerianer bei schwierigen Bedingungen seinen überzeugenden Sieg aus der vergangenen Woche in Trikala. Coby Miller wetzte später für die Jungs aus den Staaten die Scharte auf den 200 Meter in glänzenden 20,04 Sekunden wieder aus. Die schnellste Sprinterin kam mit Chandra Sturrup, die 100 Meter in 11,12 Sekunden lief, von den Bahamas. Bereits in Oslo hatte sie vor vier Tagen geglänzt.
Stanislavs Olijars treibt Allen Johnson zu Topzeit
Die 110 Meter Hürden erlebten pfeilschnelle Zeiten. Nach einem packenden Zweikampf bezwang der US-Amerikaner Allen Johnson in 13,06 Sekunden den Letten Stanislavs Olijars, der eine neue Bestzeit lief und seinen Landesrekord von Oslo noch einmal steigerte, um nur zwei Hundertstel. Der Deutsche Mike Fenner wurde im B-Lauf Vierter in 13,74 Sekunden.
Im Hürdensprint der Frauen ließ die routinierte US-Amerikanerin Gail Devers (12,57 sec) die jamaikanische Konkurrentin Brigitte Foster (12,61 sec) hinter sich. Felix Sanchez (Dominikanische Republik) entschied die 400 Meter Hürden standesgemäß mit einer Zeit von 47,80 Sekunden für sich.
Lorraine Fenton mit Potenzial
Auf der Stadionrunde bestach die Jamaikanerin Lorraine Fenton mit einer Zeit unter 50 Sekunden. Nach 49,71 Sekunden stoppte für sie als überlegene Siegerin die Uhr. Damit zeigte sie Potenzial, der klar favorisierten Mexikanerin Ana Guevara bei der WM in Paris eine Gegnerin sein zu können.
Mit einem starken Finish überzeugte der Äthiopier Kenenisa Bekele über 5.000 Meter, die er in 13:06,05 Minuten nach Hause sprintete. Die Kenianer konnten ihm wie schon in Oslo nicht das Wasser reichen. Klar fiel der 3.000-Meter-Sieg von der Russin Yelena Zadorozhnaya (8:35,50 min) mit rund acht Sekunden Vorsprung auf die Äthiopierin Meseret Defar aus.
Über einen zweiten Platz auf den 800 Metern durften sich die Fans des Schweizer Weltmeisters André Bucher, der sich damit nach seinem verletzungsbedingt verspäteten Saisoneinstieg auf heimischem Boden in 1:44,53 Minuten mit steigender Form präsentierte, freuen. Er musste sich nur dem Kenianer Wilfred Bungei (1:44,53 min) beugen. Eine Klasse für sich war die 800-Meter-Weltmeisterin Maria Mutola (Mozambique) mit einer Siegerzeit von 1:56,57 Minuten.
Steffi Nerius siegt
Wieder im Ring stand der ungarische Diskus-Europameister Robert Fazekas, der zuletzt eine Pause eingelegt hatte. Er verwies mit 64,98 Metern die Deutschen Lars Riedel (64,29 m) und Michael Möllenbeck (63,61 m) auf die Plätze.
Besser machte es Steffi Nerius. Die Leverkusener Vize-Europameisterin holte sich mit 63,81 Metern im fünften Versuch den Speerwurf-Sieg. Sie überflügelte damit die Russin Tatjana Schikolenko (63,52 m), die bereits im ersten Durchgang in Führung gegangen war.
DLV-Springer mit viel Mühe
Als einziger Dreispringer kam der Rumäne Marian Oprea (17,32 m) weiter als 17 Meter. Der deutsche Vize-Europameister Charles Friedek mühte sich im Nass auf 16,25 Meter und Platz fünf.
Nach zwei Jahren mit wenig berauschenden Leistungen meldete sich der australische Stabhochsprung-Weltmeister Dimitri Markov mit 5,85 Metern wieder in der absoluten Weltspitze zurück. Er steigerte seine Saisonbesthöhe um satte 25 Zentimeter. Die deutschen Höhenjäger waren in Lausanne nur Statisten. Der deutsche Meister Tim Lobinger und Lars Börgeling fabrizierten jeweils einen "Salto Nullo", so dass sich am Ende Richard Spiegelburg (5,60 m) auf Position acht als bester Deutscher in die Ergebnisliste eintrug.
Im Hochsprung der Frauen überquerten Vita Palamar, Inga Babakova (beide Ukraine) und Hestrie Cloete (Südafrika) jene 1,97 Meter, die für das Podest nötig waren. Die Deutsche Zwei-Meter-Springerin Daniela Rath ließ nach der Enttäuschung von Ulm auch in der Schweiz die Sicherheit vermissen und musste sich mit 1,85 Metern und Platz zehn zufrieden geben.
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