Bei Nadine Müller passt die Form
Silber-Girl Nadine Müller will ihren Diskus auch bei den Spielen in London in die Medaillenränge fliegen lassen. Die WM- und EM-Zweite aus Halle an der Saale gehört bei ihrer Olympia-Premiere zu den Mitfavoritinnen. "Meine Form ist da, wo sie sein soll", sagt die 1,93 Meter lange Blondine. Mit 68,89 Metern ist Nadine Müller in diesem Jahr die Nummer zwei der Welt.
Doch die 26-Jährige übt sich in Bescheidenheit. "Ich muss erst mal die Qualifikation überstehen. Dann will ich auf jeden Fall unter die besten Sechs kommen", sagt Nadine Müller. Am Freitag (3. August; ab 20.35 Uhr OZ / 21.35 MESZ) wird Nadine Müller in der Gruppe B in den Ring steigen, um die Medaillen geht es dann am Samstag (19.30 Uhr OZ / 20.30 MESZ).Die Konkurrenz im Frauen-Diskus ist in diesem Jahr besonders groß, auch weil in der Jahresweltbesten Darya Pishchalnikova (70,69 m) aus Russland und der serbischen Europameisterin Sandra Perkovic (68,24 m) zwei ehemalige Dopingsünderinnen auf die große Bühne zurückgekehrt sind. Insgesamt haben inklusive Nadine Müller sechs Frauen bereits die magische 67-Meter-Marke geknackt. Ab hier wird die Luft traditionell dünner. "Die Medaillen werden bei Weiten um die 67 Meter vergeben", ist sich Nadine Müller sicher.
Nadine Müller könnte mit dem Sprung aufs Treppchen eine 16 Jahre währende Durststrecke beenden. Seit dem Olympiasieg von Ilke Wyludda 1996 in Atlanta (USA) gingen die deutschen Diskuswerferinnen stets leer aus. Zudem könnte Nadine Müller auch den Startschuss für ein neues deutsches Diskus-Hoch geben. In Julia Fischer (SCC Berlin; 64,22 m) und U20-Weltmeisterin Anna Rüh (SC Neubrandenburg; 63,38 m) schnuppern zwei hochbegabte Nachwuchs-Athletinnen zum ersten Mal Olympia-Luft.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)