Barcelona - Zurück in der Olympiastadt von 1992
Bei ihrem größten Sportevent seit Olympia 1992 erlebt die katalanische Hauptstadt Barcelona von Dienstag (27. Juli) bis Sonntag (1. August) eine Leichtathletik-EM der Rekorde. Erstmals sind alle 50 Mitgliedsstaaten des Europäischen Leichtathletik-Verbandes EA mit insgesamt 1.370 Athleten am Start. Die deutsche Mannschaft stellt beim sechstägigen Wettstreit um 47 Titel hinter Russland (108) und Gastgeber Spanien (99) mit 73 Athleten das drittgrößte Team.
Die Stadt Barcelona investierte 31 Millionen Euro in die Renovierung der Arena, das Budget der ersten EM in Spanien beträgt 24 Millionen. 45 TV-Kanäle senden mehr als 1.000 Stunden, davon 900 live. Insgesamt berichten rund 3.000 Journalisten.Vom großen Geld sehen die Athleten nichts, denn im Gegensatz zur WM (60.000 US-Dollar) gibt es keine Prämien. Allerdings haben die Europa- und Vize-Europameister die Chance, beim 1. Continental-Cup am 4./5. September im kroatischen Split für das Europateam zu starten und Preisgeld zu kassieren. Dort treffen die Kontinentauswahlen von Europa, Amerika, Afrika sowie eine Kombination Asien/Australien aufeinander.
Neuer EM-Rhythmus
Barcelona erlebt die letzten Europameisterschaften im bisherigen Zwei-Jahres-Rhythmus. Zwar werden die Titelkämpfe mit dem vollem Programm auch künftig im Jahr der Fußball-WM stattfinden, aber ab Helsinki (Finnland) 2012 gibt es künftig alle vier Jahre vor Olympia eine reduzierte EM ohne Mehrkampf, Marathon und Gehen.
Am Tag vor der Eröffnungsfeier an der Plaza Espagna (Montag 21.30 Uhr) waren 55 Prozent der Tickets bei einer Stadionkapazität von 32.000 Zuschauern verkauft.
Nach dem Vorbild der Berliner WM 2009 werden in Barcelona erstmals bei einer EM die fünf Entscheidungen im Gehen (3) und Marathon (2) in der Innenstadt ausgetragen.
2012 U20-WM an gleicher Stelle
Mit dem ersten Großereignis am Montjuic 18 Jahre nach Olympia setzt Barcelona eine traurige Tradition fort. Wie bei den Winterspielen werden die meisten mit hohem finanziellen Aufwand erstellten olympischen Sportstätten weltweit nur sehr unzureichend genutzt.
In Barcelona war das Olympiastadion seit 1992 nur Spielstätte des spanischen Fußball-Erstligisten Espanyol Barcelona, der jedoch seit rund zehn Jahren ein eigenes Stadion hat. Ansonsten gab es dort vor allem kulturelle Veranstaltungen wie beispielsweise Popkonzerte.
Die katalanische Hauptstadt will den Trend der fehlenden internationalen Sportereignisse jedoch stoppen: 2012 ist das Olympia-Stadion Schauplatz der U20-Weltmeisterschaften in der Leichtathletik.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)
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