Auch „Freunde“ sorgen sich um TV-Präsenz
Die deutsche Leichtathletik-Szene beschäftigt weiterhin die drohende Abstinenz von ARD und ZDF bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu (Südkorea) und 2013 in Moskau (Russland). Auch die „Freunde der Leichtathletik“ machen sich Sorgen um einen derart dramatischen Rückgang der Medienpräsenz, wie die Vorstandsmitglieder Henning Wedderkop und Siegmund Lipiak gegenüber leichtathletik.de erklärten.
Mit rund 1.000 Mitgliedern bilden die „Freunde der Leichtathletik“ die Kerngruppe der Leichtathletik-Fans in Deutschland. „Es ist an der Zeit, dass sich die Freunde als Sprecher der großen Fangemeinde in Deutschland zu diesem heißen Thema melden“, sagte Henning Wedderkop, der die jüngsten Entwicklungen in der deutschen Fernsehfrage selbst intensiv verfolgt hat.Im Kreis der „Freunde“ sei man erstaunt und erzürnt gewesen, als die Nachricht über die misslungene Einigung zur Live-Übertragung zwischen den Sendeanstalten und dem Vermarkter des Weltverbandes IAAF, der Agentur IEC, bekannt wurde. Da die Freunde zu wenige Detailkenntnisse in der Sache haben, wolle man aber keine einseitige Schuldzuweisung vornehmen.
Jugend verliert Idole
Umso mehr sorgt man sich als Förderverein aber um die Zukunft der jungen Leichtathleten. „Die Top-Athleten sind seltener zu sehen, ihre Attraktivität bei Sponsoren wird sinken. Die Spitze wird ausgedünnt und die Jugend verliert Vorbilder und Idole“, befürchtete Siegmund Lipiak enorme Nachwuchssorgen.
Den offenen Brief der deutschen Leichtathleten hat der Förderverein begrüßt und fühlt sich solidarisch. Die „Freunde“ wünschen sich ebenfalls mehr Ausgewogenheit bei ARD und ZDF, die Dominanz des Fußballs sei zu groß. Auch die hohen Ausgaben der ARD für Events wie den Song Contest in Düsseldorf zu rechtfertigen mit der Ersparnis bei den Weltmeisterschaften in Daegu und Moskau sei nicht der richtige Weg.
IAAF-Kampagne begrüßt
Die „Freunde der Leichtathletik“ appellierten als Förderverein und als Fangruppe an die Verantwortlichen auf beiden Seiten, die Gespräche sofort wieder aufzunehmen und eine für alle zufriedenstellende Kompromisslösung zu finden. „Die deutschen Leichtathletik-Fans, besonders die jungen Menschen, werden es danken“, sagte Siegmund Lipiak im Hinblick auf eine Kehrtwende in der TV-Frage der deutschen Leichtathletik.
Dazu beitragen können die Fans auch selbst. Unter www.kein-wm-blackout.org läuft eine entsprechende Kampagne des Weltverbandes IAAF, die auch von den „Freunden der Leichtathletik“ begrüßt wird. Dort kann man seine Stimme für eine TV-Übertragung abgeben.