Auch Spanier, Franzosen und Briten enttäuscht
Die deutsche Mannschaft ist nach der Minimalausbeute von einer Medaille bei der Hallen-WM in Budapest in guter Gesellschaft. Auch in Großbritannien, Spanien und Frankreich gab es lange Gesichter in den Verbandslagern. Die Erwartungen standen nicht mit dem im Einklang, was am Ende an Zählbarem heraussprang.
Jason Gardener hielt ziemlich allein die britischen Farben hoch (Foto: Chai)
GroßbritannienVom Pech verfolgt waren die Briten. Jason Gardener (Gold) und Jo Fenn (Bronze) holten die beiden einzigen Medaillen. Michael East, der über 1.500 Meter als Dritter eingelaufen war, wurde disqualifiziert und Kelly Holmes stürzte im Frauenfinale über diese Distanz. Damit waren die Medaillenerwartungen, die mit der Zahl vier beziffert worden waren, plötzlich dahingeschmolzen. Leistungssportdirektor Max Jones beruhigt: "Eine Hallen-WM ist nicht mit einem Freiluftereignis zu vergleichen." Trotzdem werden die zurückgetretenen Colin Jackson und Jonathan Edwards schmerzlich vermisst. Großbritannien hatte im letzten Jahr bei der Hallen-WM auf heimischem Boden noch sieben Medaillen errungen.
Spanien
Von Fünf (in Birmingham) auf null! Keine einzige Medaille ging nach Spanien. Dabei hatte der Verband zwölf Podestanwärter gesehen. Diese sollten mindestens sechsmal unter die ersten Drei kommen. Aber am Ende: Fehlanzeige! Juan Carlos Higuero und David Canal sind nun die Sündenböcke. Außerdem sagt Spitzenfunktionär Jose Maria Odriozola: "Wir hatten viel Pech, etwa bei der Bahnverteilung und ein paar Athleten erwischten kurz vor der Hallen-WM noch eine Erkältung."
Frankreich
Die Rolle, die in Deutschland Tobias Unger zuteil wurde, übernahm in Frankreich Hürdensprinterin Linda Ferga, die ebenfalls mit Bronze die einzige Medaille holte. Zweimal Edelmetall und acht Finalteilnahmen sollten her, am Ende waren es eins plus sieben. Damit ist Frankreich nach einer erfolgreichen Sommer-WM und immerhin drei Medaillen vor Jahresfrist in Birmingham wieder ins Hintertreffen geraten.