B-Jugend-Rekord und weite Sprünge in Heilbronn
Der erste Tag der Deutschen Junioren-Meisterschaften in Heilbronn stand ganz im Zeichen der technischen Disziplinen. Starke Weitsprünge durch Christian Kaczmarek und Kathrin van Bühren sowie eine neue deutsche B-Jugend-Bestleistung von Vivian Zimmer im Speerwurf waren dabei die bemerkenswerten Höhepunkte.
Christian Kaczmarek unterstrich bei der Junioren-DM sein Talent (Foto: Kiefner)
Der Berliner Weitspringer Christian Kaczmarek sorgte bereits gegen Mittag für den ersten Kracher. Er landete mit seinem fünften Versuch bei 8,11 Metern. "Die Weite muss ich erst einmal verarbeiten", sagte er nach dem Wettkampf, "der Sieg beim Länderkampf in Manchester vor einer Woche hatte mir aber nun noch einmal Selbstvertrauen gegeben."Der erst 20-jährige, der sich Tipps vom Olympia-Fünften Kofi Amoah Prah holt und mit der potenziellen Olympia-Teilnehmerin im Schwimmen, Dorothea Brandt, befreundet ist, hatte bereits zu Saisonbeginn aufhorchen lassen. Am 1. Mai erzielte er in der Bundeshauptstadt schon 8,04 Meter und hatte dort zum ersten Mal in seiner Karriere die Acht vor dem Komma. Danach warf den U20-Vize-Europameister zwischenzeitlich eine Verletzung aus der Bahn. Bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig wurde Christian Kaczmarek zuletzt "nur" Fünfter.
Dem Auftritt von Christian Kaczmarek stand in Heilbronn die Weitsprung-Siegerin bei den Juniorinnen kaum nach. Kathrin van Bühren (Kevelaer) flog auf 6,65 Meter und damit nur fünf Zentimeter an jener DLV-Norm vorbei, die ihr vor drei Wochen noch das Tor zu den Olympischen Spielen geöffnet hätte.
Damit ist die 22-jährige, die ihre Bestleistung um satte 22 Zentimeter steigerte, nun in diesem Jahr die derzeit zweitbeste deutsche Weitspringerin hinter Bianca Kappler (6,71 m). Den Titel widmete Kathrin van Bühren ihrem kranken Trainer Ludwig Klaassen: "Ich freue mich, dass ich für ihn den Sieg geschafft habe."
Vivian Zimmer über 60 Meter
Im Speerwerfen zeigte sich die frischgebackene Junioren-Weltmeisterin Vivian Zimmer (Halle) weiter in starker Verfassung. Die erst 17-jährige übertraf zum ersten Mal in ihrer noch jungen Laufbahn die 60-Meter-Marke (60,14 m) und verbesserte damit ihre eigene deutsche B-Jugend-Bestleistung inzwischen zum dritten Mal in Folge, diesmal um mehr als eineinhalb Meter. "Die Luft war eigentlich schon raus", wunderte sich Vivian Zimmer, "mit der Steigerung hatte ich nicht gerechnet. Die 60 Meter wollte ich eigentlich erst im nächsten Jahr angreifen."
Nicht ganz zufrieden war dagegen Anna Schultze, die Junioren-Vize-Weltmeisterin im Stabhochsprung. Sie hatte einen exzellenten Sprung über 4,20 Meter, konnte danach aber nicht die 4,32 Meter meistern. "Es ging mir heute nur um die Höhen", ärgerte sich die Filstalerin.
Verena Sailer läuft davon
Die starken technischen Disziplinen stellten am Samstag in Heilbronn weitestgehend das Geschehen auf der Bahn in den Schatten. Beeindruckend war dennoch der klare 100-Meter-Sieg von der 18-jährigen Verena Sailer (Fürth/München/Würzburg; 11,60 sec) gegen die drei Jahre älteren Katchi Habel (Dortmund; 11,71 sec) und Lisa Schorr (Saarbrücken; 11,76 sec). Bei den Junioren schlug der Tübinger Marius Broening (10,33 sec) im Endlauf seinen DLV-Staffel-Kollegen Sebastian Ernst (10,45 sec).
Beachtlich war auch, was der Deutsche Meister über 400 Meter Hürden, Christian Duma (Frankfurt), schon im Vorlauf anbot. In 50,14 Sekunden war er mit Abstand der Schnellste und unterstrich seine Favoritenrolle für das Finale. In der Qualifikation liefen sich außerdem mit ihren 400-Meter-Zeiten die 15-jährige Diana Dienel (Pirna; 55,19 sec) und Florian Seitz (Berlin; 46,66 sec) in den Vordergrund.
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