Auslands-Experten-Symposium in Berlin
Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) führte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) vom 16. bis 18. Dezember ein Auslands-Experten-Symposium in Berlin durch. Im Rahmen der Sportförderung ist die Aufgabenstellung der Leichtathletik-Auslands-Experten/innen, die Leichtathletik in Partnerländern vorzugsweise in Afrika, Südamerika und Asien in einem umfassenden Sinn einzuführen.
Zielstellung der Veranstaltung war es, diese Arbeit aus Sicht der Auslandsexperten/innen selber, aber auch ihrer wichtigen Partner zu thematisieren und zu optimieren. Der Einladung folgten 40 Experten.Am ersten Tag wurde die Veranstaltung mit Grußwörtern von Dagmar Freitag (MdB, sportpolitische Sprecherin der SPD und DLV-Vize-Präsidentin), Stefan Krawielicki (im Auswärtigen Amt verantwortlich für deutsche Auslandsschulen, Jugend und Sport) und Katrin Merkel (DOSB-Abteilungsleiterin für internationale Zusammenarbeit) eröffnet.
DLV-Generalsekretär Frank Hensel begrüßte den Nestor aller Auslandsexperten/innen, Ulrich Jonath, besonders herzlich. In den Beiträgen der Auslandsexperten/innen und den Experten/innen der Partner-Organisationen ging es um folgende Themen:
• aufzuzeigen, was die leichtathletische Sportförderung in Zukunft leisten kann,
• darzustellen, wie Breitensport und Leistungssport zusammenhängen,
• zu prüfen, welche Synergieeffekte genutzt werden können,
• Evaluierungsinstrumente einzusetzen,
• Startschuss für Feedback und „best practices“ zu sein
• Ideen für das Berufsbild und die Aus- und Fortbildung internationaler Sportexperten /innen zu entwickeln.
Dies wurde durch Grundsatzreferate, Erfahrungsberichte der Auslandsexperten/innen, Präsentationen der wichtigsten Partner und insbesondere intensive Diskussionen aller Teilnehmer des Symposiums konstruktiv umgesetzt.
Die Auslandsexperten/innen, aber auch die Vertreter/innen der Partnerorganisation (AA, DLV-Auslandstrainerschule Mainz, Internationaler Trainerkurs Leipzig, Deutsche Sporthochschule, DOSB, IAAF, DLV) waren sich über die große Bedeutung der Auslandsexperten/innen-Tätigkeit für die Außendarstellung Deutschlands, aber auch für die Leichtathletik einig.
Die nachfolgend dargestellten Berliner Positionen wurden den interessierten Politikern vorgetragen. Sie fassen die Ergebnisse, Schlussfolgerungen und Empfehlungen des Symposiums zusammen. Uli Jonath nutzte das Symposium, sich von der Leichtathletik-Gemeinde zu verabschieden.
Berliner Positionen der Auslandsexperten
Die internationale Sportförderung durch die Auslandsexperten/innen ist ein unverzichtbares Element der Außendarstellung Deutschlands in der Welt, insbesondere den Dritte-Welt-Ländern.
Zentrale Aufgabenstellung der Auslandsexperten/innen ist der Aufbau eines Leichtathletik-Systems im Partnerland in einem umfassenden Sinn.
Der Mittelaufwuchs für die Sportförderung durch das Auswärtige Amt verpflichtet die beteiligten Sportpartner, die Projekte mit größter Sorgfalt durchzuführen.
Das beinhaltet, dass schon in der Projektplanung alle Elemente des Projektes berücksichtigt werden. Dabei hat der jeweilige Auslandsex-perte die zentrale Rolle.
Um sich ganz auf ihre Arbeit konzentrieren zu können, erwarten die Auslandsexperten/innen die sozial-materielle Absicherung über ihre Auslandstätigkeit hinaus für einen angemessenen Zeitraum
Die Auslandsexperten/innen favorisieren unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Durchführung von Langzeitprojekten. In diesem Rahmen sind themenbezogene Begleitprojekte sinnvoll.
Wesentliche Elemente einer langfristigen Planung sind
- die Zielstellung des Auftraggebers im Sinne der auswärtigen Kulturpolitik
- die Evaluation der Bedürfnisse im Partnerland vorzugsweise durch Kurzzeitmaßnahmen
- die Präzisierung der Aufgabenstellung bis zur Formulierung detaillierter Aufgaben- und Zielstellungen
- die Erstellung eines Anforderungsprofils für den künftigen Auslandsexperten/innen
- die Hierarchisierung in Kern- und Randkompetenzen
- die Selektion primär aufgrund der Kernkompetenzen und die individuelle Vorbereitung hinsichtlich der speziellen Projekterfordernisse durch DLV/DOSB und Partner
- die Hospitation junger Auslandsexperten/innen in erfolgreich laufenden Auslandsprojekten
- die Sicherstellung einer Grundausstattung mit Arbeits- und Lehrmaterialien entsprechend den Projektanforderungen
- die zentrale Aufgabe des Auslandsexperten/innen ist der Aufbau sich selbst reproduzierender Sportstrukturen im Partnerland
- der Aufbau starker Mitarbeiter aus dem Partnerland, die die Arbeit nach Projektende eigenverantwortlich fortsetzen
- der projektbegleitende Einsatz auslandserfahrener Evaluatoren zur Fortschreibung, gegebenenfalls Korrektur des Projekts
- der Abschluss des Projektes im Sinne der Zielstellungen
- die abschließende Bewertung des Projektes durch externe Evaluierung gemäß den Zielstellungen der Planung.
Verantwortliche Partner der Auslandsexperten/innen sind das Auswärtige Amt, der Deutscher Leichtathletik-Verband und der Deutsche Olym-pische Sportbund, die DLV-Auslandstrainerschule in Mainz und die Auslandstrainerschule in Leipzig inklusive der sie tragenden sportwissenschaftlichen Fakultäten und die Deutsche Sporthochschule in Köln
Die Leichtathletik-Auslandsexperten/innen, DOSB und DLV freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit mit den beteiligten politischen Institutionen in Deutschland und den Sportorganisationen der Partnerländer.
Foto: Mouchbahani