Behinderten-WM in Assen erfolgreich
Die deutsche Nationalmannschaft hat bei den Behinderten-Weltmeisterschaften insgesamt sehr gute Leistungen gebracht und zahlreiche Medaillen gewonnen. Im Nationenvergleich liegt sie hinter China, USA, Australien, Ukraine und Großbritannien auf dem sechsten Rang (gezählt nach Goldmedaillen).
Wojtek Czyz holte drei Titel (Foto: Werner)
In der Wertung der Gesamtmedaillen konnte sich Deutschland bei dem an diesem Wochenende zu Ende gegangenen Titelkämpfen seit dem ersten Wettkampftag auf Platz zwei behaupten. Mit 8 Gold-, 11 Silber- und 13 Bronze-Medaillen war die Ausbeute in diesem Jahr wesentlich größer als bei den Paralympics in Athen (Griechenland) vor zwei Jahren. Wie schon in Griechenland war der Wattenscheider Wojtek Czyz mit drei Titeln einer der absoluten Leistungsträger. "Mit den Weltmeisterschaften in Lille 2002 kann man das Ergebnis nicht vergleichen, obwohl wir dort die Mannschaftswertung gewonnen haben. Es waren aber wesentlich weniger Teilnehmer dort", sagte Teamchef Dr. Ralf Otto am letzten Wettkampftag. Einen besseren Vergleich habe man mit den Paralympics von 2004, wo vom deutschen Team insgesamt 23 Medaillen, davon vier in Gold, gewonnen wurden. "Unser Ziel ist es immer, zu den besten drei Nationen zu gehören und das haben wir in Assen geschafft", meinte Dr. Ralf Otto.
Viele Plätze für Peking gesichert
Besonders zufrieden ist er mit dem Anteil an den Platzierungen eins bis vier. "Dadurch sind bereits sechzig Prozent der Plätze für Peking gesichert", erklärte er. Darüber hinaus sei es für das Team wichtig, dass immer wieder junge Athleten an den internationalen Leistungssport herangeführt werden, um mittel- und langfristig das Bestehen einer leistungsstarken deutschen Nationalmannschaft zu gewährleisten. "Es gibt auch etwas nach Peking", betonte Dr. Ralf Otto. Zwar könne man bei den Nachwuchsathleten noch nicht von Medaillen ausgehen, Claudia Nikoleitzik (2 x Sprint-Silber) und Max Bergmann (Bronze über 1500 Meter) hätten aber gezeigt, dass das nicht unmöglich ist.
Gleichzeitig wird der Deutsche Behindertensport-Verband e.V. aber auch darüber nachdenken müssen, wie er mit den weniger erfolgreichen Athleten verfährt. "Entweder man investiert in eine intensivere Förderung, um die Leistungen durch ein besseres Training mit der internationalen Spitze vergleichbar zu machen, oder wir müssen uns noch stärker nach jungen Athleten umschauen", meinte der Teamchef. Die Entscheidung darüber müsse vom Verband getroffen und erst noch abgewartet werden.
Medaillenspiegel im Überblick
1. China 22 x Gold, 12 x Silber, 21 x Bronze
2. USA 16 x Gold, 12 x Silber, 4 x Bronze
3. Australien 15 x Gold, 6 x Silber, 10 x Bronze
4. Ukraine 9 x Gold, 10 x Silber, 12 x Bronze
5. Großbritannien 9x Gold, 9 x Silber, 8 x Bronze
6. Deutschland 8 x Gold, 11 x Silber, 13 x Bronze
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