| Ausblick Cross-Saison

Auftakt in Pforzheim, Showdown in Darmstadt, Kür in Tilburg

Es geht ins Gelände! Am kommenden Samstag startet in Pforzheim der Weg der deutschen Läufer zu den Cross-Europameisterschaften im Dezember in Tilburg. Hier lesen Sie, welche Qualifikationshürden zu meistern sind und wer sich für Tilburg empfehlen könnte.
Silke Bernhart

Die letzte internationale Leichtathletik-Meisterschaft des Jahres wirft ihren Schatten voraus: Am 9. Dezember steigt im niederländischen Tilburg die Europameisterschaft im Crosslauf. Der Weg dorthin führt die deutschen Läuferinnen und Läufer in diesem Jahr nur über zwei nationale Stationen, den Sparkassen-Cross in Pforzheim am kommenden Samstag (10. November) und den Darmstadt-Cross (25. November).

Allein die U20-Athleten haben dabei zwei Chancen, sich für die EM-Teilnahme zu qualifizieren. Sowohl die Top Zwei aus Pforzheim als auch die Top Zwei aus Darmstadt stehen laut <link>DLV-Nominierungsrichtlinien sicher im deutschen Cross-EM-Team. Aufgefüllt werden die Teams der männlichen und weiblichen U20 mit bis zu zwei weiteren Athleten, die sich in Darmstadt in guter Form präsentieren.

Für die Läufer der U23- und Aktiven-Klassen zählt in diesem Jahr erstmals nur der Wettbewerb in Darmstadt für die EM-Qualifikation – eine deutliche Aufwertung der traditionsreichen Veranstaltung, die zuvor stets in Konkurrenz mit dem auch in diesem Jahr wieder zeitgleich stattfindenden „Warandeloop“ in Tilburg (Niederlande) stand. Zu vergeben sind EM-Einzelstartplätze für die nationalen Top Drei der jeweiligen Wertungen. Bei entsprechend starken Leistungen in der Breite können auch Teams und damit bis zu drei weitere Athleten je Wettbewerb nominiert werden.

Elena Burkard zurück im Gelände

In Pforzheim könnten die besten U20-Athleten also schon die Reise zur Cross-EM klarmachen. Die U20-Vize-Weltmeisterin im Berglauf Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach) hat für die 4.800 Meter der weiblichen U20 gemeldet, ihre Vereinskollegen Julius Hild und Marius Abele für die 6.600 Meter der männlichen U20. Sie gehen aussichtsreich ins Rennen, ebenso wie zum Beispiel die U20-EM-Teilnehmerin von 2017 über die Hindernisse Leandra Lorenz (RSV Eintracht 1949 Berlin) oder die starke U18-Läuferin Anneke Vortmeier (ASV Duisburg).

Im Fokus der Veranstaltung dürfte Vorjahressiegerin Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) stehen. Die 26-Jährige war im Sommer EM-Sechste über die Hindernisse geworden, ihre erste Liebe aber ist der Crosslauf, was ihr Titel als amtierende Deutsche Crossmeisterin unterstreicht. Sie wird in Pforzheim über 6.600 Meter antreten.

Diese Strecke ist auch für die weibliche U23 unter anderem mit Anna Gehring (ASV Köln), Lea Meyer (VfL Löningen) oder Liane Weidner (SCC Berlin) ausgeschrieben, die alle schon im Nationaltrikot unterwegs waren. Für die Männer und männliche U23 geht’s 9.000 Meter durchs Gelände, die meisten starken Läufer auf der Meldeliste wie Lukas Eisele (LG Filder), Jens Mergenthaler (SV Winnenden) oder Markus Görger (LAC Freiburg) gehören der U23 an.

In Darmstadt zählt’s

Die Teilnehmerlisten für den entscheidenden Cross in Darmstadt füllen sich stetig, hier müssen die Topathleten ihre Karten aufdecken, wenn sie Anfang Dezember mit nach Tilburg fahren wollen. „Gerne würden wir eine U23- und eine Frauen-Mannschaft für die Cross-EM nominieren“, blickt der Mittel- und Langstrecken-Bundestrainer der Frauen Sebastian Weiß voraus, betont aber auch: „Die Mannschaften müssen international konkurrenzfähig sein.“

Das U23-Team wird dabei in diesem Jahr ohne Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) und U23-Titelverteidigerin Alina Reh (SSV Ulm 1846) auskommen müssen, die am Jahresende keine Crossläufe mehr bestreiten werden. In der U23 rückt so neben Anna Gehring besonders Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) in den Fokus. Sie war im Vorjahr in der U20 Dritte der Cross-EM.

Caterina Granz (LG Nord Berlin) bringt in der Aktivenklasse den Rückenwind einer Goldmedaille bei der Studenten-WM mit. Auch die WM-Finalistin über 1.500 Meter Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) will sich im Gelände präsentieren. „Sie starten eher aus dem Grundlagen-Training heraus“, erklärt Sebastian Weiß. Darmstadt deckt den derzeitigen Leistungsstand auf – und beantwortet auch die Frage, welche Athleten bei der Cross-EM für die Mittelstrecken-Staffel mit zwei Läuferinnen und zwei Läufern in Frage kommen.

Samuel Fitwi in glänzender Cross-Form

Im Männer-Wettbewerb werden neue Gesichter in den Fokus rücken, denn mit Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) und Amanal Petros (SV Brackwede) fehlen in dieser Cross-Saison zwei der zuletzt stärksten deutschen Crossläufer. Ringer konzentriert sich auf seine Langstrecken-Vorbereitung und Halbmarathon-Premiere im Frühjahr. Petros reicht nach einem Bundeswehr-Lehrgang und einer Handverletzung mit anschließender OP die Zeit nicht für eine zielgerichtete Cross-Vorbereitung.

Neben den stets zu beachtenden deutschen Hindernis-Assen wird sich in Darmstadt auch der Deutsche Meister über 5.000 und 10.000 Meter Sebastian Hendel (LG Vogtland) im Gelände präsentieren. Seine letzte Cross-EM-Teilnahme liegt vier Jahre zurück, in der U20 kam er 2014 nicht ins Ziel.

Eine höhere Leistungsdichte als bei den Männern ist in der männlichen U23 zu erwarten. Hier hat Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) mit seinem Überraschungssieg in Mol (Belgien) schon eine erste starke Visitenkarte abgegeben – die Premiere im deutschen Nationaltrikot ist für den in Eritrea geborenen Läufer in greifbarer Nähe.

Mehr:

<link https: www.leichtathletik.de termine wettkampf-kalender veranstaltung detail sparkassen-cross-pforzheim-1 _blank>Pforzheim-Cross
<link https: www.leichtathletik.de termine wettkampf-kalender veranstaltung detail darmstadt-cross-2 _blank>Darmstadt-Cross
<link https: www.leichtathletik.de termine wettkampf-kalender veranstaltung detail cross-europameisterschaften _blank>Cross-EM Tilburg

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