Beherzter Staffel-Auftritt wird nicht belohnt
14 Hundertstel fehlten zum Weiterkommen: In der Besetzung David Gollnow (LG Stadtwerke München), Eric Krüger, Thomas Schneider (beide SC Magdeburg) und Jonas Plass (LG Stadtwerke München) erkämpfte sich die deutsche 4x400 Meter Staffel bei der WM in Moskau (Russland) in 3:02,62 Minuten Platz drei ihres Vorlaufs. Obwohl sie vor Titelverteidiger Bahamas ins Ziel kam, findet das Finale ohne sie statt.
Das deutsche Quartett musste im dritten Vorlauf ran. Zu diesem Zeitpunkt stand fest: Wenn’s keinen Platz unter den besten Zwei ihres Laufes gibt, muss auf Platz drei mindestens eine Zeit von 3:01,09 Minuten her. Eine schwere Aufgabe, wenn man bedenkt, dass die DLV-Staffel bei der Team-EM in Gateshead (Großbritannien) noch 3:06,53 Minuten für die vier Stadionrunden gebraucht hatte.Aber die vier Langsprinter zeigten Kampfgeist. In Tuchfühlung zur Spitze übernahm Thomas Schneider auf Position vier den Stab und machte einen Platz gut. Jonas Plass konnte sich in einem starken Schlussspurt gegen den Konkurrenten aus den Bahamas durchsetzen. Der Australier Tristan Thomas, der sich in der zweiten Kurve an ihm vorbei geschoben hatte, war aber enteilt und bescherte seinem Team den Finalplatz - nur 14 Hunderstel vor dem DLV-Quartett.
Mit Großbritannien (3:00,50 Minuten) und Belgien (3:00,81 min) schafften zwei europäische Staffeln den Sprung in die Top Acht. Am schnellsten unterwegs waren die Favoriten aus den USA (2:59,85 min), die es sich sogar leisten konnten, Weltmeister LaShawn Merritt zu schonen.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB:
David Gollnow (LG Stadtwerke München):
Ich habe mich super gefühlt vorher, war nicht zu nervös. Der Lauf war wechselhaft, vorne und hinten ging es gut, in der Mitte hatte ich einen Hänger. Die Zeit ist nicht schlecht, aber unser Ziel war das Finale. Wir sind enttäuscht.
Eric Krüger (SC Magdeburg):
Immerhin waren wir eine Sekunde schneller als vor vier Jahren in Berlin. Aber wir haben uns mehr vorgenommen, weil die Einzelzeiten in diesem Jahr endlich mal stimmten. Ich habe mich in diesem Jahr auf die Unterdistanzen konzentriert. Die 45,77 in Regensburg hätte ich mir nie erträumt. Moskau war eigentlich nie mein Plan. Jetzt durfte ich mit zur Team-EM und nach Moskau!
Thomas Schneider (SC Magdeburg):
Unser Anspruch sollte die Zeit von Daegu [3:00,68 min] sein. Natürlich war das herausragend, aber wir waren hier schon gut drauf und hatten mit einer Zeit um 3:01 Minuten gerechnet. Für mich war es ein Jahr mit sehr vielen Tiefen, es war schwer, sich da reinzukämpfen. Insgesamt hat man heute gesehen, dass wir nicht meilenweit weg sind.
Jonas Plass (LG Stadtwerke München):
Ich wusste vor dem Rennen, welche Zeit wir brauchen. Platz zwölf in der Endabrechnung hört sich bitter an, aber letztendlich haben ja nur 14 Hundertstel gefehlt. Mit den Russen in unserem Lauf war so eine Stimmung im Stadion! Ich habe versucht, 100 Prozent zu geben. Ob mein Rennen gut war, weiß ich gar nicht. Ich habe einfach meinen Kopf ausgeschaltet, dann bewegen sich die Beine von selbst.
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