Auch "Welt-Leichtathleten" sind nicht perfekt
Bei der World Athletics Gala in Monaco (Monte Carlo) strahlten Sally Pearson (Australien) und Usain Bolt (Jamaika) um die Wette. Sie wurden am Samstag vom Weltverband IAAF als "Welt-Leichtathleten des Jahres" ausgezeichnet. Dabei ist die Saison der beiden Stars nicht makellos gewesen.

Gerüchte kamen auf, der Superstar habe den Fehlstart möglicherweise mit Absicht gemacht. Wollte der sonst so dominierende, ewige Sieger seine Verwundbarkeit zeigen? Oder hatte er vielleicht Angst zu verlieren? Diese Spekulation bekam zwei Wochen nach der WM neue Nahrung.
Ernstzunehmender Konkurrent erwachsen
Yohan Blake (Jamaika) war in Daegu nach der Disqualifikation seines schillernden Trainingspartners über 100 Meter zum Titel gestürmt und zuerst von vielen als „Ersatzweltmeister“ eingeschätzt worden. In Brüssel (Belgien) spulte der Aufsteiger die 200 Meter dann aber in 19,27 Sekunden ab, nur ein Usain Bolt in Top-Form war bei der WM in Berlin jemals schneller (19,19 sec).
In Brüssel hatte sich Usain Bolt für einen Start über 100 Meter entschieden. Ein Duell mit Yohan Blake war so nicht zu Stande gekommen. Ob Zweifel an den Siegchancen der Grund dafür waren, bleibt das Geheimnis von Usain Bolt. Wenn beide Sprintweltmeister verletzungsfrei bleiben, werden sie sich spätestens bei Olympia in London (Großbritannien) nicht mehr aus dem Weg gehen können. Ein spannendes Sprint-Jahr steht bevor.
Hürdenkönigin schlägt sich selbst
Sally Pearson steuert als klare Favoritin Richtung Olympia. In Daegu war sie der Konkurrenz meilenweit voraus und setzte sich in 12,28 Sekunden an Position vier der ewigen Welt-Bestenliste. Eine so schnelle Zeit hat es seit 19 Jahren über 100 Meter Hürden nicht mehr gegeben. Der Weltrekord von Yordanka Donkova (Bulgarien; 12,21 sec) aus dem Jahr 1988 ist nur noch einen Wimpernschlag entfernt.
Daran erinnert, wie vergänglich ihre Dominanz ist, wurde Sally Pearson wie Usain Bolt in Brüssel (Belgien). Ein Sturz kostete der 25-Jährigen nicht nur die makellose Saisonbilanz, sondern auch den Sieg im Diamond Race und damit die Siegprämie von 40.000 US-Dollar (gut 29.000 Euro).
Sally Pearson und Usain Bolt Weltleichtathleten