Auch Usain Bolt wird mal müde
Mit 19,66 Sekunden über 200 Meter stellte Usain Bolt am Donnerstagabend beim Diamond League-Meeting in Zürich (Schweiz) die 25.000 Zuschauer trotz Regens zufrieden. Es war immerhin ein neuer Meetingrekord, bei dem auch er seinen Spaß hatte. Trotzdem blickt der Superstar wohlwollend dem Saisonende entgegen.
„Während der Saison treibt man sich ständig selbst an. Nur am Ende der Saison realisiert man, wie müde man ist“, sagte der Jamaikaner, der in einer Woche beim zweiten Finale der Leichtathletik-Königsklasse in Brüssel (Belgien) sein letztes Saisonrennen bestreiten wird.Für ihn ist momentan vor allem eines an der Tagesordnung: gute Laune. „Wenn man jetzt nach den Olympischen Spielen läuft, dann ist das viel mehr Spaß und weniger Stress“, erklärte der sechsmalige Olympiasieger. „Ich genieße es einfach. Die Fans bringen mich dazu.“
Stimmungsmacher im Letzigrund
Der Spaß kam so im Letzigrund-Stadion nicht zu kurz. Immerhin sind viele der Zuschauer gerade wegen Usain Bolt gekommen und dieser gibt gerne ein Kompliment zurück: „Ich liebe es, wenn die Fans mit ihren Händen gegen die Banden schlagen. Das ist ein großartiges Publikum, für mich ist das wunderbar.“
Den Showdown mit Weltmeister Yohan Blake gab es aber auch in Zürich für die Fans nicht zu sehen. Bei den Meetings gehen sich die beiden Sprintstars aus dem Weg, ein Duell ist selbst für die gut situierten Veranstalter angesichts der geforderten Gagen praktisch unerschwinglich.
Yohan Blake ist nicht aufzuhalten
So lief Yohan Blake, der geschätzte Trainingskollege von Usain Bolt, in Zürich die 100 Meter. Er überzeugte mit 9,76 Sekunden, der drittschnellsten Zeit seiner Karriere und das trotz des nasskalten Wetters: „Die Bedingungen waren ziemlich heftig. Ich freue mich mehr darauf, wenn ich bei warmen Wetter laufen kann.“
Dass der Weltmeister trotzdem eine tolle Zeit auf die Bahn brachte, überraschte den Kronprinzen von Usain Bolt nicht. „Ich bin ein Biest, schlechtes Wetter kann mich nicht aufhalten. Ich bin überhaupt nicht überrascht, dass ich nach Olympia noch so schnell bin.“ Zumindest bei ihm ist von Müdigkeit noch keine Rede.