Australien erfolgreichste Nation in Melbourne
Australien hat die Commonwealth Games in Melbourne am Samstag mit drei weiteren und damit insgesamt 16 Titeln als erfolgreichste Leichtathletik-Nation beendet. Trotzdem blieb auch am letzten Tag der Wettkämpfe im Cricket Ground den Gastgebern eine Enttäuschung nicht erspart.

Craig Mottram blieb in Melbourne ein Titel versagt (Foto: Chai)
Der hocheingeschätzte Craig Mottram, der bereits über 5.000 Meter als Zweiter den angepeilten Sieg verpasst hatte, wurde über 1.500 Meter nach einem Sturz in aussichtsreicher Position liegend nur Neunter (3:44,37 min). "Die Spiele so beenden zu müssen, das ist frustrierend", sagte der WM-Dritte über 5.000 Meter, "ich wollte heute gewinnen." Den Sieg holte sich der Neuseeländer Nicholas Willis (3:38,49 min)."Das ist das zweite Gold für Uganda, mein Land wird stolz auf mich sein", stellte ein strahlender 10.000-Meter-Sieger Boniface Kiprop im Ziel fest. In 27:50,99 Minuten setzte er sich im Sprint gegen Geoffrey Kipngeno (Kenia; 27:51,16 min) und Fabian Joseph Naasi (Tansania; 27:51,99 min) durch. Für den 20-Jährigen, der bei den Olympischen Spielen in Athen und der WM in Helsinki jeweils Vierter geworden war, bedeutete das den größten Triumph in seiner noch jungen Laufbahn.
Kym Howe springt Ozeanien-Rekord
Bereits im ersten Durchgang hatte der Engländer Nicholas Nieland mit 80,10 Metern die Weichen auf seinen Sieg im Speerwurf gestellt. "Ich hätte am liebsten jemanden gehabt, der vorbeigezogen wäre, um weiter das Adrenalin zu spüren", bekannte er nachher. Insgesamt spielte sich der Wettkampf aber für den Commonwealth-Bereich auf einem respektablen Niveau ab. Sieben Athleten warfen weiter als 77 Meter.
Einen weiteren Sieg für England gab es im Dreisprung. Mit 17,45 Metern, die er ebenfalls im ersten Durchgang erzielte, war Phillips Idowu nicht zu gefährden. Alle anderen Springer verpassten die 17-Meter-Marke.
Zur Überfliegerin im Stabhochsprung wurde die 25-jährige Australierin Kym Howe. Mit im ersten Versuch übersprungenen 4,45 und 4,50 Metern ließ sie ihrer Landsfrau Tatiana Grigorieva (4,35 m) nur Silber und meisterte danach als Zugabe noch den neuen Ozeanien-Rekokrd von 4,62 Metern.
Nullnummer der englischen Sprinter
Ihre Vormachtstellung in den Sprints bei diesen Titelkämpfen unterstrichen die Jamaikaner in den 4x100-Meter-Staffeln, wo sie sowohl bei den Männern (38,36 sec) wie auch bei den Frauen (43,10 sec) vorne waren und so die Ausbeute ihres Landes auf zehn Goldmedaillen erhöhten. Die ersten Plätze über 4x400 Meter gingen dagegen jeweils an Australien (3:00,93 min / 3:28,66 min).
Waren die Gastgeber mit insgesamt 41 Medaillen und 16 Titeln vor den im Sprint dominierenden Jamaikanern und dem gewohnt laufstarken Kenia die klar tonangebende Leichtathletik-Nation dieser Commonwealth Games, gehörte England trotz sechs Goldmedaillen aufgrund der schwachen Männer-Leistungen in den Flachsprints zu den Verlierern. Konnten die schnellen Männer von der Insel um Jason Gardener vor vier Jahren in Manchester noch drei Medaillen zählen, so lieferten sie diesmal eine Nullnummer ab, die auf der Insel für reichlich Diskussionen sorgt.
Medaillenspiegel:
Australien 16 Gold - 12 Silber - 13 Bronze
Jamaika 10 - 4 - 8
Kenia 6 - 5 - 4
England 6 - 4 - 8
Südafrika 5 - 7 – 2
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